#Interview

“Euer Produkt muss nicht perfekt sein”

lemonist aus Aachen bietet ein Reinigungsmittel für Obst und Gemüse an. "lemonist muss bekannt werden. Dabei reicht es nicht, dass unsere potenziellen Kunden das lemonist-Logo kennen. Sie müssen uns auch ein paar Minuten ihrer Zeit schenken, damit wir das Produkt erklären können", sagt Gründerin Kathrin Alfen.
“Euer Produkt muss nicht perfekt sein”
Montag, 29. August 2022VonTeam

Auch in der zwölften Staffel der Vox-Gründer-Show “Die Höhle der Löwen” treten wieder etliche Gründerinnen und Gründer vor die Jury. In der ersten Folge der aktuellen Staffel sind unter anderem Kathrin Alfen und Felix Strohmaier, das Gründerteam hinter lemonist, dabei. Das Startup aus Aachen bietet ein Reinigungsmittel für Obst und Gemüse an. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründerin Alfen das Unternehmen einmal ganz kurz vor.

Welches Problem möchtet Ihr mit lemonist lösen?
Wir möchten weniger Pestizidrückstände auf Obst und Gemüse essen. Und lemonist reduziert diese Pestizidrückstände.

Warum habt Ihr Euch entschieden, bei “Die Höhle der Löwen” mitzumachen?
Unser Produkt ist prädestiniert für die Show. Wir standen vor der Situation, dass wir mit lemonist eine Innovation für den Massenmarkt geschaffen hatten, die aber nicht patentierbar ist. Die Tatsache, dass lemonist ein neuartiges Produkt ist, bedeutet, dass wir es den Menschen zuerst einmal präsentieren müssen. lemonist muss bekannt werden. Wir brauchen also Reichweite. Dabei reicht es nicht, dass unsere potenziellen Kunden das lemonist-Logo kennen. Sie müssen uns auch ein paar Minuten ihrer Zeit schenken, damit wir das Produkt erklären können. Eine 15-Sekunden-Story bei Instagram reicht dafür nicht. Ein 15-Minuten-Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” schon. Dadurch, dass lemonist nicht patentierbar ist, müssen wir uns außerdem einen zeitlichen Vorsprung vor möglicher künftiger Konkurrenz verschaffen – also möglichst schnell den Massenmarkt erreichen. Mit einem Investor, der die notwendigen Kontakte hat, ist auch das in relativ kurzer Zeit machbar. “Die Höhle der Löwen” bietet somit alles, was wir brauchen. Die Bewerbung zur Show war also ein logischer Schritt für uns.

Wie nervös wart Ihr kurz vor Eurem TV-Pitch?
Das war bei uns beiden unterschiedlich. Felix war während der ganzen Vorbereitungen und die Tage vor dem Pitch sehr entspannt. Wir wussten, dass wir ein gutes, einfaches und vor allem sinnvolles Produkt präsentieren. Ich war deutlich angespannter, da sie zum einen Respekt vor den Fragen der Löwen hatte und zum anderen nicht wusste, ob sie alles so souverän beantworten kann. Im Pitch selbst haben wir dann die Rollen getauscht. Felix war das absolute Nervenbündel, ich war souverän.

Euer Tipp an andere Gründer:innen, die mit einem Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” liebäugeln?
Bereitet euch vor! Notiert jede kritische Frage zu euch und eurem Produkt, die ihr hört, erscheint sie noch so absurd. Beantwortet sie vollumfänglich und simuliert dann die Gespräche. Das hat uns weitergeholfen. Und seid vor allen Dingen ehrlich. Euer Produkt muss nicht perfekt sein, wenn aber die Löwen das Gefühl bekommen, dass ihr was verschweigt, wird ihnen ein Investment in euer Startup definitiv zu riskant sein.

Wo steht Euer Startup in einem Jahr?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass lemonist gerne nachgekauft wird, sobald die Kunden es einmal ausprobiert haben. Diese Kunden vertrauen dem Produkt bereits und wissen, dass es gut ist. Die Hürde zum Erstkauf ist viel höher als zum Nachkauf. Insofern konzentrieren wir uns marketingseitig darauf, den jetzt neugewonnenen Kundenstamm zu halten. Daneben werden wir Prozesse optimieren, damit wir unseren Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis und die beste Produktqualität gewährleisten können. Die Verpackung werden wir auch noch einmal überarbeiten. Wo stehen wir also in einem Jahr? Hoffentlich in vielen Haushalten neben der Spüle.

Tipp: Alles über die Vox-Gründer-Show gibt es in unserer DHDL-Rubrik.

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Foto (oben):  TVNOW / Bernd-Michael Maurer