Namenswechsel: Aus Fastlane Ventures wird Shortcut Ventures

Schon als Dirk Freise, Martin Ostermayer und Thorsten Rehling, die Gründer von blau.de und handy.de, Anfang Februar ihren Risikokapitalgeber Fastlane Ventures vorstellten, sorgte der Name für Irritationen: Gibt es doch in Russland bereits einen Inkubator mit diesem Namen. Die blau.de-Gründer kannten den Namensvetter selbstverständlich, sahen vor wenigen Wochen aber keine Überschneidungen. Diese Ansicht haben die Hanseaten nun geändert! Ab sofort heißt der Risikokapitalgeber des Trios Shortcut Ventures (www.shortcut.vc) – dies erfuhr deutsche-startups.de vorab aus dem Unternehmen. Mit der Umbenennung wollen die drei Interessenskonflikte mit dem gleichnamigen Inkubator vermeiden.

Eine weise Entscheidung, zumal der russische Geldgeber bereits mit vielen internationalen Investoren zusammenarbeitet und in ähnlichen Branchen unterwegs ist. Vorausgegangen war der Umbenennung ein offensichtlich konstruktives Gespräch mit dem russischen Inkubator. “Wir bedanken uns bei den Hamburger Kollegen, dass so schnell, professionell und unbürokratisch eine Lösung gefunden wurde, die es ermöglicht, beide Marken deutlich voneinander abzugrenzen. Davon werden alle Beteiligten profitieren“, sagt Marina Treshchova von Fast Lane Ventures. “Aus unserer langjährigen Erfahrung als Unternehmer wissen wir, dass der beste Weg ist, solche grundlegenden Entscheidungen aufrichtig, schnell und konsequent zu treffen. Langfristig wäre eine Namensgleichheit für beide Seiten eindeutig nachteilig“, sagt Ostermayer, jetzt nicht mehr Fastlane Ventures, sondern Shortcut Ventures. Ganz offen gibt Ostermayer zu, dass er und seine Mitstreiter bei der Namenswahl ihre Hausaufgaben schlecht gemacht hätten.

“Bei Fehlentwicklungen sollte man rechtzeitig die Reißleine ziehen”

Die Hamburger nehmen die Wahl des falschen Namens, den sie vor wenigen Wochen noch vehement verteidigten, somit locker: Zu einer schnörkellosen Kommunikation, einem partnerschaftlichen Umgang miteinander und ergebnisorientiertem Arbeiten gehöre “gelegentlich auch, bei Fehlentwicklungen rechtzeitig die Reißleine zu ziehen – in diesem Fall in eigener Sache”. Stimmt und eigene Fehler zuzugeben ist immer eine gute Eigenschaft. Vor der Wahl des neuen Namens haben die Norddeutschen deswegen eine “sehr intensive Recherche” durchgeführt und dabei keinen Namensvetter gefunden. Der Name Shortcut Ventures stand dabei schon vorher auf der Liste der Ex-Fastlane-Macher. Wäre somit von Anfang an die beste Wahl gewesen. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Ansonsten ändert sich nichts bei Shortcut Ventures: Über den neuen Risikokapitalgeber wollen Freise, Ostermayer und Rehling einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in junge Start-ups aus den Segmenten Internet, Mobile, Games und Social Media investieren. Das Geld für die Investitionen stammt von den drei Gründern selbst und der E-Plus-Mutter KPN. Shortcut Ventures will im ersten Schritt mindestens 500.000 maximal 2 Millionen Euro pro Start-up investieren. In Folgerunden sind bis zu 6 Millionen Euro pro Beteiligung möglich. “Im Fokus unserer Strategie stehen Start-ups in der frühen Wachstumsphase, also Early- und Growth-Stage-Unternehmen”, sagt Freise. Neben Geld werfen die Hamburger aber vor allem ihre jahrelange Erfahrung in die Wagschale.

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