Lexikon: Break-Even-Analyse

In unserer Lexikon-Reihe publiziert Professor Dr. Tobias Kollmann, seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Wirtschaftsinformatik – insbesondere E-Business und E-Entrepreneurship – an der Universität Duisburg-Essen, in regelmäßigen Abständen ein Stichwort aus […]
Lexikon: Break-Even-Analyse
Mittwoch, 16. März 2011VonTeam

In unserer Lexikon-Reihe publiziert Professor Dr. Tobias Kollmann, seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Wirtschaftsinformatik – insbesondere E-Business und E-Entrepreneurship – an der Universität Duisburg-Essen, in regelmäßigen Abständen ein Stichwort aus dem von ihm herausgegebenen “Gabler Kompakt-Lexikon Unternehmensgründung“. Der jeweilige Lexikon-Eintrag beschreibt ein für Gründer relevantes Thema kurz und knapp. Heute geht es um den Begriff Break-Even-Analyse, Gewinnschwellenanalyse, Deckungspunktanalyse, Kostendeckungsanalyse.

1. Begriff: Instrument der Erfolgsplanung und -kontrolle.

2. Grundmodell: Die Break-Even-Analyse untersucht, wann die Kosten eines Unternehmens durch die Erlöse gedeckt werden. Der Punkt, bei dem die Kosten den Erlösen entsprechen, wird als Gewinnschwelle oder Break-Even-Point. Zur Ermittlung der Break-Even-Analyse werden folgende Informationen aus der Kostenrechnung benötigt: (1) Der (Netto-) Erlös je Stück. Hierbei sind eventuelle Erlösminderungen wie Rabatte, Frachten und Provisionen vom Verkaufspreis abzuziehen. (2) Die variablen Kosten je Stück (kv) wie z.B. Rohstoffkosten und Fertigungslöhne. (3) Die fixen Kosten pro Periode (kf), also kurzfristig nicht veränderbare Kosten wie z.B. Gehälter, Abschreibungen und Miete. Die Ermittlung des Break-Even-Points kann zeichnerisch oder rechnerisch erfolgen. Neben diesem mengenmäßigen Break-Even-Point, der in Stück ausgedrückt wird, kann auch ein wertmäßiger Break-Even-Point berechnet werden, der ausdrückt, bei welchem Umsatz ein Gewinn von null erwirtschaftet wird.

3. Erweiterungen: Das Grundmodell der Break-Even-Analyse betrachtet ein Einproduktunternehmen mit linearen Kosten- und Erlösverläufen. Bereits hier lassen sich wichtige Zusammenhänge erkennen. Bspw. wird deutlich, welche Auswirkungen eine Preissenkung auf den Break-Even-Point hat. Das Modell kann für verschiedene betriebliche Informationszwecke erweitert werden. Bspw. kann aufgezeigt werden, wann die auszahlungswirksamen Kosten gedeckt werden. Ab diesem Punkt der Liquiditätsdeckung ist die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gewährleistet. Nicht-lineare Kosten- und Erlösverläufe können ebenfalls betrachtet werden, doch sollte der zusätzliche Aufwand mit dem Nutzen abgewogen werden.

4. Würdigung: Die Break-Even-Analyse ermöglicht einen Überblick über die betriebliche Kosten- und Erfolgssituation. Auswirkungen von Preis, Kosten und Beschäftigung sowie deren Veränderungen werden schnell und einfach verdeutlicht.

Tipp: Weiteres zum Thema Unternehmensgründung gibt es im Lexikon.

Das Gabler Kompakt-Lexikon Unternehmensgründung bietet über 2.000 aktuelle Begriffserklärungen zu den Themenfeldern Gründungsplanung/ -prozess/ -management, Geschäftsmodelle/ -konzepte/ -entwicklung sowie Unternehmensfinanzierung und Förderprogramme. Herausgeber Professor Dr. Tobias Kollmann ist anerkannter Experte für alle Fragen rund um die Unternehmensgründung und -entwicklung. Zielgruppe des Lexikons sind Unternehmensgründer, Gründungsberater, Venture-Capital-Unternehmen, Investment Manager, Unternehmensberater sowie Studenten und Dozenten der Wirtschaftswissenschaften an Fachhochschulen und Universitäten. Jetzt bei amazon bestellen