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Kölner Startup schafft Machine-Learning-unterstützte Energieeffizienz auf Knopfdruck

Einen Raum innerhalb von zwei Sekunden vermessen, thermal analysieren und so Energiesparpotenziale sichtbar machen? Klingt nach Zukunftsmusik, ist aber bereits Realität. Wie aus einer Forschungsarbeit zur Gebäudeanalyse ein innovatives Startup wurde.
Kölner Startup schafft Machine-Learning-unterstützte Energieeffizienz auf Knopfdruck
Mittwoch, 26. Mai 2021VonTeam

Der Arm ist hoch über den Kopf gestreckt, in der Hand ein Messgerät, das an eine Fackel erinnert. Ein Klick auf den integrierten Knopf und das Handheld scannt innerhalb von zwei Sekunden den gesamten Innenraum. Die so entstandenen Thermo-Scans und 360-Grad-Aufnahmen dienen als Grundlage für detaillierte 3D-Modelle, die dann für die energetische Sanierung von Innenräumen oder ganzen Gebäuden genutzt werden können.

Was im ersten Moment nach Szenen eines Science-Fiction-Films klingt, ist in Wahrheit patentierte High-End-Technologie, die im Rahmen einer Forschungsarbeit am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstand. Dort trafen die beiden befreundeten promovierten Solarforscher Arne Tiddens und Silvan Siegrist auf ihren Doktorvater und späteren Mitgründer Bernhard Hoffschmidt. Zusammen entwickelten sie im Rahmen einer gemeinsamen Forschungsarbeit zur Gebäudeanalyse die Idee und Technologie hinter dem Proptech-Startup Lumoview.

„Mit unserer patentierten Kamera kann man jeden Raum schnell und einfach analysieren. Dabei entstehen 360-Grad-Aufnahmen sowie ein Infrarotbild, die zusammen exakte Informationen über Temperaturen und Feuchtigkeit an jeder Stelle des Raums liefern“, erklärt Silvan Siegrist. „Gebäude sind einer der größten Energieverbraucher und Treibhausgasemittenten – und damit ein riesiger Hebel für Einsparungen. Dieses Einsparpotenzial wollen wir nun mit digitaler Messtechnik und der besten Overall-Solution für die Gebäudeerfassung und -analyse realisieren.“

Mit innovativer Technologie zum Erfolg: Das Produkt des Kölner Startups Lumoview im Praxistest. (Foto: Sebastian Traegner)

Mit Luft- und Raumfahrttechnik zu mehr Energieeffizienz

Die Energiesparpotenziale von Gebäuden werden in Zeiten hoher Energiepreise und dem Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit immer wichtiger. Allein in Deutschland gibt es über 19 Millionen Wohngebäude, von denen knapp zwölf Millionen vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 gebaut wurden. Entsprechend hoch ist hier das Potenzial Energie zu sparen. Doch Immobilienbesitzern fehlen oft wichtige Informationen über die energetischen Schwachstellen ihres Eigentums, um diese dahingehend zu optimieren – und der finanzielle wie zeitliche Aufwand herkömmlicher Thermoanalysen ist bis heute sehr hoch.

Erschwerend hinzu kommt, dass die angefertigten Scans verschiedener Expert*innen häufig keine vergleichbare Datengrundlage aufweisen. Das macht es kompliziert, vorhandene Energiesparpotenziale flächendeckend auszuschöpfen. Genau hier hakt die Internet-of-Things-Lösung von Lumoview mit seinem Analysis-as-a-Service-Modell ein und nimmt so eine Pionierrolle in der Energie-, Wohnungs- und Versicherungswirtschaft ein.

Große Vorhaben verdienen tatkräftige Unterstützung

Die Gebäudeanalyse marktfähig machen – dabei unterstützte das Venture Center der NRW.BANK das Kölner Startup. „Kennengelernt haben wir uns 2019 ganz unverbindlich auf einem Gründer-Event“, erinnert sich Timon Gottschalk vom Venture Center. „Das Forschertrio befand sich damals als Spinoff des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt noch in der Anfangsphase der Ausgründung. Wir haben die Gründer dabei unterstützt, ein Vermarktungskonzept für ihre Technologie zu entwickeln und sie umfangreich zu allen Möglichkeiten der Finanzierung beraten.“ So nahm das Team der Förderbank für Nordrhein-Westfalen Lumoview in das Programm win NRW.BANK Business Angels Initative auf, bei dem sich junge Unternehmen vor Business Angels präsentieren können. Mit Erfolg: Bei einem Pitch gewann Lumoview zwei Investoren für sich.

Gespräch mit Timon Gottschalk vom NRW.BANK.Venture Center

Timon Gottschalk vom NRW.BANK.Venture Center. (Foto: NRW.BANK)

Was genau ist das Venture Center der NRW.BANK?

Wir sind eine spezialisierte Beratungsstelle für technologieorientierte Gründungswillige aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Wir gehen aktiv auf potenzielle Hightech-Gründer in Hochschulen und Instituten zu, beraten und begleiten sie neutral und kostenlos – zum Beispiel beim Thema Förderung und Finanzierung.

Welche Kriterien müssen Forscher- und Entwicklerteams, Gründer*innen und Startups erfüllen, um vom Angebot Gebrauch zu machen?

Es sollte sich um eine innovative und technologieorientierte Idee mit einem seriösen, technischen Fundament aus dem NRW-Raum handeln. Unser Leitgedanke ist dabei „Kein Projekt ist uns zu früh“ – wir helfen also auch bei der Erarbeitung eines Geschäftsmodells.

Wie kommt man am besten in Kontakt mit euch?

Vor Corona haben wir uns vor allem über Events, Veranstaltungen und die Ausgründungszentren der Hochschulen vernetzt. Aktuell läuft die Kontaktaufnahme allerdings ausschließlich online oder telefonisch.

E-Mail: venture-center@nrwbank.de          
Telefon: 0211 91 74 1 – 48 00

Vielseitige Förderprodukte für vielseitige Visionen

Gestartet sind Lumoview 2019 zu dritt; mittlerweile arbeiten über ein Dutzend Mitarbeitende täglich daran, die Machine-Learning-gestützten Algorithmen zu optimieren und die Thermoanalysen so nachhaltig zu verbessern. Zu den Kunden von Lumoview zählen mittlerweile große Immobilienverwalter, Versicherungsgesellschaften, aber auch die Stadt Köln und ein großer Chemiekonzern aus dem Rheinland. Dass Lumoview so kontinuierlich wachsen konnte, lag auch an den flexiblen und schnellen Finanzierungsprodukten der NRW.BANK.

Zusätzlich zur Aufnahme in das Programm win NRW.BANK Business Angels Initiative konnte sich Lumoview ein Investment über den NRW.SeedCap sichern. Bei diesem Programm beteiligt sich die NRW.BANK selbst an dem Startup und verdoppelt das Investment seiner Business Angels zu gleichen Teilen und zu gleichen Konditionen. Das bietet innovativen Gründern die Chance, mit bis zu 200.000 Euro gefördert zu werden.

Die anhaltende Corona-Pandemie machte auch vor Lumoview nicht Halt, weshalb eine schnelle und unkomplizierte Finanzhilfe vonnöten war. Über die Gründerförderung NRW.Start-up akut, die dank hoher Nachfrage und großem Erfolg kürzlich sogar noch erweitert wurde, fanden die Kölner in der NRW.BANK eine wichtige Stütze in schwierigen Zeiten.

Mehr zu Lumoview erfährst du hier: 

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Starthilfe für deine Unternehmensgründung

Auch du willst deine innovative Idee, Technologie oder dein bereits bestehendes Startup fördern lassen? Dann nimm jetzt Kontakt mit der NRW.BANK auf und setze deine Vision in die Realität um. Die NRW.BANK unterstützt vielversprechende Geschäftsideen mit Wagnis- und Fremdkapital, ihrem Netzwerk und Beratungsangeboten sowie dem GRÜNDERPREIS NRW. „Gründer legen den Grundstein für Unternehmen, die künftig viele Arbeitsplätze schaffen können“, sagt Michael Stölting, Mitglied des Vorstands bei der NRW.BANK. „Die NRW.BANK fördert Gründer, damit jede gute Idee eine passende Finanzierung erhält.“

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Dieser Artikel erschien zuerst bei t3n; Autor: t3n Redaktion

Fotos: NRW.BANK