Fastlane Ventures geht an den Start – KPN unterstützt die blau.de-Gründer

In gemütlicher Runde, bei Kaffee, Wasser und Muffins, stellten Dirk Freise, Martin Ostermayer und Thorsten Rehling am Dienstag in den Räumen von E-Plus der versammelten Berliner Start-up-Presse ihren neuen Risikokapitalgeber Fastlane Ventures (www.fastlane.vc) vor. In den kommenden Jahren will das sympathische Trio, welches in der Vergangenheit bereits blau.de und handy.de ins Leben rief einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in junge Start-ups aus den Segmenten Internet, Mobile, Games und Social Media investieren. Das Geld für die Investitionen stammt von den drei Gründern selbst und der E-Plus-Mutter KPN. Fastlane Ventures will im ersten Schritt mindestens 500.000 maximal 2 Millionen Euro pro Start-up investieren. In Folgerunden sind bis zu 6 Millionen Euro pro Beteiligung möglich.

“Im Fokus unserer Strategie stehen Start-ups in der frühen Wachstumsphase, also Early- und Growth-Stage-Unternehmen”, sagt Fastlane-Macher Freise. Neben Geld werfen die Hamburger aber vor allem ihre jahrelange Erfahrung in die Wagschale. Ihr Motto tragen die Fastlane-Macher in kleinen Buttons auf der Brust: “Wir sprechen gründerisch”. Ostermayer zum Konzept des neues Kapitalgebers: “Fastlane Ventures steht für eine neue Venture-Capital-Generation, die neben Geld vor allen Dingen Erfahrungen weitergibt. Wir sehen uns nicht als reine Geldgeber, sondern wollen gemeinsam mit den Gründern etwas bewegen. Unser Ziel ist es, für unser Segment in drei Jahren eine der ersten Adressen für Gründer in Europa zu sein.”

Erstes Investment soll bald folgen

Fastlane Ventures ist somit mal in der Tat kein weiterer Inkubator, von denen es gefühlt bald mehr als Start-ups gibt, sondern ein klassischer Venture Capitalgeber. Das Team will vorrangig in “vorhandene Gründerteams und Geschäftsmodelle” investieren. Zum aktuellen Zeitpunkt können die Hanseaten noch kein erstes Investment verkünden. “Erste Unternehmen sind jedoch bereits in der engeren Prüfung. Mit einer ersten Beteiligung ist voraussichtlich noch im Laufe des ersten Quartals 2012 zu rechnen”, sagt Freise. In den kommenden zwei, drei Jahren will die kleine Fastlane-Mannschaft zehn bis zwölf Investitionen tätigen. Im Fokus steht dabei der deutsche Markt, Auslandsaktivitäten sind aber auch denkbar.

Problematisch könnte bei Auslandsaktivitäten der Name Fastlane Ventures sein: In Russland existiert bereits ein Kapitalgeber mit diesem Namen. Das russische Fast Lane Ventures sieht sich als “the leading developer of internet companies in the high growth Russian internet market”. Die blau.de-Gründer kennen den Namensvetter selbstverständlich, sehen aber keine Überschneidungen. Zudem hatte sich das Trio, welches in der Vergangenheit bereits als Business Angels unterwegs war, da schon in den Namen Fastlane Ventures verliebt. Mal sehen, ob diese Liebe Früchte trägt.

Bisherige Beteiligungen werden nicht Teil von Fastlane

Die bestehenden Beteiligungen von Freise und Co., beispielsweise an 1000Jobboersen, Brille24.de und tolingo, bleiben von Fastlane Ventures unberührt und werden nicht Teil des Portfolios. Auch Beteiligungen an weiteren Runden bei bisherigen Investments soll es nicht geben, schon allein, damit alles sauber voneinander getrennt ist. Das Trio legt mit Fastlane Ventures somit einen kompletten Neustart hin. Der deutschen Gründerszene kann ein weiterer Kapitalgeber nur gut tun.