Pascal Ritter von PRMarket

“Bei Google findet man knapp 2,5 Millionen Suchergebnisse für Kugelschreiber”

Mit dem Marktplatz PRMarket will Pascal Ritter aus Münster alle denkbaren Werbeartikelhersteller unter seinem Dach vereinen. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Ritter über Kugelschreiber, emotionale Werbeartikel und die größte Suchmaschine für Werbeartikel.
“Bei Google findet man knapp 2,5 Millionen Suchergebnisse für Kugelschreiber”
Mittwoch, 20. November 2013VonChristina Cassala

Werbeartikel sind auf Messen, Veranstaltungen oder Weihnachtsfeiern mehr oder weniger beliebt – je nachdem, ob der Marketingchef ein gutes Händchen in der Auswahl hatte. Um diese zu erleichtern, gründete Pascal Ritter in Münster mit PRMarket (www.prmarket.de) einen Marktplatz, der alle Werbeartikelhersteller unter seinem Dach vereinen möchte. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de sprach Gründer Pascal Ritter über Kugelschreiber und emotionale Werbeartikel.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Mit PRMarket möchten wir den größten Marktplatz bzw. Suchmaschine für Werbeartikel schaffen. In PRMarket werden alle Marktteilnehmer der Werbeartikelbranche mit eingebunden. Lieferanten, Werbeartikelhändler und Industriekunden. Der Werbeartikelbranche bieten wir einen neuen Vertriebskanal und gleichzeitig setzen wir den Werbeartikel in Szene. Mit PRMarket möchten wir der Werbeartikelbranche helfen. Es wird immer schwerer als Händler neue Kunden zu gewinnen. Und an dieser Stelle möchten wir helfen. Industriekunden können auf PRMarket Werbeartikel von geprüften Händlern bestellen.

Früher suchte man Werbeartikel über Google. Nehmen wir das Beispiel „Kugelschreiber“: Bei Google finden Sie knapp 2,5 Millionen Suchergebnisse. Es gibt mehr als 4.000 Werbeartikelhändler in Deutschland. Daher ist es unmöglich den Überblick zu bewahren. Auf PRMarket haben Industriekunden direkt eine Übersicht aller Händler die einen Kugelschreiber anbieten. So werden Sie, als Industriekunde, schnell fündig.

Die Grundidee ist es, die Werbeartikelbranche zu revolutionieren. Der Werbeartikel hat ein wenig an Wertschätzung verloren und das wollen wir mit PRMarket ändern.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Das Grundkonzept ist gleich geblieben, aber wir verbessern das Konzept regelmäßig. Wir erhalten viel Feedback aus der Werbeartikelbranche und wir versuchen alle Anregungen und Wünsche zu realisieren. Es ist uns wichtig, dass sich alle Marktteilnehmer auf PRMarket wohlfühlen. Denn: Gemeinsam sind wir stark!

Aber auf die Veränderungen zurück zukommen. Wir erweitern unser Konzept zum Beispiel mit neuen Features. So haben wir die PLZ Suche mit in das Konzept eingebaut. Nun können Industriekunden einfach ihre PLZ eingeben und einen Händler aus der Region finden. Es ist aber auch wichtig, dass wir das Konzept stetig verfeinern und uns dem Markt anpassen.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Direkte Mitbewerber haben wir nicht. Wir sind der erste richtige Marktplatz für die Werbeartikelbranche. Aber wir versuchen uns jetzt schon mit frischen Ideen von möglichen Mitbewerbern abzugrenzen. Zwei Beispiele würde ich gerne nennen. Zu einem wäre die erste Werbeartikel – Memory App. Mit der App möchten wir den Werbeartikel emotional in Szene setzen. Ein weiteres Beispiel ist der Ideen-Butler. Wir arbeiten mit interessanten Kooperationspartnern zusammen, um PRMarket weiterzuentwickeln. Mit dem Ideen-Butler haben wir eine tolle Crowdsourcing Plattform eingebaut.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Der entscheidendste Faktor ist für uns, dass Industriekunden und mit Industriekunden meine ich alle 4,2 Millionen Unternehmen, Vereine, Verbände, etc., die Werbeartikel benötigen, PRMarket nutzen. Aber warum sollte das nicht der Fall sein? Schließlich haben Firmen so viele Vorteile. Sie sparen Zeit und haben eine Übersicht der gesamten Branche.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir wollen Geld mit den Mitgliedschaften der Händler und Lieferanten verdienen. Händler zahlen einen Beitrag, um auf PRMarket gelistet zu sein. Lieferanten zahlen einen Beitrag, um ihre Produkte auf PRMarket einstellen zu können. Es gibt aber auch ein paar Werbeflächen für Händler. Auf dem PRMarket Blog bauen wir ein Branchenverzeichnis auf. Auch damit möchten wir Geld verdienen.
Ich kann Ihnen noch nicht genau sagen, wann wir schwarze Zahlen schreiben werden. Aber ich gehe davon aus, dass wir Anfang 2015 schwarze Zahlen schreiben werden.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Momentan sind wir in Deutschland, Österreich und in der Schweiz vertreten. Mittelfristig möchte ich weitere europäische Länder erobern. Gerade das macht den Reiz eines Marktplatzes aus. So können zum Beispiel deutsche Händler Kunden aus dem Ausland gewinnen. Das war bist jetzt fast unmöglich. Langfristig möchte ich auch in den USA mit PRMarket Fuß fassen. Ich habe dort 5 Jahre gelebt und daher wäre es toll, wenn es auch einen PRMarket USA geben würde. Absolutes langfristiges Ziel ist natürlich, dass man auf PRMArket kommt, wenn man an Werbeartikel denkt. Wir wollen DIE Plattform für Werbeartikel werden.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
In den kommenden zwölf Monaten möchten wir 300 bis 400 Händler für PRMarket gewinnen. Unser Produktsortiment soll erweitert werden. Momentan haben wir knapp 60.000 Artikel. Ein Meilenstein wären 100.000 Artikel. Ein weiterer Meilenstein ist, wenn 15 Prozent aller Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den PRMarket nutzen würden.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Pascal Ritter studierte nach einem schulischen USA-Aufenthalt BWL in Münster und gründete direkt nach dem Abschluss im Sommer 2013 den Marktplatz für Werbeartikel, PRMarket (www.prmarket.de).

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.