Zielgruppe Friseure: Cutters Lounge, Salonmeister und Stylster haben die Haare schön

Auf der Next glänzte Salonmeister (www.salonmeister.de) mit einer netten Werbeidee: Besucher der Konferenz konnten sich vor Ort die Haare schneiden lassen. Zuvor mussten sie aber einen Termin über Salonmeister buchen und konnten die Vermittlungsplattform zwischen Friseuren und deren Kunden so kennen lernen. Interessanterweise haben zuletzt gleich mehrere Start-ups die Zielgruppe Friseure für sich entdeckt.

Seit Ende August des vergangenen Jahres ist Salonmeister online und bietet seitdem eine Vermittlungsplattform zwischen Friseuren und deren Kunden. Über die Plattform können Menschen mit Bedarf nach einem neuen Haarschnitt oder einer Dauerwelle kostenlos nach Salons suchen und gleich einen Termin vereinbaren – oder auch umbuchen und stornieren. Salons erhalten mit einem webbasierten Kundenmanagementwerkzeug die Möglichkeit, die Terminkoordination etwas aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten. Salons zahlen für die Leadgenerierung pro Buchung oder Monatsgebühr. Seit Februar unterstützt hub:raum, der Inkubator der Deutschen Telekom, das Berliner. “Überzeugt hat uns vor allem, dass die Plattform gleichzeitig Vorteile für Endkunden sowie den Handel bietet. Da der Erfolg von Salonmeister vor allem davon abhängt, ob es gelingt, den Massenmarkt zu erschließen, können wir als Telekom hier entscheidende Hilfe bieten – etwa mit dem Zugang zu unseren Kunden“, sagte hub:raum-Leiter Peter Borchers zur Verkündung des Deals.

Als Online-Terminbuchungs- und Vergleichsplattform positioniert sich Stylster (www.stylster.de) aus München. Das Start-up wird von Bernhard Kalhammer, und Constantin Schwaab geführt. In der Selbstbeschreibung heißt es: “Kunden entdecken auf Stylster neue Friseure & Beauty-Experten in Ihrer Stadt, buchen direkt online einen Termin und vergleichen die Leistungen unserer zahlreichen Experten. Friseure und Beauty-Experten präsentieren auf Stylster Ihre Arbeit, treten in Verbindung mit neuen und bestehenden Kunden und steigern Ihren Umsatz durch eine bessere Auslastung”. Im Gegensatz zu Salonmeister richtet sich Stylster somit nicht nur an Friseure, sondern auch an Nagelstudio, Kosmetiksalons oder Waxingstudios. Ein pikantes Detail von Stylster ist das Favicon, welches dem von Salonmeister verdammt ähnlich sieht.

“Macht dein Salon genügend Geld?” – diese Frage stellt Cutters Lounge (www.cutterslounge.de) seinen Kunden und liefert die Antwort indirekt gleich mit: “Wir haben viel Zeit damit verbracht herauszufinden, was einen Salon erfolgreich macht, und haben dieses Wissen in eine webbasierte Friseur Software verpackt, die dir deinen Alltag vereinfacht und dich erfolgreicher macht”. Die webbasierte Cutters Lounge bietet neben einer Terminverwaltung auch eine weitere Module wie Kundenhistorie, Verfügbarkeitsplanung und SMS Versand. Wobei die Funktionen vom gebuchten Paket abhängen: Es geht los bei 9 Euro im Monat und endet bei 39 Euro. Geführt wird das Unternehmen von Dana Nedamaldeen und Sebastian Slomski.

Ebenfalls zu nennen wäre eCabo (www.ecabo.de), “modulares Betriebssystem für lokale Gewerbetreibende”, welches von den ehemaligen und langjährigen Groupon/CityDeal-Machern Philipp Magin und Daniel P. Glasner sowie ihren Mitstreiter Sebastian Moser, Ronny Lange und Tim-Hendrik Meyer vorangetrieben wird. Über eCabo sollen lokale Unternehmen künftig ihre “Neukunden akquirieren, Kundenbeziehungen pflegen und Geschäftsprozesse effizienter gestalten” können.Zielgruppe sind unter anderem Gastronomen, Bowlingcenter und Friseure. Und auch eReserve (www.ereserve.biz) will Kunden die Terminvereinbarung bei der Autowerkstatt um die Ecke oder beim Stamm-Frisör ermöglichen. Termine24 (www.termine24.de) setzt zum Teil auch auf die Nische Friseure. Neben “Arztterminen, Termine von Dienstleistern aus anderen Branchen wie Handwerk oder Kosmetik”. Und auch zeitfest (www.zeitfest.de) wäre zu nennen. Das seit 2 Jahren existierende Start-up kümmert sich auch um “Friseure, Beauty und Wellness mit primären Fokus auf die alltägliche Zeitplanung der Dienstleister wie Termine, Arbeitszeiten, Urlaubsplanung”.

Spannende Ansätze für die Zielgruppe Friseure. Doch warum eigentlich Friseure? Laut Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks gab es 2012 knapp 80.000 Friseurbetriebe in Deutschland,die einem Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro (2010) erwirtschaften. Der Großteil der Friseurbetriebe kommt dabei auf unter 100.000 Euro Jahresumsatz. Da scheint viel Platz für gute Terminplanungs-, Kassen- oder Unternehmenssysteme. Das Problem dabei: Viele Friseurbetriebe sind echte Mini-Betriebe, die vermutlich gerade so über die Runden kommen und wohl kaum Geld ausgeben, um Termine online vermitteln zu können. Da gilt es, sich schnell die Filetstücke der Branche zu sichern.

Foto (oben): Situation in a Hair salon from Shutterstock