#Hintergrund
Enthüllt: von Floerke und Christian Schoenberger arbeiten doch zusammen!

Seit Anfang November steht das Bonner Startup von Floerke in den Schlagzeilen – und kommt da auch nicht mehr raus! Wie Wortfilter.de nun berichtet, arbeitete Firmengründer David Schirrmacher – anders als immer behauptet – doch mit Christian Lutz Schoenberger (CLS) zusammen.
Im Beitrag heißt es: “Wortfilter erhielt exklusiv den vollständigen Zugriff auf das Google-Konto von Schoenberger. Aus einer Vielzahl von Mails, Lieferdokumenten und Tabellen geht hervor, dass der Getränkehandel gemeinsam und partnerschaftlich betrieben wurde”. Und es wird noch härter! Im Artikel heißt es: “Das Unternehmen wird wahrscheinlich Insolvenz anmelden, erfuhr Wortfilter aus erster Hand”. Weiter heißt es: “Ursächlich sei eine Kündigung des zuvor von der Hausbank eingeräumten Kontokorrentkredits in Höhe von 500.000 Euro”.
Wortfilter-Macher Mark Steier gewährte deutsche-startups.de am Montag einen Einblick auf die besagten Dokumente. Darunter E-Mails zwischen Schoenberger und Schirrmacher sowie ein Bestellschein bei einem österreichischen Getränkelieferanten und einige Dokumente, die belegen, dass Schoenberger und das von Floerke-Team gemeinsam die Kalkulation der Verkaufspreise vorgenommen haben. Alle diese Dokumente, die authentisch aussehen, sind nun im verlinkten Wortfilter-Artikel zu sehen. “Diese Geschichte hat keine Gewinner, außer vielleicht die Medien. Sie hatten ein paar Schlagzeilen. Vielleicht auch der eine oder andere Podcastler und Start-up-Szene-Blogger. Ihre ›Bad Vibrations‹ mögen befriedigt worden sein”, schreibt er zum Ende des Artikels. Damit sind wir, also deutsche-startups.de, gemeint. Wir hatten in den vergangenen Tagen versucht einige Infos zu verifizieren, was wohl nicht gewünscht war. Anmerkung: Noch nie haben wir uns am Untergang von Unternehmen erfreut! Wir können aber auch nicht – wie gewünscht – den Fokus auf die Insolvenz legen und Infos zur Zusammenarbeit von beteiligten Personen unter den Tisch fallen lassen.
Von Anfang an war in der Szene über eine Zusammenarbeit zwischen von Floerke-Macher Schirrmacher und Schoenberger spekuliert worden. Das Duo war zuvor “mehrfach gemeinsam im Bonner Nachtleben unterwegs” (General Anzeiger) und wurde auch bei einem Spiel des 1. FC Köln gesehen. Schoenberger meldete sich nach den ersten Gerüchten aber sogar persönlich bei deutsche-startups.de, um eine Zusammenarbeit zu dementieren.
Schirrmacher veröffentlichte sogar eine “Klarstellung”, dass von Floerke nicht von Schoenberger beliefert werde. Was formal im Grunde sogar stimmt. Schoenberger, der Ende November in Bonn festgenommen wurde, hat für von Floerke aber offensichtlich die vielen alkoholischen Getränke besorgt, das Unternehmen beim Einstieg ins Segment unterstützt, Kontakte hergestellt und bei der Preisfindung geholfen. Geliefert hat die vielen Getränke dann etwa ein österreichischer Großhändler.
Auch gegenüber Investor Frank Thelen, der das Startup in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” kennen gelernt hat, versicherte Schirrmacher immer wieder, dass es keine Zusammenarbeit mit Schoenberger gäbe. Der TV-Löwe verteidigte Schirrmacher, der gerade seine Social Media-Profile bei Facebook, Twitter und Instagram gelöscht hat, deswegen wochenlang gegen alle Anfeindungen und Gerüchte – und zwar sehr energisch. Thelen und sein Freigeist-Team hatten zuletzt auch versucht, das Chaos bei von Floerke zu beseitigen. Das Startup hatte sich mit seinem Einstieg in den Alkohol-Verkauf komplett verhoben und schlicht viel mehr Waren verkauft, als auf Lager waren. Die Folge waren unzählige Beschwerden von Käufern und sogar Anzeigen. Beim Vorstoß ins Alkoholsegment bediente sich das von Floerke-Team zudem mehrmals bei den Produktbilder des Online-Shops Rum & Co – was vor Gericht endete. Zudem sperrten Paymentdienstleister wie Paypal die Konten des Unternehmens.
Ob sich der ganze Stress gelohnt hätte, scheint zweifelhaft. Die Einkaufspreise der alkoholischen Getränke scheinen Branchenkennern “sehr teuer”. Die Verkaufspreise zu gering, um damit profitabel wirtschaften zu können. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind vor allem die Mitarbeiter des Unternehmens und die Geldgeber, die von Floerke bei kapilendo 1,2 Millionen Euro gegeben haben. Die Zinszahlungen dort leistete von Floerke zuletzt nicht mehr. Investor Thelen verlor beim von Floerke-Fiasko auch Geld, sicherlich eine sechsstellige Summe, der Image-Schaden für den bekannten Geldgeber ist aber größer.
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