kaufDA vervielfacht seinen Umsatz, der mobile Anteil macht inzwischen 50 % aus

Local Advertising scheint weiter ein Wachstumsmarkt zu sein. Seit Ende 2008 am Start, informiert kaufDA (www.kaufda.de) Nutzer mit digitalen Prospekten über Produkte stationärer Händler. Weniger volle Briefkästen mit ungewollter Werbung, dafür gezielte und […]
kaufDA vervielfacht seinen Umsatz, der mobile Anteil macht inzwischen 50 % aus
Montag, 27. Mai 2013VonThorsten Panknin

Local Advertising scheint weiter ein Wachstumsmarkt zu sein. Seit Ende 2008 am Start, informiert kaufDA (www.kaufda.de) Nutzer mit digitalen Prospekten über Produkte stationärer Händler. Weniger volle Briefkästen mit ungewollter Werbung, dafür gezielte und relevante Informationen zu Preisen, Angeboten und Öffnungszeiten. Der Dienst stellt seine App für verschiedenste Betriebssysteme bereit, um den Anteil der mobilen Nutzung weiter zu erhöhen.

“Die Idee zu kaufDA ist während einer Reise im Silicon Valley entstanden. Wir hatten dort im Rahmen einer Recherche eine Studie entdeckt, die aufzeigte, wie viel Geld jährlich in Printwerbung des stationären Handels fließt – alleine in Deutschland sind das mindestens über zwei Milliarden Euro. Dabei fiel uns auch der verschwindend geringe Online-Anteil der Werbeausgaben des lokalen Einzelhandels auf. Und wir erinnerten uns an die sehr oft mit Prospekten überfüllten Briefkästen in Deutschland”, erzählt Christian Gaiser, Geschäftsführer und einer der vier Gründer von kaufDA.

KaufDA informiert seine Nutzer täglich mit digitalen Prospekten über Produkte und Angebote von etwa 220.000 stationären Einzelhandelsgeschäften. Neben der klassischen Website für den Desktop geschieht dies immer öfter über Smartphones verschiedenster Betriebssysteme, für die der Dienst entsprechende Versionen seiner App “kaufDA Navigator” vorhält. Laut Unternehmensangaben werden bereits 50 % des Umsatzes über das mobile Internet erwirtschaftet. Obi, Saturn und McDonald’s gehören unter anderen zu kaufDAs Handelspartnern, die Verbraucher über das Web standortbasiert erreichen wollen, um den Umsatz eigener Filialen zu erhöhen. Neben der eigenen Plattform betreibt kaufDA ein eigenes Content-Netzwerk mit Partnerwebsites, um die Reichweite für seine Kunden noch zu erweitern. Zu dem Netzwerk gehören T-Online.de, BILD.de, RTL.de und Meinestadt.de. Seit Dezember 2011 ist kaufDA auch international unterwegs und unterhält vier eigene Ländergesellschaften in Frankreich, Spanien, Russland und Brasilien.

Springer hält 75 % der Anteile

kaufDA wurde unter dem Dach der Bonial International GmbH Mitte 2008 gegründet und ging darauf hin im Dezember desselben Jahres online. Zunächst wurde kaufDA von den Venture-Capital-Gesellschaften der Deutschen Telekom AG und der Otto Group finanziert, seit März 2011 hält die Axel Springer AG knapp Dreiviertel der Unternehmens-Anteile. Die Gründer von kaufDA, Gaiser, Thomas Frieling, Tim Marbach und Cihan Aksakal, halten die restlichen 25 %. Laut Unternehmensangaben konnte kaufDA sein Werbevolumen Im Vergleich zwischen 2010 und 2012 auf 24 Millionen Euro in Deutschland vervielfachen. Das Geschäftsmodell dahinter beruht auf dem Cost-per-Click-Prinzip, die Handelspartner zahlen eine variable Vergütung erst, nachdem der Nutzer per Mausklick das eigene Angebot angeklickt hat, um sich zu informieren.

KaufDA bewegt sich als einer der ältesten Mitbewerber im deutschsprachigen Markt des Local Advertising. In der DACH-Region sieht es sich hauptsächlich Marktjagd (www.marktjagd.de) – Deutsche Start-ups berichtete – gegenüber, daneben noch Einkaufaktuell (www.einkaufaktuell.de) der Deutschen Post und MeinProspekt (www.meinprospekt.de).

“Zu Beginn musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden”

Gaiser teilt mit, welchen Herausforderungen kaufDA sich stellen musste: “Die Idee, digitale Prospekte gezielt standortbezogen auszuliefern, war natürlich gerade zu Beginn eine Herkules-Aufgabe, an deren erfolgreiche Umsetzung zunächst niemand glauben wollte. Aber davon haben wir uns nicht beirren lassen, sehr hart daran gearbeitet, viel Überzeugungsarbeit geleistet und konnten dann recht schnell starke Investoren und erfahrene Business Angels für unser Geschäftsmodell gewinnen.”

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Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.