Hertie wird Osnabrücker – Telefon.de-Macher übernehmen Traditionsmarke

Mit Telefon.de (www.telefon.de), aguja.de (www.aguja.de), Serviette.de (www.serviette.de) und Tepgo.de (www.tepgo.de) führen die Brüder Nils und Jan Klöker bereits mehrere E-Commerce-Shops. Jetzt setzen die Osnabrücker zum ganz großen Wurf an: Das Duo übernahm vom Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr die Marke Hertie (www.hertie.de). Die ehemalige deutsche Warenhauskette hat zwar eine wechselvolle Geschichte – samt Insolvenz – hinter sich, der Name scheint aber noch immer zu strahlen. Nach einem Bericht der Textilwirtschaft soll es mehrere Interessenten für die Markenrechte des einstigen Kaufhausriesen gegeben haben. Spätestens Mitte 2013 soll Hertie als Online-Shop wiederbelebt werden.

Details wie die neue Hertie-Onlinewelt aussehen soll, bleiben momentan noch im Dunkeln. Geplant ist aber offenbar ein Vollsortiment – samt Mode – für die ganze Familie. Klingt fast nach einem Großangriff auf Amazon und Otto. Der neue Slogan von Hertie soll „Hertie – Viel Spaß beim Einkaufen“ lauten. Was die Osnabrücker für die Hertie-Markenrechte zahlen mussten, ist nicht bekannt. Der Preis soll aber nicht unerheblich gewesen sein. “Dafür aber wurde eine Marke gesichert, die immer noch 80 % der Deutschen kennen”, sagt Oliver Pohlmann, der als Berater für die Klöker-Brüder tätig ist. Bei so vielen großen Tönen erstaunt es fast, dass der Shop erst im kommenden Jahr an den Start gehen soll.

2008 schlitterte die Kaufhauskette Hertie in die Insolvenz

Eigentlich müssten die Niedersachsen ordentlich in die Hände spucken – zumal die Rechte wohl teuer waren – und den Shop vor dem Weihnachtsgeschäft ins Netz bringen – zumindest mit einem begrenzten Angebot. Man darf gespannt sein, ob die Marke Hertie als Online-Shop funktioniert. Bisher ist die Marke in diesem Zusammenhang eher ein weißer Fleck auf der weltweiten E-Commerce-Landkarte.