Von Christa Goede
Freitag, 14. November 2014

Matrify – Listen und Tabellen im Team bearbeiten

To-do-Listen, CRM, Immobilien oder Software-Anforderungen – mit Matrify lassen sich Daten einfach strukturieren, verwalten und im Team nach festen Regeln bearbeiten. Matrify wird sowohl als praktische Cloudlösung angeboten als auch zur sicheren Installation im eigenen Unternehmen.

Matrify ist als Alternative zu den herkömmlichen Spreadsheets angetreten, wie wir sie alle zum Beispiel aus Excel kennen: Im Fokus standen bei der Entwicklung dieser Datenbank die einfache Handhabung, die Effizienz und die Datenqualität. In Matrify können Teams zum Beispiel gemeinsame To-do-Listen verwalten: Es können verschiedene Spalten wie zum Beispiel „Projekt“, „Verantwortlicher“, „Priorität“ und „Status“ angelegt werden. Die Spalte „Status“ kann nun – wie in Excel – mit einer Auswahlbox versehen werden, die zum Beispiel aus den Werten „Offen“, „Erledigt“ oder „Zurückgestellt“ besteht. In Matrify ist kollaboratives Arbeiten möglich, das heißt die Teammitglieder können über ihren Browser auf die Listen zugreifen und in fest definierten Rollen wie Administrator und Benutzer gemeinsam die Dokumente bearbeiten. Diese Rollen sichern zusammen mit fest definierten Kriterien wie zum Beispiel dem Inhalt einer bestimmten Zelle die Qualität der eingepflegten oder bearbeiteten Daten. Bei umfangreichen Listen helfen Filter- und Suchfunktionen dabei, gesuchte Datensätze schnell zu finden. Praktisch: Matrify kann über die API in andere Services und Prozesse integriert werden.

Nach einem schlanken Registrierungsprozess, für den man lediglich einen Benutzernamen und eine E-Mail-Adresse benötigt, gelangt man in eine leere Datenbank der Free-Trial-Version. Es existieren zwei verschiedene Modi, in denen gearbeitet werden kann: „Edit Tables“ für das Editieren der Daten und „Define Tables“ für die Strukturierung der Daten. Sortierungen von A bis Z und inhaltliche Filter lassen sich einfach setzen und wieder entfernen, neue Spalten sind auch fix angelegt und definiert. Auch CSV-Dateien lassen sich importieren, getestet habe ich diese Funktion aber nicht. Insgesamt wirkt Matrify übersichtlich und aufgeräumt.

Mein Test der Betaversion war noch etwas hakelig: So konnte ich mich nicht auf Anhieb einloggen und die Mails für den Registrierungsprozess landeten im Spamordner. Diese Startschwierigkeiten werden aber noch behoben bis zum offiziellen Go-Live, wie mir der 37jährige Software-Ingenieur und Gründer Michael Kempf zusicherte. Schließlich sieht er die größte Herausforderung darin, ein hochwertiges Software-Produkt mit gutem Design zu entwickeln – und dazugehört für ihn auch die gesamte Handhabung. Zurzeit finden Usabilitytests statt und weitere spannende Features wie die Rollen werden freigeschaltet bis Ende des Jahres.

Michael Kempf finanziert die Entwicklung von Matrify komplett selbst: „Auf die Idee zu Matrify bin ich aus reiner Not gekommen. Ich hatte in jedem meiner Projekte Listen zu verwalten – angefangen von einfachen To-do-Listen bis hin zu komplexen Engineering-Daten. Über Jahre hinweg habe ich nach einem geeigneten Tool gesucht und keins gefunden. Deshalb habe ich Matrify entwickelt!“

Arbeiten in Cloud oder auf internem Server möglich

Matrify eignet sich für für alle Selbstständigen, Angestellten und Teams, die Informationen in Form von Listen oder Tabellen verwalten wollen. Matrify hat einige Vorteile gegenüber der klassischen Excelliste: So steht zum Beispiel die Suche in einer Spalte oder die kombinierte Suche in mehreren Spalten ohne Konfiguration zur Verfügung. Praktisch: Wenn man Auswahloptionen umbenennt, werden alle Verwendungen in den Zellen automatisch mit unbenannt, um Inkonsistenzen zu vermeiden. Außerdem existieren verschiedene Spaltentypen, die auch das Einbetten von Bildern, Videos und Audiodateien erlauben. Und mit dem Spaltentyp „Journal“ können Texte mit Zeitstempel eingefügt werden – ein Feature, das für Kommentare mit Historie sehr sinnvoll ist.

Die Server der Matrify-Cloud stehen in Deutschland. Zukünftig wird es mehrere Serverstandorte geben – die Kunden können dann entscheiden, wo ihre Daten liegen sollen. Zur Verwaltung sensibler Daten wird Matrify auch als Download angeboten, um die Software innerhalb des Unternehmens einzusetzen – die kleine Anwendung läuft sowohl auf einem Rechner als auch auf einem Server.

Matrify wird voraussichtlich Ende des Jahrs offiziell launchen. Die Preise für die Anwendung sind noch nicht festgelegt, doch laut Gründer Michael Kempf werden sie sich zwischen einer kostenlosen Version für Privatanwender und passgenauen Staffel-Angeboten für Unternehmen bewegen – in Abhängigkeit zur Anzahl der verwalteten Daten und zur Anzahl der Benutzer. Bisher steht Matrify in Englisch zur Verfügung, eine deutsche Version ist aber geplant.

Foto: Man taking internet survey for money or other concept von Shutterstock