“Das Team ist das Wichtigste” – 15 Fragen an Delia Fischer von Westwing

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein? Die Freiheit zu haben, Ideen an die ich glaube, realisieren zu können. Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up? Ich war […]
“Das Team ist das Wichtigste” – 15 Fragen an Delia Fischer von Westwing
Freitag, 22. März 2013VonChristina Cassala

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Die Freiheit zu haben, Ideen an die ich glaube, realisieren zu können.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Ich war vorher Redakteurin bei ELLE und ELLE Decoration und hatte ich ständig mit spannenden Interior-Brands und Produkten zu tun – konnte aber kaum etwas davon online finden. Das ging mir nicht aus dem Kopf, schließlich kann man im Modebereich ja von Schuhen bis zur Abendrobe alles online kaufen. Und eine Karaffe oder ein Plaid muss man ja noch nicht einmal anprobieren. Daraus entstand dann die Idee von Westwing.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Venture Capital und Business Angels.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Unter anderem sicherlich die Logistik, die bei unserem Modell recht anspruchsvoll ist. Wir verschicken ja massive Sofas genauso wie filigrane Champagner-Gläser.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase andersmachen?
Prozesse von Anfang an besser aufsetzen. Und ich würde auch auf jeden Fall mehr Fotos machen! Wir waren so beschäftigt, dass wir ganz vergessen haben, diese einzigartige Zeit und unser wachsendes Team in genügend Bildern festzuhalten.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Die einem Startup zur Verfügung stehenden Mittel sind nun mal begrenzt und müssen so platziert werden, dass deren Erfolg schnell einschätzbar wird. Aus diesem Grund spielt Onlinemarketing, insbesondere SEM, Affiliate- und Displaywerbung verbunden mit guten Targeting- und Analysemöglichkeiten, die größte Rolle. Für uns war aber auch PR ein von Anfang an wichtiges Instrument, damit wir uns mit unserem Angebot und unserer Marke Westwing immer dort präsentieren, wo wir unsere potentiellen Mitglieder treffen. Und das sind bei uns eben auch in Interior und Frauenzeitschriften.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Meine Familie und meine besten Freunde, die auch heute noch akzeptieren und verstehen, wenn ich einfach mal wieder keine Zeit habe.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Dass das Team das Wichtigste ist. Man kann diskutieren und streiten, aber Zusammenhalt und die Übereinstimmung in Grundsatzthemen ist Voraussetzung.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Bessere und erschwingliche Kinderbetreuung. In anderen europäischen Ländern, wie etwa Frankreich, ist das viel organisierter und Frauen haben auch ohne großes Budget die Möglichkeit, Kinder und Karriere zu vereinbaren. So hätten wir dann vielleicht endlich mehr weibliche Gründerinnen.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Ich wollte mich so oder so beruflich verändern und Neues probieren, hatte ein eigenes Label und ein Buchprojekt angedacht. Was ich dann sofort auf Eis gelegt habe, als die Idee von Westwing aufkam.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschenspielen?
Bei meiner Freundin Natascha von dresscoded.com. Sie verleiht Abendkleider nach dem rent-the-runway Prinzip und hat nach drei Monaten schon die glamourösesten deutschen Labels und bekanntesten Stars auf der Seite. Wer da alles so anruft und Kleider ordert….spannend!

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
In die glamourösen Zwanziger!

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Erstmal ein wenig einkaufen! Und den Rest ganz vernünftig anlegen.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Mit meinem Patenhund Lucy, Freunden und Sonne im Englischen Garten oder an einem der bayrischen Seen.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Oprah Winfrey. Sie hat nicht nur enorm viel erreicht, ich finde sie ist auch eine unheimlich bewundernswerte und sympathische Persönlichkeit.

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person:
Delia Fischer interssierte sich schon immer für die schönen Dinge und konzentrierte sich bereits während ihres Studiums in München auf die Bereiche Fashion in Kombination mit PR. Seit 2005 arbeitete sie als Redakteurin bei ELLE und ELLE Decoration des Burda-Verlags, gründete jedoch 2011 Westwing (www.westwing.de), dem Online Shopping Club für home & living.

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

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Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.