Haustiere im Büro: Kollege Hund und Katze

Studien belegen, dass Tiere nicht nur zu Hause die Stimmung heben, sondern auch im Büro. Schon 2001 stattete die Universität New York im Rahmen einer Untersuchung eine Gruppe von 24 Börsenmaklern mit einem Bürohund aus. Nach einem halben Jahr war der Blutdruck der Makler um die Hälfte gesunken.
Haustiere im Büro: Kollege Hund und Katze
Montag, 3. Juni 2013VonYvonne Ortmann

Sie sind Stressabbauer, sorgen für Gassi- statt Raucherpausen und manchmal kläffen oder maunzen sie auch: Tiere im Büro. Bei Allergien oder akuter Hundeangst wird es problematisch, ansonsten können Vierbeiner den Büroalltag kräftig aufmischen. Welche deutschen Start-ups haben Haustiere bei sich im Büro und wie sind die Erfahrungen damit? Hier gibt es die tierischen Antwort.

Google: Weltweite dog policy

Studien belegen seit Langem, dass Tiere nicht nur zu Hause den Blutdruck senken und die Stimmung heben, sondern auch im Büro. Schon 2001 stattete die Universität New York im Rahmen einer Untersuchung eine Gruppe von 24 Börsenmaklern mit einem Bürohund aus. Nach einem halben Jahr war der Blutdruck der stressgeplagten Makler um die Hälfte gesunken.

Seit mehreren Jahren schon ruft der Deutsche Tierschutzbund regelmäßig zum Aktionstag „Kollege Hund“ auf, an dem zahlreiche Unternehmen ihren Mitarbeitern die Gelegenheit geben, ihren Hund mit an den Arbeitsplatz zu bringen. Ziel ist, dass Hunde in Zukunft noch stärker im Arbeitsalltag akzeptiert werden und auch solche Mitarbeiter, die bisher nichts mit Hunden anfangen können, ihre Liebe zu Vierbeinern entdecken (nächster Aktionstag: 27. Juni). In vielen Start-ups ist das schon Realität. Einer der Vorreiter ist übrigens Google: Der Konzern hat eine weltweite dog policy und heißt Hunde willkommen – im Gegensatz zu Katzen.

Tierische Unartigkeiten: Schuhcreme lecken

Überhaupt scheinen die meisten Tier-freundlichen Unternehmen eher auf Hunde als auf Katzen zu setzen. Sie sind gerne unter Menschen, sind im besten Fall folgsam und haben meist auch nichts gegen die tägliche Autofahrt einzuwenden. Katzen oder Käfigtiere sind da schon etwas anspruchsvoller, jedoch gibt es auch hier Start-ups, die damit gute Erfahrungen machen.

Ob Hund oder Katz: Leicht ist es nicht immer mit den Vierbeinern im Büro. Die Tiere müssen sehr artig sein, um Mitarbeiter und Kunden nicht zu vergraulen. So versuchte das Wooga-Team, bei einem Besuch von Angela Merkel die zahlreichen Vierbeiner von den Hunden der Sicherheitsleute fern zu halten. „Einen unserer Hund haben wir aber vergessen. Der war aber zum Glück total tolerant und hat sich prima mit den Security-Hunden verstanden“, berichtet Fabian Heuser vom Wooga-Team. Auch Hunde, die sich gerne über Schuhcreme hermachen (Authentic Productions) oder schnarchende Katzen (Breadhunter) können zum Problem werden. Von „immer mehr einarmigen Designern und Pressemitarbeitern“ im Büro berichtet gar Jan Lechtreck von Stackfield.

Im Endeffekt überwiegen immer die positiven Aspekte: Stressabbau, gute Stimmung, mehr frische Luft durch Gassigehen und Schmuseeinheiten. Laut Arasch Jalali von Crowdshop nehmen auch Geschäftspartner und Kunden den eignen Bürohund Rocky durchweg positiv auf. Quasi total unauffällig in diesem Zusammenhang waren sicherlich V und Z, die beiden Mäuse, die einst bei studiVZ für gute Laune gesorgt haben. Und selbst auf der Echtzeit, unserer Netzwerkveranstaltung, wurde schon ein Hund gesichtet. Positiver Nebeneffekt: Der Gesprächseinstieg war nie leichter. Wer nach den folgenden Erfahrungsberichten noch immer kein Tier im Büro will, ist selber schuld.

Start-ups und ihre Vierbeiner

Wooga: fünf Hunde (Layla, Epi, Otto, Boris, Lola)
„Layla ist wirklich telegen. Der Hund sitzt in der Regel beim Pocket Village-Team. Wo Monster arbeiten, ist auch Platz für Hunde. Und es passt einfach zu einem bunten, kreativen Arbeitsplatz.“ (Fabian Heuser, www.wooga.com)

Jimdo: sechs Hunde (hier: Paco)
„Die Hunde laufen bei uns überall rum und sind nie problematisch. Sie lockern alles auf und sind sicherlich positiv fürs Gesamtklima – man muss nur aufpassen, dass es nicht ausufert.“ (Matthias Henze, www.jimdo.com)

Mauz und Wauz: eine Hündin (Hope), vier Katzen
„Ganz aktuell gründen wir gerade ein Start-up von und mit Vierbeinern! Mit Mauz & Wauz werden wir im nächsten Monat online gehen. Wir versenden monatlich im Abo eine Überraschungsbox für Hunde- und Katzenbesitzer. Dabei sind unser Vierbeiner natürlich die besten Produkttester und halten sich den ganzen Tag bei uns im Büro auf.“ (Thomas Poschen, www.mauzundwauz.de)


 
Authentic Productions: eine Hündin (Lotti)
„Wir sind mit Lotti, unserer Vierbeiner-Kollegin, zweieinhalb Mitarbeiter bei Authentic Productions. Sie trägt Sommer wie Winter Vollbehaarung und macht sich auch gerne heimlich mal an die Schuhcreme heran, wenn wir mal gerade am telefonieren oder schneiden sind.“ (Carolina Harkort und Nicole Fuchs, www.authenticproductions.de)

Voycer: ein Hund (Sunny)
„Unser Bürohund Sunny ist super im Organisieren von Unterlagen und beim Ausdünnen überfüllter Archive. Sunnys Entrümpelungs-Tipps: Erstens alles sichten und impulsiv entscheiden, ob man es noch braucht. Zweitens Aussortiertes zentral sammeln, damit es in der eigenen Wahrnehmung nur noch “das Gerümpel” ist. Drittens auf alle viere gehen und “das Gerümpel” zerknabbern, zerfetzen, zerstreuen. Schon ist man Altlasten los!“ (Marko Pichlak, www.voycer.com)

Curtis Newton: 2 Hunde (Rocky und Scala)
„Es ist genial, Hunde bei uns im Büro zu haben. Unsere Vierbeiner bringen jeden Tag aufs Neue zusätzliche Portionen Energie, Freude und Herz mit – und das ist auch gut für das gesamte Team. Hier sind unsere Kollegen “Rocky” (franz. Bulldogge von Jessica Krause) und “Scala” (Mischlingshünding aus Italien von Katharina Mansi).“ (Chérine De Bruijn, www.curtis-newton.com)

Breadhunter: Perserkatze und Mini-Hund

„Die Konzentration bei einer schnarchenden Perserkatze ist manchmal eine Herausforderung, besonders nach der Mittagspause… Wir haben eine weiße Perserkatze namens Parvaneh („Schmetterling“) und eine 1,6kg-Mischung aus Prager Rattler & Chihuahua namens Frau Mayer. Peinlich wird es, wenn die Katze meint, sie muss auf den Tisch springen, sich auf die Tastatur legen?und MIAU sagen, während man mit einem Geschäftsführer oder CEO in D-A-CH telefoniert und den nächsten Karriere-Schritt bespricht (…) wobei die Österreicher da oft lockerer sind als die deutschen Kunden ! :-) (Thomas Zahlten, www.breadhunter.at)

Edelight: ein Hund (Neo)
„Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir mit meinem Hund Neo vierbeinigen Zuwachs im Büro bekommen. Er hat sich auch schon ausführlicher in unserem Blog vorgestellt. Wenn er nicht auf seinem festen Platz unter meinem Schreibtisch am dösen ist, tigert er gerne durchs Büro und fordert die Mitarbeiter zu Ballspielen oder ähnlichem auf. Dadurch wird die Arbeitsatmosphäre angenehm aufgelockert und er sorgt immer gerne für den einen oder anderen Lacher. Die Kollegen empfinden ihn als Bereicherung und er ist wirklich ein echtes Teammitglied, der auch vermisst wird wenn er mal lieber einen Tag mit Frauchen verbringt.“ (Mirko Höch, www.edelight.de)

Crowdshop: ein Hund (Rocky)
„Wir haben bislang durchweg positive Erfahrungen mit Rocky im Büro gesammelt. Geschäftspartner und Kunden nehmen ihn unglaublich positiv auf und er hat mit seinen 13 Jahren ein bisschen Abwechslung. Außerdem sorgt er dafür, dass wir in der Mittagspause zumindest eine kleine Runde mit ihm gehen. Also wir können und wollen uns einen Büroalltag ohne ihn nicht mehr vorstellen.“ (Arasch Jalali, www.crowdshop.eu)

Stackfield: ein Hund (Lucky)
„Hier seht ihr unseren geschätzten Kollegen Lucky in einer ganz typischen Situation – nämlich einer Budgetklärung mit dem Produktmanagement. Wir schätzen seinen “Biss” und seine Durchsetzungsfreude. Allerdings haben wir auch immer mehr einarmige Designer und Pressemitarbeiter.“ (Jan Lechtreck, www.stackfield.com)

Tanked: ein Hund (Spencer)
„Bei uns im Kölner Startup-Inkubator Startplatz sitzt das Start-up Tanked, zu dessen Team der Hund Spencer gehört. Deshalb durfte er natürlich auch nicht auf dem Teamfoto fehlen.“ (Victoria Blechman-Pomogajko, www.startplatz.de)

SellNews: ein Hund (Kenzo)
„SellNews hat einen Company-Dog mir Namen Kenzo. Er ist ein fester Bestandteil des Teams und voll integriert. Er ist bei uns verantwortlich für „Good Mood und General Support“ (siehe Blog) und jeden Tag mit im Büro. Einen Hund im Büro zu haben ist eine enorme Auflockerung zum stressigen Arbeitsalltag. Auf dem Bild ist Kenzo bei seiner alltäglichen Arbeit zu sehen.“ (Elena Petrov, www.sell-news.com)

Exploreb2b: zwei Hunde (Mikos, Mia)
„Wir haben zwei Hunde im Büro – nicht jeden Tag, aber doch als regelmäßige Gäste. Der große Braunbär Mikos ist unser Data Security Watchdog, ihr habt ihn vielleicht (hoffentlich nicht) auf der Fehlerseite von exploreB2B entdeckt. Wenn er nicht gerade mit unserem Code spielt, nutzt er die Zeit im Büro allerdings gerne mal für ein kleines Nickerchen. Seine Freundin Mia ist im Büro eher die Krawall-Nudel. Jeder Besucher wird lautstark angekündigt – klein aber große Klappe.” (Susanna Gebauer, www.exploreb2b.com)

Fotogalerie: Haustiere im Büro

In unserer Fotogalerie gibt es noch einmal alle tierischen Start-up-Kollegen – und einige mehr – zum Durchklicken und genießen. Weitere Fotos von vierbeinigen Mitarbeitern nehmen wir gerne auf. Fotos direkt an redaktion (at) deutsche-startups (punkt) de schicken.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.