Neue Verticals erobern das Land

Neben dem derzeitigen Trendthema Grupon-Adaptionen boomt aktuell noch ein weiteres Segment. Gemeint sind die Vertical Networks. Der Grundgedanke bei diesen vertikalen Netzwerken ist immer gleich: Die Anbieter bündeln kleine und mittlere Themen-Websites unter einem gemeinsamen Dach und vermarkten die so entstandene Reichweite. In den vergangenen Wochen starteten gleich drei neue Verticals: Die bekannte Verlagsgruppe MairDuMont (unter anderem Falk, Marco Polo und Baedeker) schickte Discover Outdoor (www.discover-outdoor.de) auf die Reise. Zielgruppe der ansprechend gestalteten Plattform sind Radsportler, Bergsteiger und Wanderer. Laut Eigenbeschreibung bündelt die Outdoor-Welt “qualitativ hochwertiges KnowHow führender Outdoor Websites”. Zum Portfolio gehören unter anderem Aktivwellness (www.aktivwellness.de), Dosenfischer (www.dosenfischer.de) und mallorca-radsport.de (www.mallorca-radsport.de). Zumindest in Sachen Design verdienen einige der über 30 Partnerseiten das Prädikat “qualitativ hochwertig” nur bedingt.

Discover Outdoor ist das zweite Vertical aus dem Hause MairDuMont. Bereits im Mai des vergangenen Jahres startete das Medienhaus 4trips (www.4trips.de). Die IVW bescheinigte dem Reisenetzwerk im Dezember des vergangenen Jahres 1,3 Millionen Visits. Das Portfolio umfasst bereits mehr als 100 Reise-Websites. MairDuMont kleckert also nicht, sondern klotzt ordentlich. Die Qualität der Partner schwankt dementsprechend deutlich. Neben einigen qualitativen Dickschiffen wie bettenjagd.de (www.bettenjagd.de) sind im Portfolio auch etliche Partner, die optisch an die Frühzeit des Internets erinnern.

Das zweite neue Vertical stammt aus dem Hause Vertical Network Media (www.verticalnetwork.de). Zum Jahreswechsel schickte das Start-up Dine&Fine (www.dineandfine.com) an den Start. Das neue Vertical deckt das Thema Essen und Trinken ab und richtet sich dementsprechend an Genießer. “Mit seinen Partnern informiert das redaktionelle Markenportal über gehobene Gastronomie, Weinkultur und Getränke, Kochen und Backen sowie News, Reviews und Neueröffnungen”, heißt es in der Selbstbeschreibung. Statt auf Quantität setzt Dine&Fine eher auf Qualität. Gerade einmal neun Partner sind zum Start an Bord – darunter das Genießermagazin Le Gourmand (www.legourmand.de), Speisekarte.de (www.speisekarte.de) und vinorio (www.vinorio.de). Die Partner waren schon in den bisherigen Themennetzwerken von Vertical Network Media vertreten. Im eigenen Genießer-Netzwerk sollen die Angebote nun besser zur Geltung kommen. Und natürlich sollen sich die Spezialseiten so besser vermarkten lassen.

Das dritte neue Vertical stammt aus dem Hause Burda. Das neue Netzwerk MyLife (www.mylife.de) mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit bündelt die Inhalte von Lohas.de (www.lohas.de), dem Gesundheitsdienst Atorio.de (www.atorio.de), Focusgesundheit.de (www.focusgesundheit.de) und fit1.de (www.fit1.de). “Mindestens drei weitere Partnerschaften sind bereits für das erste Quartal 2010 eingeplant”, teilt das Medienhaus mit. Mittelfristig soll MyLife das reichweitenstärkste Nachhaltigkeitsmedium werden. Dazu bändelt Burda mit MSN.de an. Das Nachhaltigkeits-Netzwerk bekommt beim MSN.de einen eigenen Channel. “Durch die MSN-Integration und den Ausbau zum Online-Vertical wird MyLife mittelfristig eine zusätzliche Reichweite von einer Million User erzielen”, glaubt Marc Mangold, Executive Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei Burda Media Solutions. Ansonsten soll MyLife im Markt mit einer starken Online-Offline-Verknüpfung punkten: “Die konvergente Kombination von In-Mags in starken Burda-Titeln, eigenem Magazin und Online-Vernetzung schafft für unsere Partner nachhaltige Kommunikationslösungen mit hoher Reichweite und echtem Mehrwert”. Mit dem kurzlebigen Printitel “Ivy World” und einem gleichnamigen Webauftritt versuchte Burda schon einmal umweltbewusste Konsumenten zu umgarnen – ohne Erfolg. Vielleicht funktioniert der Verticalansatz in diesem Segment besser. Die drei neuen Themennertwerke zeigen wieder einmal, wie stark dieser Boommarkt von Verlagen bearbeitet wird. Kein Wunder, denn bei Vertical geht es im Grunde um eine Kernkompetenz von Medienhäusern: Die Vermarktung von Inhalten.

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