Von Team
Montag, 1. Mai 2023

15 Gründer:innen sprechen über ihr wildestes Startup-Erlebnis

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis? "Besonders wild war auf jeden Fall unsere Launch Party in Miami", sagt Christian Saitner von ingarden. "Investorengespräche mit Scheichs, die keine waren und irritierende Treffen mit Investoren in italienischen Cafes", erzählt Jürgen Hase von P-ton.

Regelmäßig bitten wir junge, aufstrebende und etablierte Gründerinnen und Gründer zu unserem großen und beliebten Gründeralltag-Interview. Eine Frage, die wir jedem jungen oder erfahrenem Entrepreneur, jeder jungen oder erfahrenem Entrepreneurin dabei stellen lautet: “Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?” Hier einmal 15 Antworten auf diese wilde Startup-Frage gebündelt in der praktischen Übersicht.

Die wildesten Erlebnisse liegen klar in der frühen Zeit des Unternehmens – als wir noch nicht so recht wussten, wohin die Reise ging, als wir noch keinen relevanten Cash-Flow hatten und man sich fragte, wie man nächsten Monat noch die Gehälter aufbringen soll. Da gab es die komplette Gründer-Gefühlsachterbahn von hoch euphorisch bis schwer verunsichert im Wochen- oder sogar Tagesrhythmus. Ich bin sehr froh, dass das heute alte Kamellen sind und stolz, dass wir da durchgegangen sind.
Daniel Bohn, Conceptboard

Der Moment, als unsere Rezeptkreationen das erste Mal produziert wurden, war für uns ein riesiger Meilenstein. Da wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr nur für uns selbst kochen, sondern potenziell für ein paar Millionen Menschen.
Casimir RobEvery

Besonders wild war auf jeden Fall unsere Launch Party in Miami. Durch unser Netzwerk haben wir es geschafft, eine kostengünstige Launch Party in Miami mit vielen amerikanischen Brand Ambassadors, Influencern und unserem Team zu feiern. Das hat uns eine Menge Publicity eingespielt und wir hatten eine super Party zusammen.
Christian Saitner, ingarden

Ich glaube, da hat jeder bei uns im Team sein ganz persönliches Erlebnis. Für mich war es ein fünfminütiges Live-Interview im Fernsehen zu VanSite – bevor die Plattform überhaupt live war. Das war surreal, weil die Situation komplett neu war und ich mir dachte: „Ok, auch wenn wir noch nicht gelaunched sind, VanSite existiert jetzt.”
Sebastian Siegbert, VanSite

Wir haben im letzten Jahr, die größte Kundenanfrage für Laori jemals bekommen. Die Absatzmenge und damit verbundene Summe war so absurd hoch, dass wir mehrfach geprüft haben, ob das alles mit rechten Dingen zugehen kann. Die Dealsumme war so hoch, dass man es nicht einfach abtun konnte. Man weiß ja nie, ob es echt ist. Das Unternehmen existierte, die Menschen dafür auch, im Internet gab es einige Infos dazu und wir haben die Kunden ausgefragt. Es passte erstmal alles. Das einzige Komische war, dass der Kunde keine Onlinemeetings in Zeiten der Pandemie machen wollte. Argument: Sie sind oldschool. Der Kunde wollte, dass wir für die Vertragsverhandlung nach Italien fliegen. Klingt erstmal komisch und wir haben hin und her überlegt. Am Ende weißt du erst, ob das ein echter Deal ist, wenn du den Menschen in die Augen schaust. Wir sind also geflogen. Innerhalb von Minuten war klar, Transaktionen mit Geldkoffer sind ein absolutes No Go und kein Zeichen sauberer Geschäftspraktiken. Wir haben uns dann einen schönen Tag in Italien gemacht.
Stella-Oriana StrüfingLaori

Im Rahmen einer Veranstaltung von exploreASEAN an der Fachhochschule Nordwestschweiz haben wir 2021 einen virtuellen Vortrag mit vielen interaktiven Elementen gehalten. Eine virtuelle Präsentation in dieser Größenordnung und mit dieser immensen Teilnehmer:innenzahl hatte unser Team zuvor noch nie gehalten. Zwölf Stunden vor dem Vortrag gab es so viele Instabilitäten wegen technischer Probleme, dass es einem Albtraum gleichkam. Diese Ungewissheit und Nervosität, ob alles funktionieren würde, fühlte sich mehr als wild an. Am Ende ging alles gut und der Vortrag wurde ein schöner Erfolg für weEmpower.
Christian Czupalla, weEmpower

Ich habe in den arabischen Emiraten vor 45 Minister*innen einen Vortrag darüber gehalten, wie wichtig plant based food für die weltweite Einsparung von Wasser und CO2 ist.
Thomas Isermann, Greenforce

Unsere Tour durch Deutschland auf der Suche nach einem Produzenten für unsere handbemalten Figuren und der Launch unseres ersten Spiels in den gängigen App-Stores sind auf jeden Fall zwei Erlebnissen, die wir nie vergessen werden. Wir haben konsequent Einwände wie “Das klappt nicht – und vor allem nicht in dem Zeitrahmen” ignoriert. Insbesondere am Anfang haben wir PartnerInnen gefunden, die in kürzester Zeit das vermeintlich Unmögliche mit uns gemeinsam möglich gemacht haben.
Franziska MeyerEdurino

Rückblickend empfinde ich es als “wild”, dass ich während meines Vollzeitjobs in einer Werbeagentur mit großer Verantwortung für einen internationalen Etat, HaselHerz im Nebenerwerb gegründet habe. Es kommt noch hinzu, dass ich die ersten drei Jahre auch selbst in einer angemieteten Küche produziert habe. Manchmal frage ich mich, woher ich all die Energie und den Elan hergenommen habe, diesen Spagat zwischen Startup und Account-Direktorin machen zu können. Aber auch hier zeigt sich wieder, dass die Leidenschaft zu beiden Jobs mir all die Kraft gegeben haben. Außerdem war es “wild”, zuvor unbekannte Stärken und Talente an sich selber zu entdecken (lacht).
Ebru Erkunt, HaselHerz

Ich weiß nicht, ob “wild” es wirklich trifft. Aber so der besonderste Moment war sicherlich, als wir das erste Mal unser fertiges Produkt in den Händen hatten. Da ist man schon echt ein bisschen stolz und kann es auch nicht so recht glauben, dass das nun das eigene Produkt ist. Wild war auf jeden Fall, dass wir unsere ersten 2500 Futterproben, die man bei uns bestellen konnte, über meinen 34. Geburtstag hinweg von Hand kommissioniert haben. Da haben einige Freunde, meine Co-Founderin Agnes und ich uns bei 28 Grad im Juni in ein leeres Fabrikgebäude gesetzt und in Akkordarbeit die Proben verpackt. Das war schon echt ein Kraftakt. Da sind wir allen Helfer:innen super dankbar für ihre spontane Hilfe. Aber auch das ist Startup. Tun was getan werden muss und mit dem Rückhalt der Freundinnen und Freunde etwas bewegen. Es macht einfach so unglaublich viel Spaß!
Niklas Röck, Moolito

Davon gibt es unendlich viele. Ich habe sie fast alle aufgeschrieben und werde sie vielleicht einmal in einem Buch veröffentlichen. Investorengespräche mit Scheichs, die keine waren und irritierende Treffen mit Investoren in italienischen Cafes sind nur einige davon.
Jürgen Hase, P-ton

Wir sind Mitte 30 und haben Familie – wild wird es bei uns selten. Spannend war der Weg zu unserem allerersten Lieferanten Greentom, dem nachhaltigsten Kinderwagen der Welt. Als wir mit unserer Idee gestartet sind, war klar, dass wir unbedingt mit Greentom arbeiten wollen. Nachdem von dort aber nur Absagen gekommen sind, haben wir uns spontan 12h in den Zug gesetzt und sind nach Maastricht gefahren, um das Team dort persönlich zu überzeugen – es hat geklappt.
Timon Beutel, StrollMe

In Sachen Wildnis haben wir noch Luft! Aber gerade fühlt sich das letzte halbe Jahr nach einem einzigen Abenteuer an: Ganz vorne die Partnerschaft mit unserem Business Angel Dr. Johannes Wimmer, die Fertigstellung unseres MVPs, die ersten strategischen Partnerschaften und natürlich unser Pre-Seed Investment. Unser Business Plan, der nur auf einem Blatt Papier existierte, ist jetzt Realität. Das ist absolut wild!
Lucas Amadeus Krauße, Medudy

Unsere letzte Finanzierungsrunde. Der Druck und die emotionale Achterbahn, in der man sich in so einer Zeit befindet, ist etwas, dass ich in meinem vorherigen Arbeitsleben noch nicht erlebt habe.
Jacqueline Taborsky, entire stories

Bei unserer Weihnachtsfeier um 4 Uhr in der Früh hat ein Investor – und zu dem Zeitpunkt sah es finanziell kritisch für Timify aus – noch mal eine Investition nachgelegt. Und am Ende ist das Geld auch tatsächlich angekommen. Eine Wahnsinnsaktion!
Andreas Knürr, Timify

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

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Foto (oben): Shutterstock