#Gastbeitrag

7 Gründe, warum man gerade jetzt ein Unternehmen gründen sollte

Krisenzeiten bieten für findige Gründer:innen mehr Chancen als Risiken. Digitale Geschäftsmodelle sind die beste Strategie in Krisenzeiten. Gerade in unsicheren Zeiten kann eine Selbstständigkeit mehr Flexibilität bringen. Ein Gastbeitrag von Andreas Baulig.
7 Gründe, warum man gerade jetzt ein Unternehmen gründen sollte
Freitag, 10. Juni 2022VonTeam

Unsicherheit bestimmt derzeit den Alltag in Deutschland. Die Preise für Diesel, Öl, Gas und viele weitere Güter steigen, Lieferketten sind instabil, und die Folgen der Corona-Pandemie sind weiterhin zu spüren. Warum also ausgerechnet jetzt Risiken eingehen und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Zugegebenermaßen erscheint der Zeitpunkt zum Gründen nicht ideal. Trotzdem sprechen mehrere Gründe dafür, ganz unabhängig von politischen und gesellschaftlichen Einflüssen die eigene Firmenidee jederzeit umzusetzen. Einige gute Argumente legen sogar nahe, ausgerechnet in Krisenzeiten sein eigener Boss zu werden – eine stichhaltige Gründungsidee einmal vorausgesetzt.

1. Krisenzeiten wie während einer Pandemie bieten für findige Selbstständige mehr Chancen als Risiken. Es gibt immer Gewinner, die aus der Not eine Tugend machen. In einer Befragung geben 17 % der Gründerinnen und Gründer an, ihr Unternehmen sei überhaupt erst durch die Pandemie ermöglicht worden. Testcenter, Warn-Apps und flächendeckenden Bedarf an Masken hat es vorher nicht gegeben. Online-Handel erlebte einen Boom und bisher vor Ort angebotene Dienstleistungen, wie Beratung, fand im Internet statt. Insgesamt 72 % der Befragten waren zumindest nicht negativ betroffen. Wer in der Corona-Krise rechtzeitig auf ein digitales Geschäftsmodell gesetzt hat, konnte während der Pandemie die Früchte ernten. Ähnliches gilt für andere externe Einflüsse wie Klimawandel, Digitalisierung oder Kriegsfolgen – alles kann auch neue Impulse für Geschäftsideen beinhalten.

2. Digitale Geschäftsmodelle sind die beste Strategie in Krisenzeiten. Denn 38 % der Gründungen mit digitalen Dienstleistungen gingen gestärkt aus der Corona-Krise hervor – und auch der digitale Handel hat profitiert. Wer Beratung oder eine andere Dienstleistung online anbietet, ist unabhängig von Ort, Zeit und Kontaktbeschränkungen. Da hier oft auch Geld- und Personalbedarf gering sind, ist auch das Risiko überschaubarer. Anbieter von digitalen Dienstleistungen sind extrem flexibel und können auch in künftigen Krisen schnell reagieren.

3. Ein Start-up ist eine gute Investition. Laut Studie sind 44 % der jungen Firmen komplett Eigenmittelfinanziert und sie reinvestieren Gewinne. Gleichzeitig sind 80 % der Gründerinnen und Gründer mit ihrem Umsatz und 70 % mit ihrem Gewinn zufrieden. Keine Bank kann bei den geringen Zinsen mit einer derartigen Investition mithalten. Das befürwortet natürlich keine Gründung als Selbstzweck. Markt, Kundenpotenzial und Fähigkeiten des Selbstständigen sollten zuvor geprüft werden.

4. Selbst über den Arbeitsort entscheiden: Als Firmeninhaber in Pandemiezeiten nicht ins Büro gezwungen zu werden, ist ein großer Vorteil. Selbstständige arbeiten aus dem heimischen Garten oder dort, wo die Mieten günstiger sind. Kein Pendeln zum Job bei den hohen Spritpreisen oder mit Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln. Termine können außerhalb der Stoßzeiten mit Staus gewählt werden. Sein eigener Chef zu sein bietet einige Vorteile, gerade jetzt. 83 % der Gründerinnen und Gründer in Deutschland schätzen es, ihren Arbeitsort selbst bestimmen zu können und 86 % die Unabhängigkeit vom Arbeitgeber.

5. Die Unabhängigkeit einer Selbstständigkeit, besonders wenn es sich um eine digitale Dienstleistung handelt. Es braucht nur eine stabile Internetverbindung, dann kann der Gründer oder die Gründerin auch mobil mit dem Smartphone oder dem Laptop Kunden beraten. Damit ist der Arbeitsort sogar europaweit frei wählbar. Möglich ist sogar die Anmeldung der Firma in einem Steuerparadies wie etwa Estland – Gründen geht hier schneller, Haftung und Firmensteuern sind geringer und die estnische Private Company Limited sogar als virtueller Bürger ohne Gebäude in dem Staat möglich. Digitale Firmenchefs können auch flexibel den Standort wechseln, wenn wirtschaftliche oder politische Gründe dies erfordern.

6. Bessere Work-Life-Balance: 64 % der Gründerinnen und Gründer beurteilen laut Studie die eigene Zeiteinteilung und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit bzw. Familie positiv. Gerade in unsicheren Zeiten kann eine Selbstständigkeit mehr Flexibilität bringen. Eine digitale Beratung von unterwegs über das Smartphone durchführen oder administrative Aufgaben auf den Abend verlegen, damit tagsüber Zeit für die Familie ist. Oder weil es dem eigenen Biorhythmus mehr entspricht. Warum nicht die Telefonkonferenz

7. Glücklich mit der Entscheidung: 96 % der Befragten mit einer Firma, die maximal fünf Jahre alt ist, sind zufrieden mit der Gründung insgesamt. Kaum jemand bereut es, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben. Dabei haben viele dieser Gründungen während oder kurz vor der Corona-Pandemie einen absoluten Ausnahmezustand überstehen müssen. Fazit: Sein eigener Chef zu sein macht glücklich – sagen 86 % der Gründerinnen und Gründer. Fast alle Befragten hatten große Freude am Aufbau und der Gestaltung ihres Unternehmens.

Über die Person
Andreas Baulig ist Gründer und Co-Geschäftsführer von Baulig Consulting. Der Koblenzer hat sich schon während seines BWL-Studiums selbstständig gemacht. Seitdem hat er sich als Experte für digitale Vertriebssysteme deutschlandweit einen Namen gemacht. Über 4.000 Kunden haben bereits seine Beratung in Anspruch genommen.

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Foto (oben): Shutterstock