Personal Branding: “Mach’ mir den Hengst!”

Personal Branding: “Mach’ mir den Hengst!” – Gastbeitrag von Thomas Keup, langjähriger PR- und Social-Media-Specialist: Die Meisten von uns kennen das GutscheinPony – und damit den blonden “Gutscheinhengst” hinter dem Schnäppchenportal. Kaum ein […]
Personal Branding: “Mach’ mir den Hengst!”
Montag, 22. April 2013VonTeam

Personal Branding: “Mach’ mir den Hengst!” – Gastbeitrag von Thomas Keup, langjähriger PR- und Social-Media-Specialist: Die Meisten von uns kennen das GutscheinPony – und damit den blonden “Gutscheinhengst” hinter dem Schnäppchenportal. Kaum ein CEO polarisiert die Szene so, wie er. Und genau das ist der Erfolg, auf dem Axel Hesse “reitet”. Als PR-Profi ziehe ich meinen Hut: Wenn ein Start-up-Unternehmer eine Marke ist, dann er!

Als ich Axel Hesse letzten Sommer im Privatsender VOX sah, dachte ich: “Was für ein A.fe!” (Dies ist eine persönliche Meinungsäußerung!). Mit der jüngsten RTL PR-Welle um Axels Auftritt bei “Secret Millionare” schaute ich mir seine Web-Präsenz einmal näher an. Dabei bin ich auf diese Fakten gestoßen:

  • Axel verbindet auf seiner persönlichen Page seine Person mit seinem Geschäft

  • Axel bietet mit seinem bekannten “Wunschbuch” etwas Persönliches – zu kaufen

  • Axel scheut sich nicht, uns persönliche Erfahrungen weiterzugeben – in Seminaren

  • Axel betreibt mit “Freisprecher” und “Buchstabensubbe” Eigen-PR – u. z. per Video

“Ich habe bestimmte Verhaltensauffälligkeiten”

Hat der quirlige, braungebrannte Blondschopf tatsächlich einen “Sockenschuss”, wie er es gegenüber deutsche-startups.de von sich behauptet? Oder steckt mehr hinter der Omnipräsenz des zugereisten Jungunternehmers aus Hamburg? Nur, um das Klarzustellen: Ich arbeite mit SPREEFACTORY nicht für Axel oder seine Firma.

“… weil ich das Frontschwein bin …”

Ob N-TV “DeLuxe” in 2011, VOX “Auf und davon” in 2012, RTL “Secret Millionare” vor wenigen Wochen oder das neue “Aschenputtel-Experiment” – Axel weiß, was Personal Branding ist. Und er bedient sich des emotionalsten Mediums überhaupt – des Fernsehens. Dabei hat er mit der Mediengruppe RTL einen der reichweitenstärksten Partner an seiner Seite. Damit nicht genug:

Die “Kim Kardashian” der Internet-Szene?

Frisch aus dem “Toaster”, mit Champagnerglas in der Hand und Miss Germany im Arm und per Luxuskarosse zur nächsten Sause bedient der 42-Jährige TV-Profi in all’ seinen Auftritten das selbe Klischee: das des erfolgreichen Jet-Setters. Gelernt ist gelernt: Als Ex-Promotor eines Vodka-Herstellers und Sales-Manager eines Champagner-Imperiums weiss Axel, wie das mit dem Image geht. Und das pflegt er fein säuberlich – auch im Hermelin-Mantel.

“Fremdschämen & auf meine Kosten amüsieren”

Warum lasse ich mich über Axel Hesse aus? Sicher nicht, um einen PR-Job zu pitchen. Denn PR macht er selbst nur zu gut. Axel ist ein Vorzeige-Beispiel, wie man mit ein wenig Mut und einer sauber geplanten PR-Strategie seine allerwichtigsten Ziele als Start-up-Unternehmer erreicht:

  1. Aufmerksamkeit

  2. Interesse und

  3. Bekanntheit.

Diese Schritte stehen am Anfang des Vertrauensbildungsprozesses, um mit Partnern zusammenzuarbeiten – also Geld zu verdienen. Was immer Axel tut, das Pony lauert hinter der nächsten Ecke. Doch statt platt sein Produkt – eine mehr oder wenige interessante Internetseite – zu “penetrieren”, entertaint uns der blonde CEO mit Spässchen im Stil von Verona Poth, niemals zu professionell und niemals sich selbst zu ernst nehmend. Bravo!

“‘ne Runde auf meine Kosten kaputt lachen”

Eines weiß Axel Hesse: Für nicht greifbare, technische Produkte – wie Software und IT-Services – ist die Kolleration zwischen Medienpräsenz und Markenwert besonders hoch, wie ich mal in meinem Blog schrieb. Der Markenwert zwischen zwei vergleichbaren Angeboten unterscheidet sich mit und ohne Medienpräsenz um satte 50 %! Und damit ist klar, das unser “Start-up-Horst” direkt auf sein Geschäft einzahlt.

Vertrauen ist der Anfang von Allem

Der Wirtschaftsverlag BusinessVillage fand in einer Auswertung verschiedener Studien heraus: Zu 87 % kommt es im Geschäftsleben darauf an, ob wir dem Anbieter zutrauen, das zu liefern, was wir wollen. Um das zu beurteilen, müssen wir den Verkäufer kennen, sehen wie er sich gibt und was er so treibt. Beim “Hotte-Hüh-Portal” von Axel geht es nur um Coupons – kein Grund, den “seriösen Professor” zu miemen.

Damit bin ich beim erhobenen Zeigefinger des Tages: Neben erfolgreichen “Auscashern”, wie Lukasz Gadowksi oder Oliver Samwer, hat bislang kaum ein Start-up-Unternehmer an der Spree sich selbst medienwirksam eingebracht, um sein Business zum Fliegen zu bringen. Stellt sich die Frage:

Was ist nötig, um als (Co-)Founder & CEO durch Personal Branding dem “Hockey Stick” auf die Sprünge zu helfen?

Dazu muss man zunächst wissen, was hinter Personal Branding alles steckt. Die Wikipedia hilft. Danach geht es um

  • Personal marketing

  • Image building

  • Selling

  • Packaging

  • Outward appearances

  • Promoting yourself und

  • Becoming famous.

Vieles werdet Ihr spontan mit Axel H. in Verbindung bringen. Doch: Nicht jeder von uns ist dazu geboren, den “Hengst” zu miemen und sich mit Trash-TV ins Gedächtnis zu brennen. Also: Was tun oder dabei nicht zum Clown machen?

Wichtig ist, sich zu trauen, in die Öffentlichkeit zu treten. Dabei steht immer die eigene Person im Mittelpunkt, denn wir sprechen nicht über Company oder Product. Hier ein paar Möglichkeiten, sich öffentlich einzubringen:

  • Die eigenen Business-Erfahrungen in Talks oder auf Panels weitergeben

  • Als Autor in Gastbeiträgen von Magazinen über seine Themen berichten

  • Als Juror bei Startup-Pitches dem Nachwuchs auf die Sprünge helfen

  • Das persönliche Hobby mit dem geschäftlichen Engagement verbinden

  • Überzeugend soziales Engagement leisten – u. z. über den Tag hinaus.

Die Gelegenheiten warten darauf, ergriffen zu werden. Als “frisches Gesicht” seid Ihr gern gesehen, Meetups & Kongresse sowie Magazine & Blogs zu bereichern. Der Wettbewerb unter Veranstaltern, VC-Plattformen und Medienhäusern hilft dabei. Wichtig ist, den passenden PR-Hebel umzulegen. Vor einiger Zeit stellte ich einmal ausführlich vor, wie man eine Kommunikationsstrategie planen kann. Dazu gehören

  • Top-Down- oder Bottom-Up-Strategie

  • Testimonial- oder Huckepack-Strategie

  • Brückenkopf- oder Kooperations-Strategie

Gerade als Start-up mit einem noch nicht 100 % perfekten Produkt, viel “Luft nach oben” für mehr User und dem Wunsch nach positivem Cash-flow spielt der Gründer und CEO eine Schlüsselrolle. Denn neben der Idee, einer handvoll Mitstreitern und ein bisschen Geld ist oft noch nicht soviel da. Genau dann kann es interessant sein, als Person für seine Vision “zu trommeln” – wie Axel Hesse … oder so ähnlich.

Zur Person
Thomas Keup ist langjähriger PR- und Social-Media-Specialist in Berlin und Barcelona. Mit Spreefactory betreut er Start-ups und Tech-Companies in Corporate Communications. Zu den Schwerpunkten des gelernten Journalisten zählen PR-Strategien, Storytelling und Social Media Relations. Mit mehr 8 Jahren Know-how in der IT- und Telekommunikationsindustrie als Pressesprecher und Social Media Officer übersetzt Thomas Keup technische Themen für Nutzer. Thomas Keup pflegt ein bundesweites Netzwerk persönlicher Medienkontakte.