Von Team
Montag, 9. Mai 2022

deep.one, Stevi & Schnücks, NetzBeweis, uready, Hans Ranke treten vor die Löwen

Auf in die Löwen-Höhle! An diesem Montag flimmert bei Vox wieder “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. In der aktuellen Folge pitchen deep.one, Stevi & Schnücks, NetzBeweis, uready und Hans Ranke.

In der elften Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen” (DHDL) wittert das Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel erneut aus dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, dem Influencer-Löwen Georg Kofler, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams, der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl und dem GreenTech-Löwen Nico Rosberg.

Die DHDL-Startups der Woche

deep.one
“Die Welt, die wir jeden Tag erleben, hören und sehen wir – aber wir fühlen sie auch. Wie zum Beispiel einen heranfahrenden Zug”, erklärt Ingenieur Stefan Sube (45). „Die haptische Wahrnehmung ist der Schlüssel zur Realität.“ Das Zusammenspiel der Sinne hat Diplom Industrie-Designer Frederik Podzuweit (40) schon immer begeistert. Inspiriert durch ein Studienprojekt designte er ein Audiogerät, mit dem gehörlose Menschen in der Lage sind, Musik wahrzunehmen. „Dafür muss man Musik in starke Vibration übersetzen. Besonders wichtig ist es, wo sie sich am Körper befindet. Nämlich am Nacken und im Brustmuskel.“ Seine ersten Entwürfe stellte er ins Internet und bekam Zuschriften und Kaufabsichten aus der ganzen Welt. Ingenieur Stefan Sube erkannte das Potenzial der Idee. Gemeinsam mit Frederik baute er einen inzwischen serienfähigen Prototyp und erklärt: „deep.one macht Bass fühlbar.“ Dafür wird der Tieftonanteil eines Audiosignals auf Vibration-Pads im Nacken und auf der Brust überspielt. Per Bluetooth ist deep.one dann mit einem Ausgabegerät gekoppelt. Begeistert von dem Projekt seines ehemaligen Studenten, war auch Frederiks Uni-Professor Stefan Mittnik (66, Finanzökometriker und Diplom Ingenieur) an Bord. Und auch weitere Zielgruppen haben die Gründer im Auge, wie Stefan erklärt: „Gerade für Gamer ist der deep.one ein tolles Device, denn sie können so noch tiefer in ihre Spielwelt eintauchen. Das gleiche gilt fürs Filme schauen.“ Neben dem audiovisuellen Erlebnis können User mit deep.one Musik, Spiele oder Filme mit einem dritten Sinn, und so viel intensiver und realer, wahrnehmen. Um den Entertainment Markt zu erobern, benötigen die drei Gründer ein Investment von 200.000 Euro und bieten dafür zehn Prozent Firmenanteile. Taucht einer der Löwen in diesen Deep Tech-Deal ein?

Stevi & Schnücks
Stevi Page (47) und ihre Dalmatiner-Hündin Schnücks wollen mit ihrer Hundemarmelade Menschen und Hunde noch viel näher zusammenbringen. Als vor zwei Jahren ihr Hund Quintus verstarb, verließ Marketing-Expertin und Grafikerin Stevi die Lebensfreude: „Für mich war schnell klar, ich brauche einen Neustart.“ Und das nicht ohne Vierbeiner an ihrer Seite: Im Alter von acht Wochen zog Welpe Schnücks ein und ist seitdem nicht mehr aus dem Leben von Stevi und ihrem Mann wegzudenken: „Sie ist total integriert in unserem Leben, wir machen eigentlich alles zusammen. Spazieren, die Natur erkunden, sie kommt mit mir ins Büro und schläft bei uns im Bett.“ Ihre Produkte sind deswegen die logische Konsequenz aus der Beziehung zwischen Frauchen und Stücks, wie Stevi erklärt: „Ich habe das Frühstück für den Hund erfunden. Mit Kaffee, Brot und Marmelade.“ Beim gemeinsamen Erdbeermarmelade-Einkochen vor zwei Jahren fiel Stevi auf, dass sie diesen süßen Brotaufstrich mit Zucker nicht mit ihrem Hund teilen kann und will. Sie entschied: „Dann koch ich dir eben HUNDEMARMELADE.“ Stevi entwickelte Rezeptur, Design und Marke für ihre Produkte, dabei war ihr eines besonders wichtig: „Dass es gesund und ökologisch ist.“ Stevi & Schnücks HUNDEMARMELADE gibt es in vier Sorten (Einhorn, Bratwurst, Weißwurst & Liebe) und kommt ohne Zucker, Salz oder Konservierungsstoffe aus. Neben der Marmelade bietet Stevi eine glutenfreie Hundebrotbackmischung im Glas und den Instant-Hundekaffee „Wau Cino“, „Latte Wuffiato“ oder „Chai Bello“ aus Fleischknochenmehl und gemahlenem Kürbis an: Fertig ist das gemeinsame Frühstück für Mensch und Hund. „Was sich so aberwitzig anhört, ist in Wirklichkeit ein richtiges Dogsoulfood”, erklärt Stevi – und nicht nur für den Hund, wie Nico Rosberg erstaunt feststellt: „Das hatten wir auch noch nicht, dass die Löwen Hundefutter essen.“ Für ihre Produktion benötigt Stevi neben einem Investment von 60.000 Euro einen Löwen mit Verhandlungsgeschick und Netzwerk. Dafür bietet sie 20 Prozent ihrer noch zu gründenden Firma. Ob einem der Löwen dieser Pitch schmeckt?

NetzBeweis
Die Rechtsanwält:innen Katharina Bisset (37) und Michael Lanzinger (39) sowie die Techniker Philipp Omenitsch (30) und Thomas Schreiber (31) haben ein ernstes Thema: „Wir wollen Hass im Netz gerichtlich keine Chance geben“, erklärt Michael. So ziemlich jeder ist heutzutage auf den Social-Media-Kanälen unterwegs, aber der Jurist warnt: „Hasskommentare sind die dunkle Seite des Internets. Wir stehen vor dem Problem, dass Leute in einem vermeintlich anonymen Raum Dinge schreiben und posten, die sie in der Realität niemals schreiben oder sagen würden.“ Die aktuellen Beispiele aus dem Web, die die Gründer:innen dafür mitgebracht haben, sind erschreckend: Hasskommentare, Cybermobbing und darüber hinaus. „Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange“, weiß Michael. Dabei ist der Hass im Netz allgegenwärtig. „Rund ein Viertel der Internetnutzer waren Hass bereits einmal ausgesetzt“, erklärt Philipp. „Das hat schlimme Folgen: Es kann Schlafstörungen auslösen, bis hin zu dem Gedanken, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen.“ Regelmäßig kommen Betroffene zu den Anwälten, aber: „In der Praxis haben wir ein Beweisproblem“, so Katharina. „Sie kommen mit Screenshots, auf denen z.B. nicht die ganze Konversation zu sehen ist. Oder auch nicht, wann und wo diese rechtswidrigen Postings getätigt wurden. Aber das sind oft genau die wichtigen Informationen, die wir vor Gericht brauchen, um Beweise durchzusetzen.“ Als Konsequenz kommen die Täter häufig davon. Und genau hier setzt NetzBeweis an, denn die Software sichert Beweise von Hass im Netz, die somit leichter vor der Polizei oder dem Gericht durchgesetzt werden können. Alles, was der Betroffene dafür tun muss, ist den Link des zu meldenden Posts zu kopieren und auf der Website einzufügen. NetzBeweis generiert einen Screenshot, der in einem Bericht mit weiteren rechtlichen relevanten Informationen festgehalten wird und per Mail an den User geht. „Das Dokument ist elektronisch signiert und kann deswegen im Nachhinein nicht verändert werden“, erklärt Thomas. Für ihr Unternehmen benötigen die Gründer ein Investment von 90.000 Euro für 15 Prozent Firmenanteile. Wird einer der Löwen gemeinsam mit den Gründern dem Hass im Netz die rote Karte zeigen?

uready
Der gelernte Industriemechaniker Oguzhan Albayrak (44) ist leidenschaftliche Sportler und wurde u.a. in der Saison 1997/98 als Running Back im American Football Meister. Außerdem entwickelt und tüftelt der 44-Jährige gerne. „Ich bin mit einem Erfindergeist gesegnet. Ich habe eine enorme Fantasie, und dank meiner sportlichen Erfahrung und technischen Ausbildung kann ich innovative Produkte auf den Markt bringen.“ So wie das Lauf-E-Trike uready! „Vor der Geburt meines Sohnes 2020 habe ich etwas zugelegt“, gesteht Oguzhan den Löwen. Um wieder fitter zu werden, begann er wieder zu laufen. „Aber wieder ins Training reinzukommen war schwer, und nach kurzer Zeit haben mir die Gelenke und Sehnen weh getan. Und wenn das schon mir als Sportler so geht, wie geht es dann erst untrainierten Menschen?“ Als Erfinder wollte er das monotone Joggen etwas leichter und zugleich spannender, abwechslungsreicher und schneller machen. Das Trainings-Trike für Profis und Anfänger kombiniert eine Laufhilfe mit dem Spaß der E-Mobilität. Das Dreirad bietet mit einer Abstützfläche für die Unterarme die Möglichkeit, das eigene Gewicht bis zum 50 Prozent zu reduzieren. Die Gelenke werden weniger belastet, das Laufen und vor allem das Beschleunigen fällt leichter, sodass eine längere Laufzeit im aeroben Bereich erzielt werden kann. „Das uready E-Trike ist aber gleichzeitig auch ein richtiges Fun-Gerät“, schwärmt Oguzhan. Denn durch die Trittvorrichtung am unteren Rahmen ist es möglich, sich etwas breitbeiniger auf das Bike zu stellen und dank des eingebauten, elektrischen Motors am Vorderrad bis zu 20 km/h schnell fahren. Um sein Start-up erfolgreich ins Ziel zu bringen, benötigt der Gründer ein Investment von 200.000 Euro und bietet dafür 20 Prozent Firmenanteile. Wird einer der Löwen gemeinsam mit Oguzhan das Laufen auf ein neues Level bringen?

Hans Ranke
Für den Namen seines Start-ups hat sich ehemalige BWL-Masterstudent Torsten Schuh (30) von dem Märchen „Hans und die Bohnenranke“ inspirieren lassen. „In der Geschichte geht es um den armen Hans, der seinen letzten Besitz gegen fünf magische Hülsenfrüchte tauscht, wodurch er ins Land der Riesen gelangt und sich sein Leben grundsätzlich ändert“, erklärt Torsten. Mit Hans Ranke will Torsten seine ganz eigene Variation des Märchens schreiben, denn auch in seinem Leben spielen Hülsenfrüchte eine große Rolle. „Ich bin Flexitarier, d.h. ich verzichte nach Möglichkeit auf Fleisch. Um meinen Eiweißbedarf decken zu können, greife ich gerne auf rote Linsen und Kichererbsen zurück. Denn beide haben märchenhafte Eigenschaften: Sie bieten einen hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen und versorgen den Körper zudem mit Eisen und Magnesium.“ Aber wer hat schon Zeit, jeden Tag aufwändige Gerichte mit Superfood zu kochen? Um seine Proteinquellen ohne großen Zeit- und Arbeitsaufwand und zudem schmackhaft zuzubereiten, entwickelte Torsten mit Hans Ranke ein Superfood-Fertiggericht. Die Basis bietet Couscous, der aus roten Linsen und Kichererbsen hergestellt wird. Hinzu kommen ins Glas große getrocknete Gemüsestücke aus biologischem Anbau und ausgewählte Gewürze. In die Sendung geht er mit den drei Sorten Steinpilz-Chili, Mediterran und Curry-Mango. Die Mahlzeit kann direkt im Glas zubereitet werden, wie Torsten zeigt: „Deckel aufdrehen, 275 ml heißes Wasser zugeben, kräftig umrühren, drei Minuten quellen lassen – Hans Ranke ist in drei Minuten ready to eat!“ Um sich mit seinem Produkt auf den Markt der Handelsriesen zu wagen, benötigt Torsten Kapital in Höhe von 75.000 Euro. Dafür bietet er 20 Prozent Unternehmensanteile. Sorgen die Löwen für ein märchenhaftes Happy End?

Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.

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Foto (oben):  TVNOW / Bernd-Michael Maurer