Markus Berger-de León verlässt studiVZ – Clemens Riedl neuer Chef der VZ-Netzwerke

Chefwechsel bei der VZ-Gruppe: Markus Berger-de León verlässt die Netzwerk-Gruppe, zu der studiVZ, schülerVZ und meinVZ gehören, und kümmert sich ab sofort wieder ausschließlich um seine Aufgaben als Vorstandsvorsitzender der Abacho AG. Clemens Riedl, bisher Geschäftsführer Sales, wird neuer Chef der VZ-Netzwerke. Gleichzeitig rücken Thomas Baum (CFO) und Jodok Batlogg (Technik) in die Geschäftsführung auf. Die beiden verantworteten bisher die jeweiligen Bereiche. Riedl ist seit 2008 bei der VZ-Gruppe an Bord. Seine berufliche Laufbahn begann der promovierte Betriebswirt als Assistent der Geschäftsführung beim Tagesspiegel und Projektleiter Zeitungen bei der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Danach arbeitete er als Geschäftsführer für den Tagesspiegel, dessen Online-Tochter Urban Media, und die Zweite Hand.

Berger-de León heuerte nach dem überraschenden Abgang von Marcus Riecke, der die VZ-Gruppe im Oktober 2008 verlassen musste, beim Berliner Unternehmen an. Der erfahrene Manager sollte die VZ-Gruppe endlich auf die Erfolgsspur bringen bzw. die Weichen dafür stellen. Nun scheint er die ihm gestellten Aufgaben erledigt zu haben und darf wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im begrenzten Umfang kümmerte er sich in den vergangenen Monaten auch um Abacho. Bei der MyHammer-Mutter Abacho hat ebenfalls VZ-Besitzer Holtzbrinck (auch an deutsche-startups.de beteiligt) das Sagen. “Wir danken Markus Berger-de León für seine exzellente Arbeit bei den VZ Netzwerken. Mit ihm und dem VZ Team haben wir 2009 viele technische Neuerungen wie den Buschfunk, die mobilen VZ-Portale oder die Open-Social-API eingeführt und zugleich weitere substantielle Fortschritte bei der geschäftlichen Umsetzung erzielt”, schwärmt Jochen Gutbrod, Geschäftsführer Holtzbrinck Digital. An diese Erfolge könne das im letzten Jahr verstärkte Management-Team rund um Clemens Riedl nun nahtlos anknüpfen.

Gewinne einfahren und Facebook abwehren

Mit dem neuen Chef Riedl setzt VZ-Eigner Holtzbrinck auf Kontinuität: Der frisch installierte Geschäftsführer brachte das in der Vergangenheit oftmals trudelnde Unternehmen gemeinsam mit Berger-de León wieder auf Kurs. Selbst Skandale wie den Selbstmord eines 20-Jährigen, der sich des Datendiebstahls schuldig gemacht haben soll, meisterte das Unternehmen. Zudem ist der Plagiatsstreit mit Facebook endlich vom Tisch. Die wichtigste Maßnahme in den vergangenen Monaten war allerdings die Öffnung der Netzwerke für externe Applikationen. Dieses Thema, auch in Hinsicht auf die Nutzerbindung, hatte die Gruppe viel zu lange verschlafen bzw. viel zu langsam vorangetrieben. Ein Sales-Mann an der Spitze verdeutlicht die weitere Marschrichtung: Die VZ-Netzwerke sollen endlich Gewinn einfahren. Im Jahr 2008 fuhr die Holtzbrinck-Tochter dem Vernehmen nach bei einem Umsatz in Höhe von 10 Millionen Euro einen in etwa gleich hohen Verlust ein. Im vergangenen Jahr sollen die VZ-Netzwerke immerhin in zwei Monaten einen operativen Gewinn erzielt haben. Der Umsatz für 2009 soll zwischen 17 und 18 Millionen Euro liegen. Neben der Herkulesaufgabe, die VZ-Netzwerke in die Gewinnzone zu führen, wartet auf Riedl eine weitere große Aufgabe: Er muss Konkurrent Facebook abwehren. Das US-Netzwerk wird auch in Deutschland immer erfolgreicher: Der Google Ad Planner zählte im Dezember stolze 11 Millionen Nutzer aus Deutschland beim großen Konkurrenten.

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