#Interview

flexini überträgt das erfolgreiche Treatwell-Prinzip auf den Fahrradhandel

Bei flexini dreht sich alles um Fahrräder. Das Kölner Startup will es "Radfahrern ermöglichen, schnell und unkompliziert einen Termin im Fahrradhandel zu buchen". Refinanzieren soll sich die noch junge Plattform unter anderem über Provision von Fahrradhändlern.
flexini überträgt das erfolgreiche Treatwell-Prinzip auf den Fahrradhandel
Mittwoch, 26. September 2018VonAlexander Hüsing

Das junge Kölner Startup flexini tritt an, um den Fahrradhandel zu digitalisieren. Ins Leben gerufen wurde das Unternehmen von Ruben List, Holger Schauf und Dominic Land. “Wir wollen mehr Menschen auf das Fahrrad bringen und so die Zukunft grüner und nachhaltiger gestalten. Mit unserer Online-Plattform wollen wir es Radfahrern ermöglichen, schnell und unkompliziert einen Termin im Fahrradhandel zu buchen”, erklären die Rheinländer ihr Konzept.

Wer jetzt an Treatwell und CO, denkt, liegt gar nicht so verkehrt! “Plattformen wie Treatwell und Opentable verfolgen ähnliche Strategien allerdings in anderen Branchen. Dass sich eine Kombination aus Terminvereinbarung und Neukundenakquise auch in andere Branchen ausbreiten wird, steht außer Frage. In der Fahrradbranche sind wir allerdings noch die Einzigen”, sagt Mitgründer List. flexini haben die Rheinländer bisher komplett aus eigener Tasche aufgebaut. Refinanzieren soll sich die Plattform über Provision von Fahrradhändlern.

“Außerdem bieten wir für eine monatliche Gebühr ein Terminmanagementtool an, mit dem Fahrradläden ihre Termine effizient und zeitsparend verwalten können”, erzählt List. Im Interview mit deutsche-startups.de erklärt der engagierte Fahrradfahrer das Konzept hinter flexini einmal ganz genau.

Welches Problem wollt Ihr mit flexini lösen?
Wir möchten den Kontakt zwischen Fahrradladen und Fahrradfahrer einfach und bequem machen, damit möglichst viele Menschen ihr Fahrrad nutzen und damit nachhaltig und umweltbewusst unterwegs sind.

Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet flexini ein Erfolg?
Wir bringen tiefes Branchen-Know-How mit und haben unsere Kompetenzen in Web-Entwicklung und Online-Marketing. Damit sind wir in der Lage, schnell herauszufinden, was unsere Kunden brauchen und können direkt darauf reagieren. Wir sind der Meinung, dass derjenige der seinen Kunden aufmerksam zuhört, nur Erfolg haben kann.

Wo steht flexini in einem Jahr?
In einem Jahr möchten wir 200 Fahrradläden als Partner gewonnen haben und flächendeckend in Deutschland zu finden sein.

Reden wir zudem noch über den Gründerstandort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Köln ist noch sehr unterschätzt! Die offene Art der Rheinländer ist sehr förderlich für einen Austausch zwischen Gründern, Unternehmen und Investoren, mit Kölnern kommt man schnell ins Gespräch. Derzeit fehlt es noch an Internationalität und Mut seitens Stadt und Land, große Schritte in Richtung Start Ups zu machen. Doch die Kölner Szene wächst sehr schnell und ist stark in Bewegung.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
In Köln läuft man sich ständig über den Weg. Das heißt, man kann die Entwicklung befreundeter Start Ups quasi hautnah miterleben. Außerdem hilft man sich gegenseitig und unterstützt sich wo es eben passt. Die Kölner sind eine sehr treue Gemeinde.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Nett angequatscht zu werden und sich mit einem Kölsch im Brauhaus wiederzufinden.

Was fehlt in Köln noch?
Mehr subventionierte Büros für Startups und mehr öffentliche Mentorenprogramme.

Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Erstens: Bessere Vernetzung mit umliegenden Unternehmen. Zweitens: Mehr subventionierte Büroräume für Startups. Drittens: Mehr Beratungs- und Mentorenprogramme für Gründer.

In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

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Foto (oben): flexini

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.