Michael Ballweg von Synagram

“Synagram funktioniert bereits heute weltweit”

Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Michael Ballweg, Gründer von Synagram, über den europäischen Weg der Familienüberwachung, Kontrollanrufe und das Orten von Kindern. Synagram ortet Kinder an ihren Aufenthaltsorten wie Sport und Schule.
“Synagram funktioniert bereits heute weltweit”
Mittwoch, 19. März 2014VonChristina Cassala

Nicht erst, wenn der Nachwuchs flügge geworden ist, sind Eltern in Sorge. Sobald sich Kinder alleine durch den Straßenraum bewegen, wächst die Unruhe, ob sie auch wohlbehalten in der Schule, beim Sport oder beim Freund angekommen sind. Mit der App von Synagram behalten Eltern durch die GPS-Ortungsfunktion immer die Kontrolle über den Aufenthaltsort. Im Gründerinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Michael Ballweg über Familienüberwachung, Kontrollanrufe und das Orten der eigenen Kinder.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Synagram bietet Eltern die Möglichkeit, ortsbezogene Termine für Ihre Kinder einzurichten, z.B. 7.30 Uhr/Schule. Synagram benachrichtigt dann automatisch, falls das Kind nicht angekommen ist. Zusätzlich bietet Synagram eine „Notfall“-Funktion, über die Kinder ihre Position melden können. Eine Chat-Funktion zwischen Eltern und Kindern rundet das Angebot ab. Synagram bietet zwei altersbezogene Modi: Für Kinder bieten wir den “Überwachungsmodus”, hier können Eltern ihre Kinder jederzeit orten. Der Modus “Begleiten” für Jugendliche bietet eine Ortungsfunktion nur dann, wenn ein Termin nicht eingehalten wurde oder das Kind die “Notfall-Funktion” genutzt hat.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Die Grundidee ist unverändert. Wir haben uns entschieden, ein fertiges Produkt zu entwickeln und sind daher etwas später an den Markt gegangen.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Life360 und Alert.us bieten beide eine permanente Überwachung von Familienmitgliedern. Diese bieten eine andauernde Überwachung. Wir bieten mit Synagram den „europäischen Weg“. Positionsdaten werden nur zu den eingestellten Terminen erfasst und max. 7 Tage gespeichert. Synagram ersetzt Kontrollanrufe.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
1. Bekanntheit. Von 8,1 Millionen Eltern kennen uns wahrscheinlich nur 0,1 %
2. Gespaltene Reaktionen auf das Konzept aufgrund der NSA-Problematik. Das Vertrauen in Technik/Internet ist erschüttert.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Die App kostet in der Einführungsphase 0,99 Euro pro Gerät (Handy/Tablett). Wir werden Ende 2014 den Break-Even erreichen.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Synagram funktioniert bereits heute weltweit. Wir bieten derzeit die Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch und werden in 2014 weitere Sprachen veröffentlichen.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
1. Erfolgreicher Markteintritt in DACH, Break-Even
2. Planung Internationaler Markteintritt, insbesondere englisch- und russisch-sprachige Märkte

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterview.

Zur Person:
Micheal Ballweg startete Synagram, eine App für orts- und termingebundene Benachrichtigungen, 2013. Zuvor gründete der Betreibswirt 2000 zunächst eine Internet Agentur in Stuttgart ehe er 2008 LinguLab, eine Software für bessere Texte, an den Start brachte.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.