Postkartenversand PokaMax erwartet zweistellige Zuwächse

Im Urlaub fällt einem plötzlich ein, dass man noch Postkarten zu verschicken hätte – immerhin gibt es noch eine ganze Masse an Leuten, die sich über reale Post aus der Ferne freut. Was […]
Postkartenversand PokaMax erwartet zweistellige Zuwächse
Dienstag, 26. November 2013VonThorsten Panknin

Im Urlaub fällt einem plötzlich ein, dass man noch Postkarten zu verschicken hätte – immerhin gibt es noch eine ganze Masse an Leuten, die sich über reale Post aus der Ferne freut. Was nun? Postkarten besorgen, Porto kaufen – und wo war die Liste mit den Adressen nochmal? Wer vergesslich ist oder wem das Offline-Postkartenschreiben zu aufwändig ist, findet bei PokaMax (www.pokamax.de) Hilfe.

PokaMax betreibt eine Website inklusive mobiler Apps, mit der Schreibwillige ihre Postkarten online gestalten und offline versenden lassen können. Zu diesem Zweck hält der Dienst eine Galerie mit etwa 5.000 Motiven vor, die zur einfachen Navigation in Kategorien eingeteilt ist. Wer wissen möchte, welche gerade die beliebtesten Motive sind, schaut in die “Live-Schnellauswahl“, wo die aktuellen Top-Karten in Echtzeit angezeigt werden und als Entscheidungshilfe dienen können. Sollte keines der vorhandenen Motive passen, besteht sowohl auf der Website als auch in den Apps für Android, iOS und Windows Phone die Möglichkeit, eigene Fotos zu verwenden oder ganz frisch einen Schnappschuss zu machen. Wer mehr als ein oder zwei Karten schreiben möchte, kann ein bestehendes Adressbuch aus Excel oder per Visitenkartendatei im .vcf-Format online importieren und muss die Adressen somit nicht von Hand eintippen – ein Vorteil zum Offline-Schreiben. Ist die Karte fertig gestaltet und beschriftet, wählt der Kunde letztlich noch aus, wann der Gruß oder Glückwunsch verschickt werden soll: “schnellstmöglich“ oder zum Wunschtermin.

Pokamax offeriert Postkarten-Varianten, wer im Voraus zahlt, kann sparen

PokaMax sieht sich als Spezialist für Karten und bietet neben der gewohnten Postkarte noch eine Klappkarte sowie zwei größere Formate an. Die Preise verstehen sich inklusive der Druck- und Versandkosten und gelten überdies weltweit: Die Kosten belaufen sich auf zwischen 1,99 Euro und 2,90 Euro, je nach Kartentyp. An Zahlungsweisen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bezahlt der Kunde online sofort pro versendeter Karte oder lädt das Guthaben seines Kontos im Voraus auf und spart durch einen Mengenrabatt etwas Geld.

Axel Will und Manuel Schmid gründeten die PokaMax GmbH 2008 und finanzieren sie seitdem selbst. Laut Will erwartet für 2013 zweistellige Wachstumsraten bei Versandaufträgen und Kundenzahlen und schätzt, dass rund 2 % aller Postkarten online erstellt werden, immerhin etwa 6 Millionen pro Jahr. PokaMax stellt seine Web-Plattform gerade inhouse auf neue Füße und reimplementiert sie in Ruby on Rails, das Design wird sich dann auch verschiedenen Displaygrößen anpassen.

Einige Mitbewerber sind noch da, andere schon wieder weg

PokaMax sind schon eine Weile im Segment und nicht die einzigen, die online gestaltete Postkarten offline versenden. Die Deutsche Post bietet beispielsweise seine Funcard-App an, auch Rocket Internet hatte Mitte 2012 seinen Cardagram-Dienst gestartet, ihn aber inzwischen in den Kälteschlaf versetzt – deutsche-startups.de berichtete. In Amerika ist zum Beispiel postagram (www.postagramapp.com) aktiv.

“Ein großer Investor garantiert nicht immer den Erfolg“

Geschäftsführer Axel Will erläutert seine Meinung, was den möglichen Erfolg von Projekten mit finanzstarken Geldgebern angeht: “Ein großer Investor garantiert nicht immer den Erfolg! Gerade ein voller Geldbeutel verleitet schnell dazu auch Geld für riskantere und möglicherweise unsinnige Dinge auszugeben. Was privat gilt, gilt hier auch für Unternehmen. Wer wenig Geld hat, überlegt genauer, was er davon kauft. So ist die Orientierung an den Bedürfnissen des Kunden langfristig nicht nur wichtiger, sondern wirtschaftlicher als mit reiner Marketing-Power ein Produkt zu pushen. Ziel ist es als Unternehmen, eine Armee an begeisterten Kunden aufzubauen, indem wir Ihre Bedürfnisse nicht nur decken, sondern mit Innovationen und Service immer wieder aufs neue übertreffen. Die Kunden werden dadurch geradezu immun gegenüber Konkurrenz. Sie sind zu Fans geworden. Fans wechseln die Mannschaft fast nie.“

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Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.