Von Alexander Hüsing
Montag, 10. November 2014

Deutscher Fernbus-Pionier DeinBus.de ist pleite

DeinBus.de, einer der Pioniere auf dem Fernbus-Markt, ist insolvent. Das Unternehmen, hinter dem kein Investor steckt, will den Betrieb aber vorerst aufrechterhalten. An den Start ging DeinBus.de bereits 2009. Bekannt wurde das Start-up durch einen Rechtsstreit mit der Deutschen Bahn.

Die Revolution frisst mal wieder ihre Kinder: DeinBus.de, einer der Pioniere auf dem deutschen Fernbus-Markt, ist insolvent. Der Grund sind eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Zuletzt verknüpfte das Start-up, das als Wegbereiter der Liberalisierung des deutschen Fernbusverkehrs gilt und sich dabei sogar mit der einst übermächtigen Deutschen Bahn anlegte (siehe: “Bahn gibt auf: DeinBus.de kann endlich durchstarten“), über 40 Städte miteinander. Das Unternehmen, hinter dem kein Investor steckt, will den Betrieb auf seinen Linien vorerst aufrechterhalten. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche über die Insolvenz des jungen Unternehmens berichtet.

“In Unternehmenskreisen hieß es, der laufende Bahnstreik spüle kurzfristig Geld in die Kasse, ein langfristiges Überleben sei aber vermutlich nur mit einem starken Investor möglich. Grund für die Insolvenz ist der teils ruinöse Preiskampf, den sich die Wettbewerber im Fernbusmarkt liefern”, berichtet das Magazin. Insolvenzverwalter Christian Feketija sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: “Wir haben noch Luft für eine Weile.” Es gehe jetzt vor allem darum, zügig einen Investor für das insolvente Unternehmen zu finden. Das Glas sei “halb voll”. DeinBus.de mit seinen rund 25 Mitarbeitern setzt keine eigenen Busse ein, sondern verkauft lediglich Tickets für Ferbusreisen, welche von mittelständischen Busunternehmen abgewickelt werden. An den Start ging DeinBus.de bereits 2009. Gegründet wurde das Start-up von den drei Wirtschaftswissenschaft-Studenten Christian Janisch, Alexander Kuhr und Ingo Mayr-Knoch.

Vor DeinBus.de musste im Oktober bereits city2city, eine Tochter des britischen Verkehrsunternehmens National Express Group, den Betrieb einstellen. Der Druck im jungen Fernbussegment wird somit immer größer.

Passend zum Thema: “Start-ups, die 2014 bereits gescheitert sind“.