LSL-Gruppe beerdigt bookya

Anfang 2010 übernahm die Leipziger LSL-Gruppe, die Unternehmen, Bibliotheken und Behörden mit Literatur aller Art (Bücher, eBooks, Zeitschriften) beliefert, bookya (www.bookya.de), einen Online-Marktplatz für studentische Bücher. Die 2007 gestartete Bücherbörse konnten Studierende kostenlos […]
LSL-Gruppe beerdigt bookya
Sonntag, 29. Juli 2012VonAlexander Hüsing

Anfang 2010 übernahm die Leipziger LSL-Gruppe, die Unternehmen, Bibliotheken und Behörden mit Literatur aller Art (Bücher, eBooks, Zeitschriften) beliefert, bookya (www.bookya.de), einen Online-Marktplatz für studentische Bücher. Die 2007 gestartete Bücherbörse konnten Studierende kostenlos Bücher kaufen oder verkaufen und neue Bücher bestellen. Damit ist nun Schluss: Bereits Mitte Juni ging bookya vom Netz. “Leider ist es uns in den letzten Jahren nicht gelungen, aus einer tollen Geschäftsidee ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln”, teilt der ostdeutsche Betreiber mit. Die entsprechende Domain steht nun zum Verkauf.

“Wie ihr wisst war vom ersten Tag an der Handel von gebrauchten Büchern untereinander mit keinerlei Gebühren seitens Bookya verbunden. Die Verkauf von neuen Büchern reichte bei weitem nicht aus, die anfallenden Kosten im persönlichen Support und Hosting zu decken” Wir müssen einfach akzeptieren, dass Studierende zu (gefühlten) 99% zuerst bei Amazon ihren Bedarf an Fachbüchern decken”, heißt es weiter. Fünf Jahre nach dem Start ist das Kapitel bookya somit geschlossen – das Konzept gescheitert. Ohne Tauschgebühren fehlte dem Konzept einfach ein wichtige Einnahmequelle bzw. ein logisches weiteres Standbein über das Einnahmen erzielt hätten werden können.

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Mitbewerber Semesterbooks (www.semesterbooks.de), wo Studenten ebenfalls hochschulintern Bücher kaufen und verkaufen können, ist dagegen weiter aktiv. Den großen Durchbruch wird das Segment aber vermutlich nicht mehr erleben. Zumindest nicht in Form einer Website mit kostenlosem Tauschmechanismus. bookya wurde einst von Holzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) finanziell unterstützt: Neben Kapital stelle der bekannte Kapitalgeber auch Werbeflächen beim damals aufblühenden Social Network studiVZ zur Verfügung. Das Konzept ging aber schon damals nicht auf.

Im Fokus: Infos über Start-ups, die es nicht mehr gibt, finden Sie in unserem Special Offline

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.