"Start-up und Mittelstand"

mymuesli holt Genui Partners an Bord

Die Beteiligungsgesellschaft Genui steigt bei mymuesli ein. mymuesli-Macher Wittrock will mit Hilfe von Genui nun "wachsen". Der Müslishop, der leider keine Umsatzzahlen veröffentlicht, ist derzeit in fünf Ländern aktiv und betreibt zudem knapp 40 Läden in der DACH-Region.
mymuesli holt Genui Partners an Bord
Donnerstag, 28. Januar 2016VonAlexander Hüsing

Es gibt spannende Neuigkeiten von den Jungs aus Passau: Nach Informationen von deutsche-startups.de steigt die Beteiligungsgesellschaft Genui im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei mymuesli, unserem Start-up des Jahres 2007, ein. mymuesli-Mitgründer Max Wittrock spricht von einer Minderheitsbeteiligung durch das Hamburger Unternehmen, dass sich gezielt an mittelständischen Firmen beteiligt. Gerade erst übernahm Genui Fashionette, eine Onlineboutique für Designerhandtaschen – siehe “Fashionette drückt auf die Tube – europaweit“.

ds-mymuesli

Auch mymuesli-Macher Wittrock will mit Hilfe von Genui nun “wachsen”. Der Müslishop, der leider keine Umsatzzahlen veröffentlicht, ist derzeit in fünf Ländern aktiv und betreibt zudem knapp 40 Läden in der DACH-Region. “In der Vergangenheit mussten wir uns stark auf einen Kanal fokussieren. Nun können wir online und offline wachsen”, sagt Wittrock angriffslustig. Bis zum Jahresende soll die mymuesli-Familie (Bilanzgewinn 2013: 1,8 Millionen) für die inzwischen rund 650 Mitarbeiter arbeiten, auf über 50 Läden anwachsen. Und auch weitere Länder wollen Wittrock und Co. angehen.

Im Zuge des Genui-Einstiges ziehen Stefan Wernsing und Patrick Gehlen in den mymuesli-Beirat ein. Gerade Wernsing passt perfekt zu mymuesli. Das Familienunternehmen Wernsing ist ein Schwergewicht in Sachen Food (Umsatz: 880 Millionen Euro). Der einstige Familienbetrieb, zu dem etwa die Marken Popp und Grossmann gehören, ist inzwischen weltweit unterwegs. Damit ist Wernsing ein gutes Vorbild für mymuesli. Wittrocks Mission dabei ist klar umrissen: Er will einen “coolen Mittelständler” aufbauen. Ihm schwebt eine Symbiose zwischen “Start-up und Mittelstand” vor.

Als mymusli 2007 an den Start ging, hielten viele Szenekenner das Mass Customization-Konzept des Unternehmens für einen schlechten Scherz – siehe “Wir sind am Anfang sehr belächelt worden“. Die mymuesli-Jungs, neben Wittrock gehören noch Hubertus Bessau und Philipp Kraiss zum Gründerteam, ließen sich davon aber nicht beirren, bauten ihr Konzept aus und expandierten 2009 dann auch in die Offline-Welt. Nach dem Start erhielt mymuesli Unterstützung von Team Europe (Lukasz Gadwoski und Kolja Hebenstreit). Vor drei Jahren kauften die mymuesli-Gründer ihren langjährigen Minderheitsgesellschafter (rund 6 %) dann aber raus. Genui ist nun mit rund 30 % bei mymuesli an Bord.

Nostalgie-Hausbesuch bei mymuesli

Im Sommer 2010 schaute deutsche-startups.de im mymuesli-Laden in der Passauer Altstadt vorbei, dann warfen wir einen Blick in die Büros des Unternehmens und anschließend schnupperten wir in der Produktion und im Lager herum. Alle Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.

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Passend zum Thema: “‘Man muss darauf achten, dass man einen Laden nicht nur für sich eröffnet’ – Max Wittrock von mymuesli

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.