Deutschlands wichtigster Web-Gründer – die Frauen

Auf der Nominiertenliste zur Wahl zu “Deutschlands wichtigstem Web-Gründer” standen auch einige Frauen. Auch wenn es keine der Gründerinnen unter die Top 10 geschafft hat, so setzten sie sich durch das Voting der Fach– und Leserjury doch gegen etliche männliche Kollegen durch. Insgesamt sieben Frauen sind unter den 50 wichtigsten Web-Gründern des Landes vertreten. Alle Gründerinnen haben es geschafft, sich in einer weiterhin männerdominierten Branche durchzusetzen und ihr Start-up nach vorne zu bringen.

, DaWanda, Berlin
Im Dezember 2006 starteten Claudia Helming und Michael Pütz den Online-Marktplatz DaWanda (www.dawanda.de). Kunsthandwerker, Künstler und Designer aller Art können über den Cyber-Kaufladen seitdem ihre selbst gefertigten Produkte und Kunstwerke vertreiben. Von jedem verkauften Artikel landen 5 % des Verkaufspreises in der Kasse des Marktplatzes. Vor DaWanda wirkte Helming – ebenso wie ihr Mitgründer Pütz – bei Passado, einer Community für Schulfreunde. Während eines gemeinsamen Aufenthaltes in Moskau entstand bereits 2005 die erste Idee für ein eigenes Start-up und DaWanda (eigentlich ein afrikanischer Frauenname).

2. Christine Stumpf, weblin, Hamburg
Im Sommer 2006 jagte Christine Stumpf gemeinsam mit Heiner Wolf das Alter-Ego-System Zweitgeist (www.weblin.de) ins Internet. Mit der kostenlosen Software kann sich jeder Onliner einen virtuellen Charakter aussuchen und wird so im Netz sichtbar. Auf diese Weise ist es möglich, dass sich Besucher einer Website unterhalten können, ohne dass der Betreiber dafür einen besonderen Service anbieten muss. Um die internationale Expansion voranzutreiben, haben die Gründer ihren Dienst später in weblin umbenannt. Vor Zweitgeist/weblin hat Stumpf bei der Softwareschmiede bluehands gearbeitet und davor das Unternehmen Cyland gegründet.

3. Stephanie Staar, Erdbeerlounge, Köln
Seit April dieses Jahres ist Stephanie Staar ein Erdbeermädel. Mit ihrer Frauenplattform Erdbeerlounge (www.erdbeerlounge.de) will die Mitgründerin der Mütter-Community netmoms junge Frauen begeistern. Inhaltlich lässt sich der neue Dienst am besten als eine bunte Mischung aus redaktionellem Frauenmagazin, Community und Spaßsite beschreiben. Neben Star-, Mode- und Beauty-News finden Nutzerinnen in der Erdbeerlounge viele kleine Spielereien in Form von Abstimmungen, Tests und Umfragen. Vor Erdbeerlounge und netmoms wirkte Staar als Head of Strategy bei Avarto, der Druck- und Servicesparte von Bertelsmann.

4. Tanja zu Waldeck und Pyrmont, netmoms, Köln
Seit April des vergangenen Jahres hilft Tanja Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont Deutschlands Müttern mit netmoms (www.netmoms.de) bei der Kontaktpflege im Netz. Diese können bei netmoms andere Mütter kennenlernen, Erfahrungen austauschen und über alle möglichen Themen diskutieren. Zur Seite stehen der Gründerin und Mutter Stephanie Staar und Jens Echterling. Alle haben früher für die bekannte Beratungsgesellschaft McKinsey gearbeitet. Inzwischen setzt die Mütter-Community zum Sprung über die Landesgrenzen an: Mit netmama.pl ging kürzlich der erste nichtdeutsche Ableger an den Start – weitere sollen folgen.

5. Beate Ranke, tradoria, Bamberg
Damit mehr kleine Händler den Weg ins World Wide Web finden, startete Beate Rank gemeinsam mit Tobias Kobier (beide auch Geschäftsführer der Online-Agentur isynion) im April des vergangenen Jahres tradoria (www.tradoria.de). Das Multi-Commerce-System soll “Händlern eine Lösung anbieten, die alle Prozesse des Internethandels abbildet”. Händler können sich mit tradoria ihren ganz persönlichen Cyber-Verkaufsstand zimmern und diesen unter ihrer eigenen Domain betreiben. Zusätzlich bündelt tradoria die diversen kleinen Shops in einem großen Warenhaus. So sollen Kunden auch kleinere Shops entdecken können.

6. Heike Helfenstein, Platinnetz, München
Gemeinsam mit Jan Bromberger und ihrem Mann Markus Helfenstein rief Heike Helfenstein Anfang April 2007 die Silver-Surfer-Plattform Platinnetz (www.platinnetz.de) ins Leben. Über 40-Jährige – sogenannte Silver Surfer bzw. Best Ager – können sich in der Community über Themen wie Gesundheit, Kultur und Enkel austauschen. Im Vordergrund stehe dabei der Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen neuer Freunde und Bekannter in der virtuellen Welt, aber auch im realen Leben, sagt Helfenstein. Bevor sie mit Platinnetz den Sprung ins Jungunternehmertum wagte, arbeitete sie bei “e-fellows.net”. Dort entstand der Wunsch selbst ein Unternehmen zu gründen.

7. Claudia Langer, utopia, München
Bereits kurz vor dem Abitur gründete Claudia Langer ihr erstes Unternehmen. “Avantgarde” organisierte Alternativmessen für junge, unbekannte Modedesigner. Wenige Jahre später, 1992, machte sich die Betriebswirtlerin erneut selbständig und gründete mit ihrem Ehemann Gregor Wöltje die Werbeagentur Start, aus der sie sich 2004 der Familie wegen zurückzog. Während der Familienzeit wurde die Idee für utopia (www.utopia.de) geboren. Seit 2007 setzt sich die Internetplattform, die aus einem redaktionellen Teil und einer Community besteht, für einen strategischen und nachhaltigen Lebensstil ein.

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