Bei Kazzong ist Musik drin

Kazzong – dieser Name klingt wie ein Geräuscheffekt aus einem Batman-Comic. Der bekannte Held verpasst seinem Erzfeind Joker einen Schlag mitten ins Gesicht und quer über die Seite stehen in bunten Lettern die Wörtchen Bang, Boom und Kazzong. Doch Kazzong hat rein gar nichts mit der Comic-Fledermaus zu tun. Kazzong ist kein Geräuscheffekt, sondern ein dezentrales Musikvertriebssystem. Mit dem kürzlich gestarteten Dienst können Websitebetreiber ihre Plattform um einen eigenen Downloadshop erweitern und so Umsatz machen. Jeder Vertriebspartner bekommt eine dreiprozentige Provision auf den Verkaufspreis. Die Verkaufspreise bei Kazzong liegen zwischen 59 Cent und 1,49 Euro. Die Musik-Community youmix.de setzt bereits auf die Dienste des Musikdienstes. Die Vorteile zu zentralen Musikvertrieben wie Musicload liegen auf der Hand: Die Nutzer können die Musik direkt dort kaufen wo sie gerade sind und müssen nicht erst auf eine andere Plattform wechseln.

Die Musikauswahl bei Kazzong lässt allerdings noch zu wünschen übrig. Die Werke von 100 Künstlern tummeln sich derzeit in der Datenbank des Musikvertriebes. Bis zum Jahresende will Gründer Matthias Riedl aber ein “Vollsortiment” anbieten. “Verhandlungen mit den großen Majors laufen bereits”, sagt er. Gleichzeitig wollen Riedl und sein Mitgründer Martin Simma mit Kazzong kleineren Bands und Küstlern eine Chance geben, ihre Werke übers Internet anzubieten. Die Künstler können ihre Lieder dann über ihre eigene Website oder die diversen Partner-Plattformen zum Kauf anbieten. Mit einem ähnlichen Ansatz für kleinere Künstler ist die Musk-Community Justaloud.com seit Anfang September unterwegs. Über die Cyber-Plattform können sich Musiker kostenlos selbst vermarkten.

Internet und Musik passen gut zusammen

Dass das Internet eine attraktive Werbeplattform für die Musikindustrie ist, beweist der Erfolg von Musicload, iTunes und Co. Das Netz ist für die Musikindustrie innerhalb weniger Jahre zu einem wichtigen – wenn nicht gar zum wichtigsten – Marketing- und Vertriebskanal geworden. Nach einer Sonderauswertung der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) informieren sich 32,9 % der Internetnutzer, d.h. 12,68 Millionen, online über Musikartikel und kaufen diese auch im Internet.

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