StudyHelp

“Das Gründen in Paderborn birgt viele Vorteile”

"Unser Fokus lag zunächst rein auf Crashkursen für Studierende. Nach kurzer Zeit erkannten wir jedoch die Skalierbarkeit von Intensivkursen im Schul- bzw. Abiturbereich. Nach einer Neujustierung macht das Abiturgeschäft heute einen Großteil unseres Erfolges aus", sagt
“Das Gründen in Paderborn birgt viele Vorteile”
Freitag, 9. Februar 2018VonAlexander Hüsing

Auf StudyHelp finden Schüler und Studierende Kurse zur Prüfungsvorbereitung. Der Technologiefonds OWL investierte kützlich gemeinsam mit “zwei Paderbornern Traditionsunternehmer und Business Angels” eine hohe sechsstellige Summe in das junge Unternehmen, das 2016 das Licht der Welt erblickte. Inzwischen wirkten 25 Mitarbeiter bei StudyHelp. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Daniel Weiner, der in Paderborn Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau studiert hat, über Verlagsprodukte, Skalierbarkeit und eine Offene-Türen-Philosophie.

Wie würdest Du Deiner Großmutter StudyHelp erklären?
Liebe Omi, mit unserem Startup helfen wir jährlich tausenden Schülern und Studierenden bei den Vorbereitungen für ihre Prüfungen. Das schaffen wir mit gezielten Intensivkursen in ganz Deutschland und nachhaltiger Einzel- und Gruppennachhilfe. Um unser Rundum-sorglos-Paket in vollem Umfang zu genießen, können unsere Kunden zusätzlich unsere zahlreichen Verlagsprodukte und kostenlose Materialien in diesem “Internet” nutzen.

Wie hat sich StudyHelp seit der Gründung entwickelt?
Seit unserer Gründung im Jahr 2013 durften wir ein kontinuierliches Wachstum feststellen. Angefangen hat alles mit Crashkursen für Studierende in unserem Heimatstandort Paderborn. Kurz darauf kamen Intensivkurse im Bereich Abitur hinzu. Während wir 2013 nur in Paderborn vertreten waren, sind es heute deutschlandweit über 200 Standorte. Im vergangenen Jahr sind wir zudem nach Österreich expandiert und sind im kommenden Frühjahr in 14 österreichischen Städten vertreten. Parallel zu unseren Intensivkursen haben wir sehr viel Arbeit in die Entwicklung unserer hauseigenen Verlagsprodukte und die Schaffung unserer Academys – Nachilfezentren für dauerhafte Lerncoachings – investiert. Die erste Academy haben wir im Dezember 2017 bereits in Paderborn geöffnet, weitere vier im Raum OWL folgen in diesem Frühjahr. Ebenfalls im Dezember durften wir uns über ein hohes sechsstelliges Investment vom Technologiefonds OWL freuen und möchten die finanzielle Unterstützung dafür nutzen unsere Geschäftsbereiche weiter auszubauen.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist StudyHelp inzwischen?
Na gut, Butter bei die Fische: Von 2013 bis heute ist die Zahl der Mitarbeiter auf 25 gestiegen. Wir beschäftigen außerdem über 300 Dozenten an mehr als 200 Standorten in zwei Ländern.

Hat sich Euer Konzept in den vergangenen Jahren verändert?
Unser Fokus lag zunächst rein auf Crashkursen für Studierende. Nach kurzer Zeit erkannten wir jedoch die Skalierbarkeit von Intensivkursen im Schul- bzw. Abiturbereich. Nach einer Neujustierung unseres Geschäftsmodells macht das Abiturgeschäft heute einen Großteil unseres Erfolges aus.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Es ist kein Meister vom Himmel gefallen. Das mussten wir in der Vergangenheit selbst feststellen. So richtig schief gegangen ist glücklicherweise nichts – toi toi toi. Die ein oder andere experimentelle Marketingaktion ist aber durchaus mal völlig in die Hose gegangen: Viel Geld in die Hand genommen ohne den gewünschten Effekt zu erzielen. Aber es sind solche Fehler, die uns klüger machen und zum Umdenken anspornen.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Alles richtig gemacht haben wir vor allem bei unserer Unternehmenskultur: Auch wenn das personelle Wachstum im letzten Jahr bedeutend war, haben wir unser Team-Gefühl nicht verloren. Wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, setzen ganz klar auf eine Offene-Türen-Philosophie und legen großen Wert darauf, dass sich jeder Einzelne bei uns entfalten und einbringen kann. Dass wir alle an eine Vision glauben und gemeinsam an einem Strang ziehen, ist ausschlaggebend für den Erfolg des Unternehmens.

Wie ist das Startup-Dasein in Paderborn – so abseits der Gründermetropolen?
Während die Startup-Epizentren den ein oder anderen Kilometer entfernt liegen, ist die Startup-Szene in Paderborn natürlich beschaulicher. Dennoch stellen wir fest, dass auch hier immer mehr Gründer mit exzellenten Ideen an den Start gehen. Inkubatoren wie beispielsweise das Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn helfen Jungunternehmern aktiv dabei, auf eigenen Beinen zu stehen. Wir behaupten jetzt einfach: Das Gründen in Paderborn und Umgebung birgt viele Vorteile. Besonders hervorzuheben sind hierbei eine Community, die durch Zusammenhalt geprägt ist sowie phänomenale Unterstützung durch die Stadt und weitere Institutionen.

Wo steht StudyHelp in einem Jahr?
In einem Jahr sind wir der erste Ansprechpartner, wenn es um Prüfungsvorbereitung für Schüler und Studierende geht. Mit unserem ausgebauten Verlag und unseren Academys können wir Schüler und Studierende verschiedenster Lerntypen jederzeit und ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen betreuen. Zudem freuen wir uns über die Erweiterung unseres Angebots in Österreich. Die Kombination von offline und online Angeboten wird stärker ausgebaut sein und ein völlig neues Lernerlebnis garantieren.

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Foto (oben): StudyHelp

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.