Von Alexander Hüsing
Freitag, 19. August 2016

Entlassungen beim Handwerker-Start-up Homebell

Homebell steckt in der Krise. Ende Juni soll der Handwerkerdienst einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor die Tür gesetzt haben. Wie es scheint, ist das Unternehmen viel zu schnell, viel zu groß geworden.

Nach dem gehypten Start-up Movinga steckt mit Homebell ein weiteres Berliner Start-up, das von der Berliner Angelszene quasi geliebt wurde, in Schwierigkeiten – siehe auch “Homebell – da entsteht womöglich gerade etwas Großes“. Ende Juni soll der Handwerkerdienst einem Bericht der “Berliner Zeitung” zufolge rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor die Tür gesetzt haben.

“Darunter auch solche, die erst kurz zuvor eingestellt worden waren. Mehr als ein Viertel der gesamten Homebell-Belegschaft habe den Job verloren”, heißt es im Bericht weiter. Das Unternehmen bestätigte der Zeitung Entlassungen. Die Anzahl sei aber niedriger. Eine konkrete Zahl nennt das junge Start-up aber nicht. Zudem soll das Start-up die Aktivitäten in einigen Ländern runtergefahren haben. Wie Movinga expandierte Homebell rasant – in zuletzt 12 Länder.

“Den Mitarbeitern gegenüber wurde erklärt, dass der Brexit der Grund für die Entlassungen sei. Insider berichten allerdings, dass es in Wirklichkeit einen anderen Auslöser für den plötzlichen Richtungswechsel gegeben habe: die Krise beim Umzugsvermittler Movinga”, heißt es im Bericht weiter. Das Hype-Start-up Movinga und Homebell waren von Anfang an recht eng miteinander verbunden. Homebell-Mitgründer Felix Swoboda war einer der ersten Business Angels von Movinga.

Aber auch inhaltlich ähneln sich die beiden Start-ups: Die Unternehmen setzen auf provisionsgetriebene Geschäftsmodelle – einmal halt im Umzugssegment und einmal in der Handwerkerwelt. Homebell vermittelt Handwerker zu Festpreisen. Zu guter Letzt sind bei beiden Unternehmen noch Global Founders Capital und Index Ventures an Bord. Möglich also, dass die Investoren aus der Movinga-Katastrophe ihre Lehren gezogen haben. Beide Unternehmen dürften einfach viel zu schnell, viel zu groß geworden sein. Dabei wurde im Hintergrund offenbar vergessen, die passenden Strukturen zu schaffen.

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Foto (oben): Shutterstock