Mindmapping im Team – Online-Zusammenarbeit leicht gemacht

So, jetzt geht’s ans Mindmappen im Team. Nachdem Sie im ersten Teil Einsatzmöglichkeiten für Mind Maps kennengelernt haben und im zweiten Part bereits 10 Mindmapping-Dienste, lernen Sie heute die besten Mind Map-Softwares und […]

So, jetzt geht’s ans Mindmappen im Team. Nachdem Sie im ersten Teil Einsatzmöglichkeiten für Mind Maps kennengelernt haben und im zweiten Part bereits 10 Mindmapping-Dienste, lernen Sie heute die besten Mind Map-Softwares und Online-Services kennen, die Ihnen das Mindmappen im Team ermöglichen:

Bubbl.us
Schick Zwonullig vom Design her, simpelst zu bedienen und gratis in der Basisversion. Diese bietet dieselben Funktionen wie die per monatlichem Abo bezahlten Version, ist allerdings auf insgesamt 10 Maps begrenzt. Außer hübsch im Glossy-Look daherkommenden und farblich veränderbaren Ästen und Zweigen gibt es keine Gestaltungselemente. Es können also keine Bilder oder Grafiken, keine Hyperlinks oder sonst irgendetwas in die Maps eingefügt werden. Allerdings kann man andere als Mit-Autoren einladen oder ihnen eine Nur-Lesen-Berechtigung erteilen. Die Maps sind als Bild oder im HTLM-Format speicherbar.

comapping
Wer den Mindmanager kennt, wird sich bei diesem Online-Tool, das auf jedem Browser funktioniert, sofort zu Hause fühlen, denn Funktionen und Tastenkürzel sind ähnlich. Das Englischsprachige Mindmapping-Tool kann von mehreren Personen gleichzeitig bearbeitet werden. Aufgaben eines Zweiges können an die betreffende Person via E-Mail delegiert werden. Zusätzlich ist eine Desktop-Version für die Offline-Arbeit erhältlich. Man kann comapping gratis ausprobieren, die Bezahl-Versionen werden per monatlich zu entrichtenden Beträgen abgerechnet. Optisch kommt Comapping eher schlicht daher – auch schade ist, dass Äste und Zweige nicht rund um das Hauptthema herum, sondern nur rechts davon in Baumstruktur angeordnet werden können. Damit widerspricht die Anordnung der kreativitätsfördernden Methode des Mindmapping ein wenig.

Creatly
Ein sehr mächtiges, aber dennoch intuitiv zu bedienendes Tool, mit dem sich mitnichten nur Mind Maps erstellen lassen. Web Mockups, Venn Diagramme, Netzwerkpläne, SWOT-Analysen, Interaktive Sitemaps… all das geht. Online oder auf dem Desktop mit vielfältigen Designmöglichkeiten, durch die sich wirklich gut aussehende Mind Maps und Diagramme gemeinsam erstellen und per Embed-Code online veröffentlichen lassen. Und all das zu recht moderaten Preisen, die auf viele unterscheidliche Bedürfnisse angepasst sind.

LucidChart
Mit Lucid Chart können im Team nicht nur Mind Maps sonders auch Venn Diagramme, Wireframes, UML-Diagramme, Netzwerk-Diagramme, Sitemaps, Organisations-Diagramme, iPad- und iPhone-Mockups und Flowcharts per Drag and Drop erstellt werden. Die Designmöglichkeiten sind übersichtlich, die optische Anmutung ein wenig altmodisch, aber es funktioniert gut und die Kosten sind moderat.

Mind42
Während Mind42 für Teams bis zu 5 Personen gratis ist, schlagen die Preise für größere Teams mit 1.800 Euro aufwärts dann gleich richtig zu Buche. Das webbasierte Tool bietet gute Collaborations-Möglichkeiten in eher schlichtem Mind Map-typischen Design, wobei zusätzlich eigene Grafiken eingebunden werden können. Der Ersteller einer Map kann anderen im Team ausschließliche Lese- oder auch Bearbeitungsberechtigung zuweisen.

Mindjet Connect
Das ist er, der webbasierte Bruder des berühmten MindManagers. Ein wirklich mächtiges Werkzeug für die Arbeit im Team, mit Speicherplatz für Dokumente in der Cloud, vielen Export-Möglichkeiten, integrierter Websuche, gemeinsamem Aufgabenmanagement, Schnittstellen zu MindManager und nativen iOS- und Android-Apps und vielem mehr. Es gibt auch eine gratis-Version, in der die Anzahl der Nutzer auf 2 Personen beschränkt und das Datenvolumen auf 1 GB begrenzt ist. Nachteil auch der Business-Version, die mit 12,75 Euro pro Monat und Nutzer zu Buche schlägt: Auch diese Variante bietet maximal 2 GB Speicherplatz in der Cloud und es dürfen pro Person nur 4 Mind Maps für die Teamarbeit angelegt werden. Für Unternehmen, die viel mit diesem Tool arbeiten wollen, dürfte das ein wenig knapp sein.

Mindomo
Auch Mindomo läuft webbasiert, kann aber dank Adobe Air-Technologie auch offline verwendet werden. Benutzeroberfläche und Mind Maps kommen in Web 2.0-Anmutung daher, Teams können zeitgleich arbeiten und auch Bilder, Videos oder Ton-Material einbauen. Reichlich Design- und Exportmöglichkeiten runden das Angebot ab. Mindomo läuft sowohl auf Windows als auch auf Mac oder Linux. Es gibt eine kostenlose Version, die auf 3 Mindmaps begrenzt ist und verschiedene kostenpflichtige Varianten. Da sollte eigentlich für jeden Bedarf etwas dabei sein.

Mindmeister
Bei Mindmeister liegt der Fokus klar auf der Entstehung einer kollaborativen Mindmap – weniger auf deren Präsentation. Daher wird wohl auch auf designerische Schnörkel verzichtet. Allerdings lassen sich die Maps im Social Web teilen und öffentlich zugänglich machen. Der Prozess des gemeinsamen Brainstormens wird in vielerlei Hinsicht so leicht wie möglich gemacht: Mindermeister ist webbasiert, die Maps können aber auch offline bearbeitet und dann mit der aktuellen Online-Version synchronisiert werden. Für viele Geräte gibt es mobile Anwendungen: iPad, iPhone, iPod touch oder Android-Mobiles. Mindmeister hat eine patentierte ‘Zeitreise’, d.h. die Versionshistorie einer Map kann zurückverfolgt werden. In der Gratis-Version kann man das Tool mit drei Maps ausprobieren, die verschiedenen Preis-Modelle beginnen bei knapp 5 Euro pro Monat und Nutzer.

Slatebox
… ist ein simpel zu bedienendes webbasiertes Mindmapping- und Präsentations-Tool. Verschiedene Formen können eingefügt, eingefärbt, mit Bildern hinterlegt und beschriftet werden. Sie können mit Hyperlinks und übergeordneten Themen verknüpft werden, und all das kann im Team passieren und im Web per Embed-Code veröffentlicht oder im Social Web geteilt werden. Slatebox scheint noch im Aufbau, denn es werden zwar schon die Features verschiedener Preismodelle genannt, nicht aber deren Preise. Die Maps können in Echtzeit kollaborativ bearbeitet werden, wobei jedem Nutzer angezeigt wird, wer welche Änderung gerade vornimmt. Bislang ist die Nutzung von Slatebox komplett gratis.

SpicyNodes
Mit SpicyNodes wird Mindmapping dynamisch. Die fertigen Maps dieses webbasierten Dienstes erinnern an das Präsentationstool Prezi, weil die einzelnen Äste und Zweige herein oder heausgezoomt werden. Schon in der kostenlosen Version kann man eine unbegrenzte Zahl von Mind Maps erstellen, allerdings mit deutlich eingeschränkten Design-Möglichkeiten. Die Premium-Versionen funktionieren über monatliche Abonnements und sind nicht ganz preiswert. Dafür bieten sie aber mannigfaltige Design-Funktionen und die Möglichkeit, mit mehreren Autoren an der Mindmap zu arbeiten. Aber auch in der Gratis-Variante kommen sehr modern und Webzwonullig anmutende Mind Maps heraus, die sich ausgezeichnet für Präsentationen eignen. Zumal, und das ist die herausragende Funktion von SpicyNodes, man jede Mind Map wie ein YouTube-Video ganz einfach per Embed-Code auf jeder beliebigen Website einbetten kann. Die Mind Map in diesem Artikel zum Beispiel habe ich mit der kostenlosen Version von SpicyNodes erstellt. Nachteil von SpicyNodes: Der Prozess der Erstellung wiederspricht dem methodischen Grundprinzip des Mindmapping: Die Inhalte der einzelnen Äste, Zweige und Bilder gibt man in einem Texteditor ein, der als Baumstruktur organisiert ist. Damit fehlt die dem Mindmapping nachgesagte Aktivierung der kreativen Gehirnbereiche, weil man eben doch wieder mit klassischen ‘Listen’ arbeitet. Bei SpicyNodes zählt also mehr das ansprechende Ziel als der Weg.

Spinscape
Spinscape setzt beim Mindmapping so sehr auf Echtzeit-Teamwork und die Verhinderung dadurch entstehender Fehler, dass sich die Berechtigungen einzelner Nutzer bis auf die Knotenebene herunterbrechen lassen. Google und Wikipedia können durchsucht und ihre Inhalte direkt in die Map eingefügt werden. Jede Map kann im Social Web geteilt oder auf die eigene Website eingebettet werden, außerdem gibt es einen speziellen Präsentationsmodus, so dass man aus dem Maps auch Präsentationen basteln kann, die durch die Zoom-Funktion ein wenig an Prezi erinnern. Das webbasierte Tool kann 7 Tage lang mit allen Funktionen ausprobiert werden, bevor man zur weiteren Nutzung auf den Pro-Account umsteigen muss.

WebSpiration
Webbasiert können Teams mit WebSpiration in Echtzeit unterschiedliche Arten von Diagrammen erstellen und bearbeiten. Wechseln zu einer Gliederungs-Ansicht in Textverarbeitungsprogrammen und zurück zur Map-Ansicht ist jederzeit möglich. Die optischen Gestaltungsmöglichkeiten sind eher sparsam und sehen ein bisschen altmodisch aus. Bilder können zwar verwendet, aber wohl nicht von extern eingebunden werden, ebenso wenig wie Hyperlinks.
WebSpiration trennt zwischen einer Lehrer- und einer Professional-Edition trennt, wobei sich mir die Unterschiede nicht wirklich erschlossen haben.

wisemapping
WiseMapping ist Open Source, also kostenlos, und funktioniert webbasiert. Es lassen sich schnell und einfach Mind Maps erstellen und mit Icons versehen. Die Zusammenarbeit mit anderen ist ganz einfach über Einladungen möglich, wobei unterschiedliche Berechtigungen vergeben werden können. Hyperlinks lassen sich einbinden, andere Materialien aus dem Web nicht. Die Mind Maps lassen sich mit Schlagwörtern versehen und über eine eigene URL anderen zur Verfügung stellen. Es arbeitet nicht mit Flash, sondern nutzt die Spezifikationen für Vektorgrafiken SVG (Scalable Vector Graphics) und VML (Vector Markup Language).

So, und wem die Auswahl hier und im vorigen Artikel zum Thema immer noch nicht ausreicht, der schaue doch in diese Liste mit über 70 Programmen und Tools für Mindmapping.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.