Erfahrungen mit Barzahlen: Happyshops-Betreiber sieht Bargeld auf dem Vormarsch

Das Konzept von des neuen Berliner Start-ups Barzahlen (www.barzahlen.de), welches das Bargeld zurück in den E-Commerce bringen will, wurde zuletzt heftig kritisiert – siehe “Online kaufen, offline bezahlen – Barzahlen startet mit dm und mobilcom-debitel als Partnern“. Nun meldet sich der erste Partnershop der Jungfirma zu Wort und teilt seine Erfahrungen mit der Bargeld-Komponente mit allen Lesern von deutsche-startups.de. Bereits knapp zwei Wochen nach dem Start der Kooperation zeigt sich Frank Noack von Happyshops (www.happyshops.com), einem Shop-Imperium mit zwanzig Nischenshops wie Spiele-offensive.de positiv überrascht von der Kundenakzeptanz.

“Von all unseren Bestellungen gegen Vorauszahlung werden bereits 6 % über Barzahlen beglichen – eine unerwartet hohe Zahl für einen Zeitraum von zwei Wochen”, sagt Noack. “Auch einige Stammkunden nutzen inzwischen lieber die neue Zahlungsmethode, zum Beispiel anstelle der teureren Nachnahmelieferung oder unserer anderen Methoden wie Kauf auf Rechnung, Bankeinzug oder Paypal”. Die Vorteile des Onlineshoppens mit Bargeld liegen für den Unternehmer auf der Hand: “Mit Barzahlen können wir erstes Vertrauen bei Neukunden aufbauen, da die neue Methode Unsicherheit beim Onlinekauf verringert. Es gibt viele Neukunden, die selten im Internet einkaufen oder durch negative Berichterstattung über die Sicherheit im Internet besorgt sind. Wir ermöglichen einen Einkauf frei von diesen Sorgen”. Die verschiedenen Nischenshops von Happyshops, die eher mit Produkten und Inhalten punkten können als mit Design, können da exemplarisch für den Massenmarkt, abseits der Digital Natives (die Bargeld quasi gar nicht mehr kennen) gelten. Für viele Menschen gilt weiter: Wer einen neuen Shop nicht kennt, kauft dort eben nicht ein.

Vor allem Kunden, die aus Sicherheitsgründen bisher nicht online einkaufen, Kunden ohne Kreditkarte und Jugendliche, die kein eigenes Konto haben bzw. alle Online-Shopper, die einen Bogen um Nachnahmegebühren machen möchten, hat das Team von Barzahlen als Zielgruppe ausgemacht. Mit Unterstützung der Drogeriekette dm und mobilcom-debitel, die beide über eine große Anzahl an Filialen verfügen, soll diese Mission gelingen. Kunden können ihre Online-Einkäufe, für die sie einen Zahlschein mit Barcode bekommen, in den diversen Läden der beiden Ketten direkt an der Kasse bezahlen. Die Offline-Partner übermitteln die Zahlungsbestätigung umgehend an den jeweiligen Shop. Was Barzahlen leider noch fehlt ist ein echter Groß-Shop als Partner, der das Thema in den Massenmarkt bringt. In Der Nische scheint das Konzept schon einmal erste, zaghafte Erfolge feiern zu können. Wobei die erwähnten 6 % natürlich erst ein Anfang sein können. Entscheidend dürfte sein, ob die Deutschen auch in mehreren Jahren noch immer am Bargeld hängen.

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