#Gastbeitrag

5 Tipps für ein erfolgreiches Plattformwachstum

Die Grundlage für den Erfolg jeder Plattform ist das richtige Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Doch wie können Anbieter sicherstellen, langfristig zu wachsen, dabei aber sowohl ihre Nutzenden als auch die Qualität ihres Angebots nicht aus den Augen zu verlieren?
5 Tipps für ein erfolgreiches Plattformwachstum
Donnerstag, 6. Juli 2023VonTeam

Alle Segel auf Wachstumskurs? Wenn die Grundlage einmal gelegt ist, ist Wachstum das Motto für viele junge Plattform- und Marktplatzanbieter – oftmals zum Nachteil der Nutzenden und der Qualität. Im Gastbeitrag teilt Maurice Jongsman, CEO der Online-Bezahlplattform OPP fünf Tipps, wie diese Unternehmen ihr Wachstum kontrolliert vorantreiben und dabei nicht den Überblick über ihr Geschäft verlieren.

Die Grundlage für den Erfolg jeder Plattform und jedes Marktplatzes ist das richtige Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Sobald das Fundament steht, konzentrieren sich viele auf das Wachstum. Und das mit gutem Grund: So geht der Handelsverband Deutschland (HDE) für 2023 davon aus, dass der Umsatz des Online-Handels in Deutschland – nach einem kleinen Rückgang in 2022 – weiter auf 89,4 Milliarden Euro ansteigen wird. Durch kontinuierlich wachsende Trends zu mehr Nachhaltigkeit und einer zunehmenden Kreislaufwirtschaft, kommen dabei allein Marktplätze auf einen Anteil von 50 Prozent. Doch wie können Anbieter von Plattformen und Marktplätzen sicherstellen, weiter langfristig zu wachsen, dabei aber sowohl ihre Nutzenden als auch die Qualität ihres Angebots nicht aus den Augen zu verlieren?

So einfach wie möglich muss es sein

Menschen lieben Bequemlichkeit. Dabei haben sie die Qual der Wahl, wo sie ihre Zeit und ihr Geld ausgeben. Jeder Schritt, den sie machen müssen, um ihr Ziel zu erreichen, ist einer zu viel. Plattformen und Marktplätze müssen daher so einfach wie möglich gestaltet sein. Auch die Hemmschwelle eine Transaktion durchzuführen, sollte möglichst niedrig sein. Dies gilt sowohl für die Verkäufer:innen als auch Käufer:innen auf einer Plattform. Die einfache Handhabung der Plattform und die Unterstützung durch den Plattformanbieter sollte sich dabei durch alle Prozesse auf Verkäufer- und Käuferseite ziehen – von der Präsentation und das Auffinden der Produkte, über Accountregistrierung und -anmeldung bis hin zur Logistik und zu den Zahlungsmethoden.

Das Nutzererlebnis maximal an den Nutzenden ausrichten

Die Nutzererfahrung ist entscheidend, um mehr Verbraucher:innen für die eigene Plattform zu gewinnen und Transaktionen anzuregen. Unternehmen sollten daher immer wieder kritisch beäugen, wer ihre Plattform hauptsächlich nutzt und ob das Design sowie die Funktionen genau auf diese Nutzergruppe abgestimmt ist. Das gilt auch für Zahlungs- und Versandoptionen: Deutsche Käufer:innen zahlen am liebsten mit PayPal und legen noch immer Wert auf kostenlosen Versand. Trends zu beobachten, ist für die Gestaltung einer optimalen Nutzererfahrung von entscheidender Bedeutung.

Die Qualität des Angebots im Blick behalten

Verbraucher:innen, die eine Plattform besuchen, wollen sofort relevante Angebote sehen. Anzeigen, die nicht dem entsprechen, wonach sie suchen, führen eher zu Irritationen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Absprungs. Um die Qualität des Angebots kontinuierlich im Blick zu behalten, beschäftigt der größte türkische Marktplatz beispielsweise Dutzende von Mitarbeitenden für die Überprüfung von Text und Fotos bei Anzeigen. Das ist jedoch sehr zeitaufwändig und teuer. Eine automatisierte Qualitätskontrolle können Unternehmen durch den Einsatz von Algorithmen ermöglichen. Diese ermitteln die Konversion und Effektivität von Produktseiten, indem sie diese mit den umliegenden Anzeigen vergleichen. Auf diese Weise schaffen Unternehmen einen effektiven Filter, der den Konsument:innen ein besseres Erlebnis auf der Plattform bietet.

Sicherheit an erste Stelle setzen

Betrug ist die wahrscheinlich schlechteste Erfahrung, die Nutzer:innen machen können und stellt daher eine große Gefahr für das Wachstum einer Plattform dar. Um zu verhindern, dass Nutzende Oper von Betrug werden, sollten Unternehmen Informationen über ihre Nutzenden in deren Profil festhalten und auf unübliche Aktivitäten achten. Hilfreiche Fragen sind dabei: Wie lange ist die Person aktiv? Welches Rating hat sie? Wurde ihre Identität über ein vertrauenswürdiges Verfahren verifiziert? Um darüber hinaus zu verhindern, dass Kriminelle Kundenkonten übernehmen, können Unternehmen eine Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten. Auch hier gilt jedoch der Grundsatz, sie so einfach wie möglich zu gestalten, indem den Nutzenden gängige Authentifizierungsoptionen zur Auswahl stehen.

Markenbotschafter:innen etablieren

Für jede Plattform stellen die aktiven Nutzenden das wichtigste Kapital dar. Genau diese Nutzenden gilt es zu pflegen und glücklich zu machen. Unternehmen sollten ihre Loyalität belohnen und sie am besten zu Botschafter:innen ernennen, damit sie ihre Begeisterung über die Plattform mit anderen teilen. Ein Gamification-Ansatz kann Konsument:innen dazu bringen, öfter wiederzukommen und mehr Transaktionen durchzuführen. Unternehmen können so beispielsweise Nutzende, die innerhalb eines Monats fünf 5-Sterne-Bewertungen erhalten, als Belohnung einen besonderen Titel geben. Dieser kann auf unterhaltsame Weise in ihrem Profil erkennbar sein und ihnen besondere Privilegien eröffnen. Entscheidend ist hierbei, klar den Gewinn für die Nutzenden zu kommunizieren.

Fazit

Plattformen und Marktplätze sind keine Selbstläufer. Um erfolgreich zu wachsen, müssen Anbieter die Nutzer:innen ihrer Plattform in den Mittelpunkt stellen. Durch eine einfache Handhabung und Unterstützung, Qualitätskontrollen, Sicherheitsmaßnahmen sowie Belohnungssysteme können Plattform- und Marktplatzanbieter ihre Zielgruppe an sich binden und nachhaltig wachsen. 

Über den Autor
Maurice Jongmans ist CEO und Zahlungsinnovator bei Online Payment Platform, kurz: OPP. Dies ist ein spezialisierter Zahlungsdienstleister für Plattformen und Marktplätze mit Niederlassungen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und England.

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Foto (oben): Shutterstock