Wolfgang Lauterbach von sorglosinternet

“Wir nehmen den Namen sorglos ernst”

Im Gründer-Kurzinterview spricht Wolfgang Lauterbach, Mitgründer von sorglosinternet über die Konzentration auf das Wesentliche, Einfachheit und was er von Apple gelernt hat. Das Start-up aus Berlin hat die sorglosbox entwickelt und bietet damit einfaches und abmahnsicheres Gäste-WLAN an.
“Wir nehmen den Namen sorglos ernst”
Dienstag, 22. Juli 2014VonChristina Cassala

Das Berliner Start-up hat die so genannte sorglosbox entwickelt und bietet damit einfaches und abmahnsicheres Gäste-WLAN an. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Wolfgang Lauterbach, Mitgründer von sorglosinternet über die Konzentration auf das Wesentliche, Einfachheit und was er von Apple für sein eigenes Startup gelernt hat. Das Start-up aus Berlin hat die sorglosbox entwickelt und bietet damit einfaches und abmahnsicheres Gäste-WLAN an.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
sorglosinternet ist die einfachste Art seinen Gästen oder Kunden Internet anzubieten – ganz ohne Anmeldung für die Nutzer und trotzdem ohne Haftungssorgen für den Betreiber. Wir, die Gründer von sorglosinternet, Alexander Prokop, Amadeus Scherkenbach und Wolfgang Lauterbach haben dafür die sorglosbox entwickelt. Diese schließt man einfach an den bestehenden Internet-Router an, und schon gibt es einfaches und sicheres WLAN für Gäste und Kunden.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich Ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Wir nehmen den Namen sorglos ernst. Dies hat beispielsweise dazu geführt, dass wir die Nutzung der sorglosbox so gestaltet haben, dass man auch einzelne Monate oder z.B. auch ein halbes Jahr buchen kann, um auch bei saisonalen Vermietungen einfach und sicher Internet für Gäste anbieten zu können.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Es gibt einige Anbieter mit zumeist sehr teuren und komplizierten Produkten. Was macht die sorglosbox also einzigartig?

1. Die sorglosbox ist simpel und einfach: Oft muss an der bestehenden Internetkonfiguration nichts geändert werden. Die sorglosbox kommt fertig vorkonfiguriert. Anschließen und fertig.
2. Die sorglosbox ist preislich überschaubar: Kein langer Vertrag, sondern transparente, günstige und monatlich buchbare Kostenstruktur, egal wie viele Gäste das Internet nutzen und wie viele Daten geladen werden; deshalb auch für den Saisonbetrieb interessant. Für längere Nutzungszeiträume werden attraktive Paketpreise angeboten.
3. Die sorglosbox ist angenehm für Gast und Gastgeber: Kein Gästevertrag nötig, kein nerviges Anmelden oder Account-Erstellen und trotzdem den Gästen volles Internet anbieten. Die Nutzung bestehender Hardware (Repeater, Access-Point) an der sorglosbox ist auch möglich.
4. Die sorglosbox ist wirklich sicher: Man braucht ab sofort keine Angst davor zu haben, was Gäste im Internet tun, denn diese surfen fortan mit einer sorglos IP Adresse und man ist als Anschlussinhaber außen vor.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Das wichtigste ist ein gutes und komplementäres Team, welches die gleiche Philosophie verfolgt und an einem Strang zieht. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns in dieser Konstellation kennengelernt haben. Neben einem guten und einfachen Produkt sind sicher interessante Kooperationen und gewinnbringende Partnerschaften ein weiterer Baustein für mehr freies WLAN in Deutschland.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Die sorglosbox gibt es im Starterpaket für 99 Euro. Darin enthalten sind der Erwerb der sorglosbox, ein Monat sorglos Routing gratis und volle 14 Tage Rückgabegarantie. Nach dieser Zeit kostet das sorglos Routing zwischen 14-19 Euro im Monat – je nach Länge des Nutzungspaketes.

Alle Tarife sind Flatrates, sowohl hinsichtlich der Nutzerzahl, als auch des Datenvolumens. Auch bestehende Hardware wie Access-Points oder Repeater können verwendet werden. Wir haben ein interessantes Partnerprogramm aufgesetzt, um gemeinsam mit Partnern die frohe Botschaft der sorglosbox weiter zu verbreiten. sorglosinternet ist mittlerweile profitabel und wir können damit beginnen, uns auch für die eigene Arbeit etwas zu entlohnen.

Welche Zielgruppen wollen Sie erobern?
Die meisten Kunden kommen aus der Ferienwohnungs- bzw. Vermieter- und Gastronomie-Branche. Des Weiteren gehören Hotels, Jugendherbergen, aber auch Ärzte, Tourist-Infos, Städte, Tankstellen, Gemüsebauern, Flughäfen usw. zu unseren Kunden. Generell sind wir besonders dort gefragt wo einfache, sichere und bezahlbare Gäste- bzw. Kunden-WLAN-Lösungen gesucht werden.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Der nächste Schritt wird sein, den Kunden eine einfache Möglichkeit zu geben auch aus der Ferne selbst Änderungen an der sorglosbox vorzunehmen. Damit kann der Vermieter dann ganz bequem von zu Hause aus das Gäste-WLAN in seinem Ferienhaus ändern oder umkonfigurieren. Bei Apple durfte ich lernen, dass man über Meilensteile am besten dann spricht, wenn man sie präsentieren kann. So wollen wir es auch halten.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Wolfgang Lauterbach studierte BWL und Jura und arbeitete bereits längere Zeit für Apple in Irland und Australien, ehe er bei einem Projekt für einen Lebensmittelhersteller mit Gäste-WLAN konfrontiert war und dann 2012 mit der Idee von sorglosinternet nach Berlin kam. Gemeinsam mit Alexander Prokop und Amadeus Scherkenbach konnte er sorglosinternet Realität werden lassen.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.