"Wissenssilos aufbrechen"

Actus = WhatsApp für den Mittelstand

"Für fast jedes Unternehmen sind seine Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Mangelnde Kommunikation, nicht zeitgemäße Kommunikationskanäle und fehlende Wertschätzung kratzen an der Motivation der Mitarbeiter", sagt Niklas Schwichtenberg, Mitgründer von Actus.
Actus = WhatsApp für den Mittelstand
Dienstag, 8. August 2017VonAlexander Hüsing

Mit Actus wollen Niklas Schwichtenberg, Maximilian Wächter, Stefanie Hemme und Maximilian Weldert die Unternehmenskommunikation digitalisieren. Zielgruppe des Communication Tools ist insbesondere der Mittelstand. Eine Zielgruppe, die WhatsApp und Co. meist nicht nutzen wollen. Deswegen versucht das Actus-Team, das in Osnabrück residiert, mit “Datenschutz nach deutschem Standard” zu punkten.

Das Tool soll sich klassisch über Nutzungsgebühren refinanzieren. “Dabei bieten wir ein differenziertes Preismodell, dass sich nach der Unternehmensgröße richtet. Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern wollen wir unsere Lösung für interne Kommunikation kostenfrei anbieten. Geknüpft an unsere Idee, wollen wir dem Mittelstand beraten, wenn es um Digitalisierung und Führung geht – und ein junger, innovativer Ansatz gewünscht ist”, sagt Mitgründer Schwichtenberg.

“Wissenssilos aufbrechen”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Niklas Schwichtenberg (Foto: Zweiter von links), Mitgründer von Actus, über Kommunikationskanäle, Wissenssilos und Bedürfnisse.

Welches Problem wollt Ihr mit Actus lösen?
Für fast jedes Unternehmen sind seine Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Mangelnde Kommunikation, nicht zeitgemäße Kommunikationskanäle und fehlende Wertschätzung kratzen an der Motivation der Mitarbeiter und wirken sich negativ auf Arbeitsleistung und Moral aus. Mit unserer App Actus One wollen wir die interne Kommunikation auf ein neues Level bringen. Angestellte können so einfacher in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und erhalten Feedback zu ihrer Tätigkeit. Zudem können mit verschiedenen Funktionen die Wissenssilos im Unternehmen aufbrechen, um Potentiale auszuschöpfen, die jetzt vielleicht schon im Unternehmen schlummern.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Actus ein Erfolg?
Ein wesentlicher Faktor ist unser Team. Dieses besteht aus jungen Vertretern der Generation Y, die genau wissen, wie sie als zukünftige Mitarbeiter geführt werden wollen und selbst gerne führen wollen. Hinzu kommt die Erfahrung von erfahrenen Führungskräften aus dem Mittelstand, die beurteilen können, was auch wirklich umsetzbar ist bzw. welche Struktur unsere Software bieten muss. Zudem verbinden wir Wirtschaftsexpertise mit Wissenschaft, in dem wir einen Cognitive Science Wissenschaftler mit an Bord haben. Ein weiterer Punkt ist, dass wir die Bedürfnisse potentieller Kunden aus dem Team und unserem Netzwerk heraus kennen. Dabei profitieren auch von unserem Standort Osnabrück, wo der Mittelstand stark vertreten ist. Die wissenschaftliche Begleitung aus dem Bereich Innovationsmanagement ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, der uns dabei hilft, die Bedürfnisse der Wirtschaft noch besser zu verstehen und Actus One genau darauf abzustimmen.

Wo steht Actus in einem Jahr?
Unsere Softwarelösung feiert gerade ihren Markteinstieg. Wir erwarten daher zahlreiche Rückmeldungen von unseren ersten Kunden, um eine noch bessere und praxisrelevantere Lösung zu entwickeln, also Version 2.0. Zudem wird unser Team um weitere „Führungsbegeisterte“ aufgestockt und entwickeln an Instrumenten, die Mitarbeiterführung und Digitalisierung noch besser vereinen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.