Neukundengewinnung: 5 Marketing-Hebel, die du jetzt bedienen kannst

Kundenakquise in wirtschaftlich angespannten Zeiten? Das ist gar nicht so einfach, wie viele junge Unternehmen bereits gemerkt haben dürften. Doch es gibt Hebel, mit denen sich das Neugeschäft gezielt ankurbeln lässt. Wo Startups speziell im Marketing ansetzen können, um weiter zu wachsen, erklärt dieser Gastbeitrag.

1.   Setze auf eine persönliche Ansprache

Es klingt simpel, ist aber essentiell: Tritt in direkten Kontakt mit deinen Kund:innen und suche den Dialog. Ein wesentlicher Faktor ist in diesem Kontext die personalisierte Ansprache in der Kundenkommunikation (z.B. Namen, Lieblingsprodukte usw.), flankiert von gezielten Maßnahmen wie Grußkarten (z-B. Willkommens- oder Geburtstags-E-Mails) oder Rabattcodes. Gerade letztere können in der derzeitigen Situation, in der viele auf das Geld schauen müssen, ein Anreiz sein, neue Produkte oder Services dennoch zu nutzen. 

2.   Nutze Umfragen und wichtige Insights

Ein weiteres Mittel, das du vielleicht nicht auf dem Schirm hast, sind Umfragen. Einerseits kannst du mithilfe von einem Belohnungssystem für die Teilnahme das Kundengeschäft ankurbeln. Darüber hinaus liefert dir die Umfrage wichtige Daten und Insights, auf deren Basis du dein Angebot zielgerichtet optimieren und so noch stärker auf die Wünsche deiner Community eingehen kannst.   

3.   Kommuniziere transparent und ehrlich

Kund:innen schätzen Ehrlichkeit und Transparenz! Über Events und Aktionen möchte deine  Community natürlich informiert werden. Aber auch über neue Produkte, Kooperationen und sonstige Entwicklungen in deinem Unternehmen. Nutze diese Inhalte auch für die sozialen Kanäle und dokumentiere authentisch, was sich bei dir und in deinem Team alles tut. Die Bandbreite an möglichen Formaten für dein Storytelling ist riesig!   

Zum Gründeralltag gehören Erfolge genauso wie Rückschläge. Sollte es also mal kritische News geben – wie z.B. eine Preiserhöhung, von der deine Kund:innen direkt betroffen sind –  ist es wichtig, dies ehrlich und offen zu kommunizieren. Nur wenn du die Hintergründe offen legst, kannst du Verständnis für eine solche Entscheidung erwarten. 

4.   Hinterfrage Customer- und Brand-Experience

Gerade im Onlinehandel ist es essentiell, dass du dich von deiner Konkurrenz abhebst und deinen Kund:innen ein möglichst perfektes Shopping-Erlebnis bietest. Das gilt insbesondere für den Kaufvorgang, der so unkompliziert wie möglich vonstattengehen sollte. Unterziehe deine Website also in regelmäßigen Abständen einem Check-Up und sorge dafür, dass es keinen Anlass gibt, deinen Store frustriert zu verlassen. Reibungslose Prozesse sind hier das Mittel der Wahl, um die Bounce-Rate zu senken. Große Störfaktoren beim Online-Shopping sind zum Beispiel: 

•         Nicht vergrößerbare Bilder 
•         Kein responsives Design auf Smartphones 
•         Lange Seitenladezeiten 
•         Komplizierter Check-out 
•         Such-/Hilfsfunktion ist versteckt 

Neben der Customer-Experience solltest du auch immer wieder die Erscheinung und Wirkung deiner Marke unter die Lupe nehmen. Sorge dafür, dass dein Unternehmen ein klares Profil verkörpert und trage Werte und Visionen intelligent nach außen. Nie war die (richtige) Haltung eines Unternehmens für Konsument:innen wichtiger als heute. 

5.   Ziehe Cross-Selling in Erwägung

Bei weitem kein revolutionärer Ansatz, aber unter Umständen ein effektiver: das Cross-Selling. Je nachdem, in welchem Bereich du mit deinem Unternehmen tätig bist, macht es Sinn, darüber nachzudenken, dein Produktangebot zu erweitern. Ein plakatives Beispiel: Wenn du eine Blumenladen betreibst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass deine Kunden auch Vasen, Dünger oder Gießkannen benötigen. 

Das Angebot komplementärer Produkte kann eine gute Möglichkeit sein, um deine Umsätze zu steigern und das Abwandern deiner Kund:innen an die Konkurrenz zu verhindern. Eine weitere positive Auswirkung von gezieltem Cross-Selling: Du steigerst die Loyalität von Bestandskund:innen, da sich das Einkaufserlebnis in deinem Shop durch das sinnvolle Zusatzangebot stark verbessert.  

Fazit: Voller Fokus auf die Zufriedenheit der Kund:innen 

Zugegeben: Gerade für wachsende Unternehmen, die mit größtenteils überschaubaren wirtschaftlichen Mitteln maximalen Erfolg anstreben, stellt eine Wirtschaftskrise mit all ihren Herausforderungen ein denkbar ungünstiges Szenario dar. Gleichwohl bietet die aktuelle Situation auch die Möglichkeit, Strategien und Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und dein Unternehmen neu auszurichten.  

Dein Kostenmanagement sowie neue Erlösquellen solltest du als Startup selbstverständlich immer im Blick haben. Sicher durch die Krise navigieren wirst aber vor allem dann, wenn du deine Kund:innen zufrieden stellst und Anreize bietest, mit denen du Neukund:innen zum Kauf bewegst – und im Idealfall zu “Wiederholungstäter:innen” machst. Denn wertvoller als die Kund:innengewinnung ist nur die Bindung von Bestandskund:innen.  

Über die Autorin
Alexandra Anderson ist Marketing Director Germany bei GoDaddy und seit mehr als zehn Jahren als Marketingexpertin in der IT-Branche tätig. Seit sechs Jahren kümmert sie sich speziell um den Anbieter GoDaddy in Deutschland mit besonderem Fokus auf digitales Marketing. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Digitalisierung von Mikro- und Kleinunternehmern. 

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Foto (oben): Shutterstock