Von Team
Montag, 18. April 2022

The Plant Box, Bavarian Rescher, Res-T, WireStyle, Smartbraille treten vor die Löwen

Auf in die Löwen-Höhle! An diesem Montag flimmert bei Vox wieder “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. In der aktuellen Folge pitchen The Plant Box, Bavarian Rescher, Res-T, WireStyle und Smartbraille.

In der elften Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen” (DHDL) wittert das Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel erneut aus dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, dem Influencer-Löwen Georg Kofler, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams, der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl und dem GreenTech-Löwen Nico Rosberg.

Die DHDL-Startups der Woche

The Plant Box
Die große Osterfolge startet tierisch gut! Denn das Gründer-Duo Alice Özserin und Anne Baltes-Schlüter betritt die Höhle mit zwei Schafen: Heidi und Peter. Und das hat einen guten Grund, denn The Plant Box bietet Balkonkastenbepflanzungen in einer Socke aus Schafwolle an. Auch als Stadtpflanze ist Betriebswirtin Anne ein grüner Balkon immer wichtig: „Ich habe aber schnell festgestellt, wie schmutzig es wird, wenn man einen Balkonkasten bepflanzt. Wenn man dann noch ohne Auto zum Baumarkt und Erde und Pflanzen schleppen muss, im worst case sogar bis in den vierten Stock – dann hat man den Kaffee auf“, erinnert sich die 41-Jährige. „Kein Wunder, dass es so viele triste und kahle Balkone in Deutschland gibt.“ Damit soll dank The Plant Box Schluss sein! Das Start-up bietet fertig arrangierte Pflanzenkreationen, die nur noch in den Balkonkasten eingelegt werden müssen. Und das in einer ganz besonderen Verpackung: In einer Socke aus Schafwolle. „Schafwolle hat ganz viele tolle Eigenschaften“, erklärt Gartenbauwissenschaftlerin Alice Özserin. „Sie ist biologisch abbaubar und wasserregulierend.“ Dazu kommen Inhaltsstoffe wie Kalium, Phosphor, Stickstoff oder Schwefel: „Unglaublich gute Nährstoffe für die Pflanzen und ein idealer Langzeitdünger“, wie Alice ausführt. Die Kund:innen können aktuell unter einer Auswahl von bis zu 25 Pflanzenkreationen wählen, die entweder nur in der Schafwolle oder optional in der Schafwolle und der eigens entwickelten PLANT BOX (hergestellt aus 100 Prozent recycelten Pflanzenöl) geliefert wird. „Wir wollen expandieren, am liebsten in ganz Europa“, erklärt Anne Baltes-Schlüter. Damit ihr Unternehmen wachsen kann, hoffen die Gründerinnen auf ein Investment von 150.000 Euro und bieten dafür 10 Prozent ihrer Firmenanteile. Das Herz des Pflanzenliebhabers Carsten Maschmeyer schlägt sofort höher und auch Judith Williams blüht richtig auf. Doch wird es auch zu einem Deal kommen?

Bavarian Rescher (jetzt BBQ Rescher)
Vor sechs Jahren haben sich Alexander Feilen und Tobias Daniel über ihre Partnerinnen kennengelernt und entdeckten schnell ihre gemeinsame Leidenschaft: Das Grillen. Damit sind sie in Deutschland nicht alleine: „97 Prozent der Deutschen grillen gerne, 90 Prozent haben sogar einen eigenen Grill“, erklärt Alexander Feilen. Damit das Grillgut in Zukunft perfekt gelingt, haben die beiden Bayern den Bavarian Rescher entwickelt, den sie den Löwen schmackhaft machen wollen. “Rescher”? Da tappen vor allem die Nordlichter unter den Löwen im Dunkeln. „Erklär das mal einem Hamburger“, fordert Ralf Dümmel. Von den bayerischen Gründern gibt’s vor der Produktpräsentation darum zunächst einen Vokabel-Crashkurs: „Knusprig heißt bei uns resch. Bauchfleisch heißt bei uns Wammerl. Und statt Guten Appetit sagen wir An Guadn“, erklärt Tobias Daniel. Ihr Bavarian Rescher soll dementsprechend für ein resches Wammerl sowie für den perfekten Garpunkt und die perfekte Kruste bei Fisch und Fleisch sorgen. Hergestellt ist ihr Produkt aus einem Stück Edelstahl, mit Haltegriffen sowie Einkerbungen für das Grillgut und ist spülmaschinengeeignet. Für ihr Grill-„Must Have“ erhoffen sich die beiden Bayern ein Investment von 50.000 Euro und bieten dafür 20 Prozent Firmenanteile. Läuft einem der Löwen bereits das Wasser im Mund zusammen?

Res-T
„Unsere Erfindung ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebensretter!“ Die drei leidenschaftlichen Wassersportler Marco Colombo (34), Gian-Luca Menn (29) und Nadine Zdych (34) genießen ihren Sport, wissen aber auch um die Gefahren. Der ehemalige italienische Profi-Zehnkämpfer Marco Colombo erzählt vom schweren Unfall seiner Freundin mit dem Stand-up-Paddelboard – mitten im Zürichsee: „Sie ist auf dem Board ausgerutscht und gefallen, hat sich die Schulter dabei ausgekugelt und konnte den Arm nicht mehr bewegen.“ Mit letzter Kraft konnte sie sich ans Ufer retten, doch das hätte auch ganz anders ausgehen können, wie der 34-Jährige berichtet: „Weltweit ertrinken jedes Jahr 37.000 Menschen.“ Schwimmwesten sind also ein Muss, die klassischen Westen seien für den küstennahen Wassersport aber einfach nicht mehr zeitgemäß, erklärt Gian-Luca Menn: „Je nach Wassersportart ist es wichtig, dass man eine gewisse Bewegungsfreiheit hat, gerade im Schulter- und Oberarmbereich. Wenn man da eingeschränkt ist, ist es nicht nur unbequem, sondern es reduziert auch den Spaß.“ Viele Wassersportler:innen verzichten deswegen auf eine Weste. Und genau hier kommt Res-T ins Spiel: Ein bequemes, stylishes Wassersport-Shirt mit UV-Schutz, das Bewegungsfreiheit garantiert. Der Clou: „Innerhalb von zwei Sekunden wird aus unserem T-Shirt eine richtige Rettungsweste“, erklärt Nadine Zdych. Möglich ist das durch eine kleine im Brustbereich eingearbeitete CO2-Kartusche und eine Kordel, an der der Träger ziehen muss, um den Aufblasmechanismus auszulösen. Für ihr Start-up benötigen die drei Wassersport-Fans 80.000 Euro und bieten dafür 15 Prozent Firmenanteile.

WireStyle
Nicht den Faden zu verlieren, ist vor allem den Gründern Thomas Willberger und André Gall zu wünschen. Denn mit WireStyle präsentieren sie jedem Löwen sein ganz persönliches Portrait – und das aus tausenden Nägeln und einem einzigen kilometerlangen Faden. „Angefangen hat alles an Weihnachten 2018“, erinnert sich Thomas Willberger. „Damals wollte ich meiner Freundin ein unvergessliches Weihnachtsgeschenk machen und ein Fadenbild herstellen.“ Dafür verbindet man viele Nägel in einem Brett mit einem Faden, bis ein Kunstwerk entsteht. Thomas erster Versuch kostete ihn 400 Nägel, 50 Meter Faden und 16 Stunden seiner Zeit. „Es war ganz schön viel Arbeit! Aber wir haben kurze Zeit später geheiratet, also glaube ich, dass das Geschenk gut angekommen ist“, lacht der 31-Jährige. André Gall erklärt weiter: „Wir haben uns überlegt, wie so ein Bild aussehen würde, wenn man statt einiger hundert mehrere tausend Nägel und statt einigen Metern mehrere Kilometer Faden verwendet.“ Der Diplom-Physiker und Fotograf baute einen Roboter, der die Nägel vollautomatisch mit einer Geschwindigkeit von zehn Nägeln pro Sekunde in die Platte schlägt und danach den Faden an den Nägeln entlang zieht. Aber woher weiß der Roboter, wo er die Nägel einhämmern und in welcher Reihenfolge er den Faden durchlegen muss, damit ein Bild entsteht? „Dafür habe ich eine Software geschrieben, die aus einem beliebigen Bild ein fotorealistisches Fadenbild berechnet“, erklärt Thomas, der einen Bachelor in Mechanical Engineering hat und darüber hinaus leidenschaftlicher Programmierer ist. Im Online-Shop können Kund:innen fertige Motive bestellen oder eigene Bilder hochladen. Damit ihr Unternehmen wachsen kann, benötigen die beiden Gründer ein Investment von 200.000 Euro und bieten dafür 15 Prozent Firmenanteile.

Smartbraille
Nebenberuflich ist Handelsunternehmer Ralph Brey leidenschaftlicher Thriller-Autor. 2013 veröffentlichte er seinen ersten Roman, den er voller Stolz auch im Büro präsentierte. Doch nicht alle kamen in diesen Lesegenuss: „Einer meiner Arbeitskollegen erblindet gerade“, erklärt Ralph damit auch gleich die Motivation für seine Erfindung. „Normalerweise liest ein blinder Mensch mit seinem Zeigefinger. Das Problem dabei ist: Ein Blindenbuchstabe ist einhundertmal größer als ein gedruckter Buchstabe für Sehende. 50 Kilo Papier sind gerade mal 300 Seiten.“ Aus diesem Grund steht blinden Menschen nur sehr wenig Literatur zur Verfügung. „Digital sieht das nicht viel besser aus“, erklärt Ralph. Denn die bisherige – zudem teure – Technologie nutzt mehrere elektronische Braille-Zeichen nebeneinander, um einen Lesefluss zu ermöglichen. Das muss doch besser, einfacher und günstiger gehen, fand der Vater eines Sohnes. Mit Smartbraille hat Ralph einen E-Book-Reader für Blinde entwickelt, bei dem die Elektronik auf ein Minimum reduziert ist und lediglich ein elektronisches Braille-Zeichen genutzt wird. Mit einem Sensor – ähnlich wie bei einer PC-Maus – liest der Blinde auf einer virtuellen Seite und spürt am Zeigefinger die Veränderung des Braille-Buchstabens. „Wir haben eine Software geschrieben, die ein E-Book in ein virtuelles Braille-Buch konvertiert, das wiederum auf einen E-Reader geladen werden kann“, erklärt Ralph und ist sicher: „Smartbraille bedeutet für blinde Menschen Zugang zur Literatur, zu Bildung, zu Inklusion und Selbstbestimmung.“ Mit Hilfe der Löwen will er mit seinem Prototyp in Serie gehen. Dafür benötigt der 40-Jährige 300.000 Euro und bietet dafür 20 Prozent seiner Firmenanteile.

Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.

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Foto (oben):  TVNOW / Bernd-Michael Maurer