Eltern tauschen bei Mylittlebigswap Kindersachen

mylittlebigswap aus Berlin (www.mylittlebigswap.de) gibt Eltern die Möglichkeit, Kleidung, Bücher oder Spielzeug ihrer Kinder im Online-Marktplatz zu tauschen. Die Idee basiert dabei auf dem Konzept des “gemeinschaftlichen Konsums” und will vermeiden, dass benutzte, aber guterhaltene, Textilien oder Spielsachen auf dem Müll landen. Der Clou ist dabei, dass Eltern ihre Artikel lediglich einschicken müssen, den oft mühsamen Teil des Fotografierens, Beschreibens und Einstellens erledigt dann das mylittlebigswap-Team. Nach der Qualitätsprüfung weist das Team den Artikeln Credits zu, die gegen andere Ware eingetauscht werden können.

Seit Mitte Dezember 2012 gibt es mit mylittlebigswap einen neuen Online-Marktplatz, der sich dem  gemeinschaftlichen Konsum (engl.: “collaborative consumption”) verschrieben hat. Auf der Plattform können Eltern von Kindern bis 12 Jahren Kleidung, Spielzeug und Bücher für ihre schnell wachsenden Racker tauschen. Natalia Yañez-Stiel, zusammen mit ihrem Ehemann Gründerin des Marktplatzes, erklärt die Idee hinter ihrer Unternehmung: “Die Idee von mylittlebigswap fängt mit der Wiederverwendung an. Gemeinschaftlicher Konsum heißt bei uns, dass Dinge, die völlig in Ordnung und hochwertig sind, von mir und anderen weitergegeben werden. Ich profitiere davon, dass alle das so machen und bekomme so, was ich in einer bestimmten Lebensphase meines Kindes brauche.”

Einstellen einfach gemacht: der “Concierge”-Service

Der Wert eines Artikels wird vom Team mit einer bestimmten Anzahl an Credits bewertet, die nicht verfallen und angespart werden können. Der abgebende Nutzer erhält pro Artikel die Credits gutgeschrieben und tauscht diese wiederum gegen andere Artikel ein. Neben der eigentlichen Tauschplattform bietet mylittlebigswap zusätzlich einen “Concierge”-Service, ein Rundum-Paket, das es Nutzern so einfach wie möglich machen soll, ihre Artikel online zu bringen: Dazu übernimmt der Dienst sowohl die Qualitätsprüfung, die Fotoerstellung inklusive Einstellen als auch die Produktbeschreibung und letztlich den Versand. Die Ware muss dabei strengen Qualitätsrichtlinien genügen, die Macher legen zum Beispiel Wert auf sehr gut erhaltene Markenkleidung – Discounterware oder zerschlissene Wäsche kommen bei mylittlebigswap nicht ins Online-Haus.

Yañez-Stiel und Björn Stiel gründeten mylittlebigswap im April 2012 in Berlin, der Launch der Website fand dann im Dezember 2012 statt. Die Plattform ist bislang komplett eigenfinanziert, für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Geschäfts sucht das Team aber nach Investoren. Aktuell ist die Mitgliedschaft beim Dienst kostenfrei, lediglich die Versandkosten übernehmen Nutzer selbst. Später zahlen sie für den Service einen frei wählbaren Betrag. In den kommenden Monaten wird das Team im Auge behalten, wie das “Bezahl’, was Du willst”-Modell angenommen wird.

Mylittlebigswap tritt gegen etablierte Offline- und Online-Marktplätze an

Secondhandkleidung zu tauschen steht offline ja schon lange im Trend und inzwischen auch online. Mylittlebigswap konkurriert somit einerseits mit Offline-Flohmärkten und Kinderbasaren und andererseits natürlich mit anderen Online-Plattformen. Beispiele für andere Tauschbören sind Kleiderkreisel mit seinem Ableger MamiKreisel (www.mamikreisel.de), Mädchenflohmarkt (www.maedchenflohmarkt.de), Kidskarton (www.kidskarton.de) oder kinderado (www.kinderado.de). Mylittlebigswap sieht seine Herausstellungsmerkmale vor allem in ihrem Rundum-sorglos-Paket, das Mädchenflohmarkt allerdings auch anbietet.

Der Ansatz, dass Eltern nicht mehr benötigte Kindersachen tauschen, anstatt gleich neue zu kaufen, ist löblich. Die Website ist zielgruppengerecht gestaltet, einfach zu benutzen und mit den zufällig angezeigten Kinderzitaten ziemlich knuffig. In Sachen Geschäftsmodell bleibt abzuwarten, ob mylittlebigswap mit der zukünftigen und freiwilligen Zahlungsbereitschaft der Kunden wirklich rechnen kann.

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