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Förderung der Startup-Branche: Ostdeutsche Firmen besonders oft unterstützt

Startups, die im Osten Deutschlands mit Ausnahme von Berlin angesiedelt sind, bekommen besonders oft staatliche Fördergelder. Das fand eine aktuelle Studie mit Statista-Beteiligung heraus.
Förderung der Startup-Branche: Ostdeutsche Firmen besonders oft unterstützt
Freitag, 13. Dezember 2019VonTeam

Wie finanziert sich ein Startup, welche Ausgaben hat es und wie schnell gelingen Wachstum sowie Umsatzsteigerung? Mit all diesen und weiteren Fragen hat sich eine kürzlich veröffentlichte Studie beschäftigt, die von Statista in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups erstellt worden ist. Das durchaus überraschende Ergebnis: Viele junge Unternehmen finanzieren sich aus eigener Tasche. Werden dagegen staatliche Fördergelder bewilligt, flossen diese besonders oft in den Osten.
Startups greifen am häufigsten auf eigene finanzielle Mittel zurück  

Startups operieren nur selten mit eigenem Kapital und holen sich bei entsprechendem Bedarf einfach die Unterstützung von Business-Angels oder Venture-Kapitalgebern. Das ist das durch Gründungsshows im Fernsehen vermittelte Bild deutscher Startups, das jedoch in der Praxis eher selten zutrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesverband Deutsche Startups und dem Statistik-Portal Statista durchgeführte Umfrage, bei der über 1.500 Startups zu ihren finanziellen Ressourcen befragt worden sind. 

Überraschend trat dabei zutage, dass viele junge Firmen – in Zahlen ausgedrückt rund 80 Prozent – primär auf eigenes Geld zur unternehmerischen Umsetzung ihrer Geschäftsidee zurückgreifen. Außerdem hält häufiger das Ersparte der Großeltern oder eine Finanzierung der Eltern sowie ein Gewinn aus einem Lottolos her. 

Dank der fortschreitenden Digitalisierung sämtlicher Branchen ist inzwischen das Lottospiel immerhin bequem von zu Hause möglich. Getippt werden kann dabei auf die populäre Lotterie 6 aus 49, aber auch auf die wesentlich höher dotierten EuroMillions oder den Eurojackpot. Hinzu kommt einmal im Jahr das Special-Event schlechthin: die El Gordo Weihnachtslotterie. 

Staatliche Förderung als zweitbeliebteste Geldquelle im Osten gefragt 

Ein weiteres überraschendes Ergebnis der genannten Studie ist, dass staatliche Fördergelder einerseits die zweitbeliebteste Geldquelle von Startups sind und diese andererseits besonders häufig nach Ostdeutschland (Berlin exkludiert) flossen. So gaben 61% der dort ansässigen jungen Unternehmen an, schon einmal eine staatliche Geldquelle beansprucht zu haben. Das ist ein eklatanter Unterschied zu den übrigen Regionen Deutschlands, wo der Wert lediglich bei ca. 30 Prozent liegt. 

Hierzulande gibt es eine mannigfaltige Anzahl staatlicher Förderprogramme, die sich alle an unterschiedliche Branchen richten. Genannt werden können an dieser Stelle auszugsweise die Programme „SME Instrument“ und „KMU innovativ“ sowie „Gründung innovativ“ und das „EXIST-Gründerstipendium“. 

Das eingangs illustrierte Bild der häufigen Verwendung von Venture-Capital und Co. widerlegten die Autoren der Studie im Übrigen mit dem Hinweis darauf, dass Business Angels vor allem bei Startups gefragt sind, die sich nicht mehr in der Seed-Phase (nur 12 Prozent), sondern stattdessen schon in der Growth-Phase (hier 31%) befänden. 

Berliner Startups sind mit viel externem Geld besonders erfolgreich  

Des Weiteren untersuchten die Autoren der Studie, inwiefern eine Korrelation zwischen der Verwendung externen Geldes und der Entwicklung der Umsätze existiert. Auffällig war hierbei, dass die Berliner Startups den höchsten Umsatz im Bundesvergleich erzielten – dieser lag bei 46% der befragten Unternehmen bei über einer Million Euro. Gleichzeitig hatten 70% von ihnen fremdes Kapital aufgenommen. 

Am seltensten wurde ein Millionen-Jahresumsatz von Startups in Westdeutschland (16%) erzielt. Allerdings hatten dort ansässige Unternehmen auch nur in 43% der Fälle mit externem Kapital gearbeitet, was im Vergleich mit nördlichen und südlichen Regionen sowie dem Rest von Deutschland den geringsten Wert darstellte. 

Was die Absatzmärkte anbelangt, förderte die Studie zutage, dass von den befragten Unternehmen 98% ihre Umsätze hierzulande erzielten. Allerdings war für 40% ebenso das EU-Ausland attraktiv. Der weiter entfernte asiatische Markt stand der Studie zufolge für 2019 bei lediglich 15% der Befragten hoch im Kurs. 

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Foto (oben): geralt / pixabay.com