Gastbeitrag von Christian Arno

SEO für Shops: Google gefallen benutzerfreundliche Läden

Nahezu jede Maßnahme für eine hohe Benutzerfreundlichkeit eines Shops kann mittlerweile auch als SEO-Maßnahme gewertet werden. Das betrifft beispielsweise Maßnahmen, um die Ladezeiten eines Onlineshops zu verkürzen. Auch die Conversion-Optimierung ist so indirekt eine SEO-Maßnahme.
SEO für Shops: Google gefallen benutzerfreundliche Läden
Dienstag, 28. Oktober 2014VonTeam

Es ist nicht völlig unmöglich, einen erfolgreichen Onlineshop ohne Suchmaschinenoptimierung (SEO) und eine damit verbundene gute Präsenz auf Google zu betreiben. Wer beispielsweise offline verkauft oder Dienstleistungen anbietet und das Angebot online ergänzt, lockt bestenfalls ausreichend Offline-Kunden auf die Onlinepräsenz, um deren Erfolg zu sichern. Für die meisten Onlineshops gilt jedoch: In Suchmaschinen gut oder (noch besser) sehr gut präsent zu sein, ist entscheidend für ihren Erfolg. Und diese gute oder gar sehr gute Präsenz erreicht man besser und schneller durch SEO.

Es gibt zahlreiche Tipps, wie SEO für Onlineshops funktioniert. Sie alle aufzuführen, würde ein Buch füllen. Ein großes Buch. Und da dies kein großes Buch, sondern ein kleiner Artikel ist, haben wir uns auf grundlegende Bereiche beschränkt, die bei SEO für Onlineshops eine wichtige Rolle spielen. Das reicht für wichtige Schritte in Richtung eines suchmaschinenoptimierten Shops zu machen. Die grundlegende Frage, die das alles begleitet, lautet: Wie tickt eigentlich Google?

200 (und mehr?) Google Ranking-Faktoren!

Vor einiger Zeit haben die beiden Unternehmen SingleGrain und Backlinko eine riesige Infografik mit 200 Google-Ranking-Faktoren veröffentlicht. Hier wurden unter anderem Faktoren auf dem Level der Gesamt-Website und der Einzelseiten aufgezeigt, Backlink- und Domainfaktoren, soziale Signale und weitere Faktoren, die das Ranking einer Website auf Google beeinflussen können.

Die Infografik machte vor allem eines deutlich: Google „entscheidet“ anhand zahlreicher Kriterien, welche Seite bei welcher Suchanfrage nach vorne kommt und welche weiter hinten landet. Das kann durchaus entmutigen, weil es auch zeigt, dass ein paar einfache und schnelle SEO-Maßnahmen eher selten zu nachhaltigen Erfolgen führen. Man braucht Geduld und Wissen. Andererseits lassen sich viele relevante Dinge auf einige Basisregeln zurückführen, was dann wieder Hoffnung gibt, dass SEO auch bei Onlineshops eine durchaus zu bewältigende Aufgabe ist. Gott sei Dank.

Auch Google gefallen vor allem benutzerfreundliche Shops

Eine Suchmaschine ist dann gut, wenn sie den Nutzern bei einer Suchanfrage Websites aufzeigt, die ihr aktuelles Suchinteresse möglichst optimal bedienen. Moderne Suchmaschinen erledigen diese Aufgabe immer besser. Das bedeutet auch: Waren Benutzerfreundlichkeit und Suchmaschinenoptimierung früher bisweilen Gegensätze, löst sich das mehr und mehr auf.

Nahezu jede Maßnahme für eine hohe Benutzerfreundlichkeit eines Onlineshops kann mittlerweile auch als SEO-Maßnahme gewertet werden. Das betrifft beispielsweise Maßnahmen, um die Ladezeiten eines Onlineshops zu verkürzen. Auch die Conversion-Optimierung, durch die mehr Besucher eines Onlineshops zu Käufern werden sollen, ist so indirekt eine SEO-Maßnahme. Was dem Kunden dient, dient auch einer guten Google-Platzierung.

Die Sache mit den Keywords

Versuchen Sie einmal, mit einem kleinen Onlineshop beim Suchbegriff „Mode“ auf Seite 1 von Google zu kommen. Um es vorweg zu nehmen: Es ist schwer. Und den Platz dort über längere Zeit zu halten, ist noch viel schwerer. Kleinere Onlineshops sollten daher eher versuchen, bei sogenannten Long-Tail-Keywords vordere Plätze zu belegen. Das sind längere und spezifischere Keywords: „Adidas Laufschuhe in Schwarz“ ist ein Beispiel. Mit solchen Keywords suchen natürlich weniger Menschen, aber zugleich ist die Konkurrenz um gute Google-Rankings weniger hoch. Deshalb lohnt sich der Einsatz dieser Keywords.

Helfen Sie Google bei der Arbeit

Google Bots sind die kleinen Programme, die Seiten von Websites analysieren und für Google-Nutzer auffindbar machen. Man sollte ihnen die Arbeit möglichst einfach machen, damit die eigene Website davon profitiert. Das kann etwa bedeuten, den Bots klar zu machen, welche Seiten NICHT auf den Index sollen oder welche wichtiger sind als andere. Gerade bei Onlineshops kann das entscheidend sein, weil die oft Seiten haben, die einander sehr ähneln. Mit den Attributen „prev“ oder „next“ kann man Bots beispielsweise anzeigen, welche Seite vor bzw. nach welcher Seite kommt. Und mit „NOINDEX, NOFOLLOW“ kann man festlegen, dass eine Website gar nicht Google-Index auftaucht.

Eventuell nutzen Sie auch Google Tools wie den „Data Highlighter“. Mit ihm können Sie Google beispielsweise verraten, welche Produktdaten als sogenannte Rich Snippets zusätzlich in der Darstellung der Website im Google-Ranking auftauchen sollen (z.B. Produktbewertungen). Rich Snippets können die Chancen auf Klicks erhöhen und damit indirekt auch Chancen auf eine bessere Position im Google-Ranking.

Denken Sie an Mobile

Das klingt vielleicht fast schon wie eine Banalität, weil man es in letzter Zeit oftmals gehört hat. Die Zahl derjenigen, die mit Tablets und Smartphones auf Onlineshopping-Tour geht, steigt stetig. Google fordert deshalb ausdrücklich, diesen Menschen Websites (bzw. Onlineshops) zu präsentieren, die für die Anzeige auf den Displays von Mobilgeräten optimiert wurden. Mittlerweile kann es auch dem Ranking des klassischen und für die Darstellung am PC-Bildschirm optimierten Onlineshops schaden, wenn man die Mobile-Nutzer ignoriert. „Responsive Webdesign“ ist deshalb auch bei Onlineshops das Mittel der Wahl, um für jede Displaygröße die optimale Website-Variante zu präsentieren.

Die Sache mit den Links

Onpage-Optimierung ist immer nur eine Seite der Medaille, auch bei SEO für Onlineshops.  Eine gute Verlinkungsstrategie ist die andere Seite. Allerdings hat sich hier in letzter Zeit nochmals verstärkt gezeigt, dass Links nicht gleich viel wert sind. Link-Farmen und ähnliche qualitativ arme Seiten sollten daher Tabu sein, weil ein Link von solchen Seiten dem eigenen Onlineshop schadet und nicht nutzt. Mit Geschäftspartnern eine gegenseitige Verlinkung zu vereinbaren, kann dagegen eine gute Linkbuilding-Strategie sein, um den eigenen Onlineshop bei Google weiter nach vorne zu bringen.

SEO für fremdsprachige Zielgruppen: Alles auf Anfang

Ein letzter Tipp zum Abschluss. Als Onlineshop-Betreiber sollte man überlegen, ob man sich nicht alleine auf einen deutschsprachigen Onlineshop beschränkt, sondern auch fremdsprachige Onlineshops für ausländische Zielgruppen ins Internet stellt. Das kann die Anzahl der Kunden und damit auch Umsätze schnell einmal verdoppeln.

Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man bei der Suchmaschinenoptimierung nur bedingt auf Erkenntnisse setzen darf, die SEO für den deutschsprachigen Onlineshop gebracht hat. Die reine Übersetzung von Keywords für die deutsche Zielgruppe in die jeweilige Fremdsprache ist beispielsweise keineswegs immer die beste Wahl. Stattdessen sind oft komplett neue Keyword-Recherchen nötig. Aber nicht selten lohnt sich der Aufwand.

Passend zum Thema: “10 Tipps für die Nutzung von Content Marketing für SEO

Zur Person
Christian Arno ist der Gründer und Geschäftsführer von Lingo24. Folge Lingo24 auf Twitter @l24de

Foto: Hipster Writing SEO Concepts on his Note from Shutterstock