#Gastbeitrag

7 wertvolle Tipps für den Unternehmensaufbau

Das verflixte siebte Jahr - ein Jahr, das nicht nur in privaten, sondern auch in geschäftlichen Beziehungen Veränderungen mit sich bringen kann. Wir haben unser Jubiläum zum Anlass genommen, Bilanz zu ziehen, um daraus wertvolle Lehren mitzunehmen. Ein Gastbeitrag von Arkadi Jampolski.
7 wertvolle Tipps für den Unternehmensaufbau
Montag, 23. Januar 2023VonTeam

Kurz zu uns: 2015 haben mein Gründungspartner Jan Hase und ich das Housing-as-a-Service-Unternehmen Wunderflats gegründet. Unser Ziel war es, möblierten Wohnraum einfach, flexibel und sicher zwischen Wohnungssuchenden und Vermietenden zu vermitteln. Mittlerweile sind wir Deutschlands Marktführer für möbliertes Wohnen auf Zeit, zählen 160 Mitarbeitende zu unserem Team und vermitteln monatlich zehntausende Wohnungen in Deutschland, Frankreich und Österreich – weitere Länder sind in Planung.

Unser Weg zum dynamischen und zugleich soliden Scale-up war nicht immer geradlinig. Die großen Krisen der Welt haben auch uns herausgefordert. Um ein Unternehmen resilient für die Zukunft aufzustellen, teilen wir unsere sieben wichtigsten Learnings mit euch:

Vielfalt im Team und eine gemeinsame Vision

Sogar Studien bestätigen es: Wer ein Gründerteam divers aufstellt, hat höhere Erfolgschancen als mit einem homogenen Team. Dabei sollten alle an einem Strang ziehen, eine gemeinsame Vision und Wertebasis haben. Dazu kommen Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und eine transparente Kommunikation. Wenn diese Übereinstimmung vorhanden ist, bietet sich allen genügend Freiraum, um auf individuelle Art und Weise die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Fortschritt im Unternehmen nur als Teil des gesamten Ökosystems

Für uns ist ein Unternehmen vor allem Teil eines übergeordneten Ökosystems aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, das nur durch Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern nachhaltig wirtschaften kann. Wir schauen z. B. über unseren Tellerrand hinaus, bauen branchenübergreifende Netzwerke auf, bringen uns in Gremien und Institutionen ein. Die Arbeit zahlt sich im nachhaltigen Wachstum aus.

Erst Analysen, dann das Bauchgefühl

Auch wenn Analysen und rationale Fakten bei Entscheidungsfindungen eine klare Richtung aufweisen, so spielt der Faktor Mensch am Ende die wichtigste Rolle. Was wir den Algorithmen voraus haben, sind Intuition und Empathie. Zwei wichtige Qualitäten, die uns dabei helfen, Entscheidungen auch vor dem Hintergrund unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung zu treffen.

Kultur isst die Strategie zum Frühstück

Der Gen Z sei Dank: Nur Unternehmen mit einem starken Wertebewusstsein, das im täglichen Business gelebt wird, können als Arbeitgeber*innen auf lange Sicht überzeugen. Um die Motivation junger Talente und Mitarbeitenden hochzuhalten, braucht es heute eine wertebasierte Unternehmenskultur, die auf Worte auch Taten folgen lässt. Visionen müssen von allen Teammitgliedern gelebt werden. Nur so ist es möglich, den heutigen und zukünftigen Herausforderungen mit Resilienz zu begegnen.

Leadership heißt zuhören, lernen und vertrauen

Als Startup-Gründer*in ist man sein*e eigene*r Expert*in in allen Bereichen. Doch je größer das Unternehmen, desto umfassender die Herausforderungen – aber zugleich auch das wachsende Expertenwissen im Team. Wir setzen auf den stetig wachsenden Wissenspool unserer Mitarbeitenden und haben eine klare Strategie, damit umzugehen. Allem voran: beobachten und zuhören. Das ist leichter gesagt als getan, gerade weil so viele Impulse von außen uns ständig ablenken. Ist dies aber geschafft, gilt es differenziell zu lernen, also ausprobieren, überprüfen und optimieren.

Dem gesellschaftlichen Wohl verpflichtet

Jedes Unternehmen trägt als Teil der Gesellschaft Verantwortung für das zukünftige Zusammenleben auf diesem Planeten. Gerade innovative Startups sind maßgeblich an der Transformation unserer Welt beteiligt. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir mit unseren Unternehmen nur etwas Gewinnbringendes beitragen können, wenn wir etwas für den Wohlstand unserer Gesellschaft tun. Der Schlüssel dafür liegt in den Fähigkeiten des jeweiligen Teams sowie einem funktionierenden Geschäftsmodell, Professionalität oder auch finanzieller Nachhaltigkeit.

Bescheidenheit und Bodenhaftung

Und unsere wichtigste Empfehlung: bleibt bescheiden und euch eurer Anfänge bewusst. Der erste Erfolg steigt gerne schnell zu Kopf. Der aber sollte kühl bleiben, und das nicht nur in turbulenten Finanzierungsrunden.

Über den Autor
Arkadi Jampolski ist Co-Gründer und COO von Wunderflats. In Russland geboren und aufgewachsen, kam Arkadi mit acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Neben seinem Doppel-Bachelor-Abschluss (BA European Business & BSc Financial Management) war Arkadi einige Zeit selbständig und hatte bereits ein mal gegründet, bevor 2015 Wunderflats, Deutschlands Marktführer für möbliertes Wohnen auf Zeit, entstand.

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Foto (oben): Shutterstock