ChicChickClub muss sparen und entlässt Mitarbeiter

EXKLUSIV Über den Ende 2011 gestarteten ChicChickClub (www.chicchickclub.de) gab es in den vergangenen Monaten immer wieder wilde Schließungsgerüchte. Zum Glück bewahrheiteten sich diese nicht. Nun steht das Start-up aus dem Hause Team Europe […]
ChicChickClub muss sparen und entlässt Mitarbeiter
Montag, 15. Oktober 2012VonAlexander

EXKLUSIV Über den Ende 2011 gestarteten ChicChickClub (www.chicchickclub.de) gab es in den vergangenen Monaten immer wieder wilde Schließungsgerüchte. Zum Glück bewahrheiteten sich diese nicht. Nun steht das Start-up aus dem Hause Team Europe dennoch in den Schlagzeilen: Nach Informationen von deutsche-startups.de trennte sich das Unternehmen von 25 % seiner Mitarbeiter, was immerhin 5 Stellen entsprechen soll. Mit dem Abbau von Mitarbeitern will die Jungfirma selbstverständlich kosten sparen – offenbar entwickelt sich der ChicChickClub nicht so wie gedacht. Dabei hatte das Unternehmen noch vor Kurzem verkündet, dass es die Anzahl der Mitglieder auf 150.000 verdoppelt habe.

An den Start ging der ChicChickClub als Abo-Shop rund um das Thema für Schuhe. Zum Monatspreis von 49,95 Euro gab es beim Online-Club Schuhe, Taschen und Accessoires. Zum Gründerteam gehörten Anfangs Nikolaus Meyden und Jens Peter Peuckert. Mitgründer Meyden verließ den ChicChickClub Anfang Januar jedoch bereits wieder. Lukasz Gadowski vom ChicChickClub-Anschieber Team Europe schrieb damals in seinem Blog: “Niko hat im Aufbau sehr wertvolle Dienste geleistet, nicht zuletzt durch seine langfristige Expertise in der Modebranche. Aber Niko ist nicht der richtige, um den Laden zu betreiben und für die Alltagsarbeit – das war auch nie geplant”. Vermutlich sollte er aber länger als einige Monate bleiben. Seitdem sucht Team Europe einen CEO für den ChicChickClub – bisher ohne Erfolg!

Unterdessen wandelte sich der ChicChickClub in Sachen Außendarstellung: “ChicChickClub ist ein ‘Curated Shopping’ Konzept, das sich an Frauen mit Vorliebe für Fashion, speziell Schuhe, Taschen und Accessoires richtet” heißt es in Pressemitteilungen des Unternehmens. Zum Konzept heißt es auf der Website: “Statt auf die nächste Saison zu warten und verschiedene Shops zu durchstöbern, erhältst du bei uns Empfehlungen für deinen Typ – zusammengestellt von unseren internationalen Stylisten! Finde so einfach und unkompliziert DEN Look oder DAS ganz besondere Fashionhighlight für dich! Deine Lieblingsschuhe bekommst du bei uns schon ab 19,95 Euro”. Der Monatspreis von 49,95 Euro ist somit ebenfalls längst Geschichte. Neben dem 20-Euro-Einsteigerpaket bietet der ChicChickClub auch eine Premium-Mitgliedschaft an – mit dieser Variante bekommen Kunden die Kollektionen 5 Euro günstiger.

Der Haken dabei: “Wenn du bis zum 8. Tag des Monats nicht bei uns vorbei geschaut hast und weder etwas kaufst noch auf „Monat überspringen“ klickst, werden dir 19,95 Euro als Kaufguthaben über deine angegebene Zahlungsverbindung abgebucht”. Vielleicht findet man deswegen bei Google unter “verwandte Suchanfragen zu chicchickclub” deswegen Dinge wie “chicchickclub abmelden”, “chicchickclub account löschen” und “chicchickclub abzocke”. Mit weniger Personal und dementsprechend weniger Ausgaben erhoffen sich die Berliner nun offenbar, dass der ChicChickClub dadurch mehr Zeit erhält, noch eine Erfolgsgeschichte zu werden. Mit etlichen Kennzahlen soll Team Europe durchaus zufrieden sein, mit der Arbeit des Teams offenbar nicht so sehr. Zumal dem ChicChickClub noch immer ein CEO und somit ein richtiger Kopf, der das Team nach seinen Vorstellungen aufbaut, fehlt. Nach knapp einem Jahr ist der ChicChickClub somit noch genau eine große Baustelle wie zum Jahresbeginn. Team Europe wollte die Vorgänge beim ChicChickClub nicht kommentieren.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.