aromicon visualisiert Geschmack

Über die Vor- und Nachteile von Geruchsfernsehen wird immer mal wieder philosophiert. Und auch über das Geruchsinternet haben sich einige kluge Köpfe schon ihre Gedanken gemacht. Vermutlich bleiben Geruchsfernsehen und -internet immer ein Gedankenkonstrukt – denn nicht jeder Geruch ist angenehm. Viel interessanter, weil geruchsneutraler, hört sich in diesem Zusammenhang die Visualisierung von Geschmack an. Genau um dieses Thema kümmern sich Daniel Ackermann und Alf Jahn. Ihr Projekt trägt den Namen aromicon (www.aromicon.com) und ist ein Online-Shop samt virtueller Weinverkostung. “Die Geschmackskomponenten werden über Grafiken und kleine Filme verbildlicht: In einem Verkostungsglas steigen wie das Bukett des Weins Haupt- und Nebenaromen in Gestalt kleiner Bilder – beispielsweise Früchte – umeinander kreisend auf”, erklärt Jahn das Konzept der Geschmacksvisualisierung.

Und das Ganze funktioniert erstaunlich gut. Die kleinen Grafiken lösen in der Tat Geschmacksassoziationen aus – man bekommt eine Vorstellung davon, wie der jeweilige Wein schmecken könnte. Die jahrelange Pilotarbeit der beiden Gründer hat sich ausgezahlt – seit 2004 beschäftigen sich Jahn und Ackermann mit dem Thema Geschmacksvisualisierung. Ihr Verfahren wurde bereits 2005 patentiert und mit einigen Preisen ausgezeichnet. Als Weinhändler sehen sich die Geschmacksvisualisierer aber nicht –  vielmehr als “Schnittstelle zwischen Online-Weinhändlern, Winzern und Weinkonsumenten”. Zum Start arbeitet aromicon mit dem allseits bekannten Weinhändler ebrosia, dem Winzer André Gussek und dem Bio-Weindepot zusammen. Wenn einem Nutzer ein Wein gefällt, kann er diesen bei einem der Partner bestellen – aromicon kassiert dafür eine Provision.