Gamification im Badezimmer

Playbrush – und die Zahnbürste wird zum Game Controller

"Playbrush löst ein großes Problem für eine große, aber vernachlässigte Zielgruppe, an die andere Start-ups selten denken. Im Gegensatz zu den meisten Start-ups, die Lösungen für ihre Peer-Group anbieten, arbeitet Playbrush exklusiv für Kinder", sagt Mitgründer Paul Varga.
Playbrush – und die Zahnbürste wird zum Game Controller
Montag, 7. Dezember 2015VonAlexander Hüsing

Die Digitalisierung der Welt schreitet immer weiter voran – nicht nur der Spielteppich ist inzwischen im App-Zeitalter angekommen, auch die gute, alte Zahnbürste. Mit Playbrush, das wir bereits im Frühjahr im Start-up-Radar vorgestellt haben, verwandelt sich jede Zahnbürste in einen Spiele-Controller. “Durch Playbrush und die extra dafür entwickelten Spiele helfen wir Kindern ihre Zähne freiwillig und gerne zu putzen. Das Resultat: Zähneputzen macht endlich Spaß!”, versprechen die Playbrush-Gründer Matthäus Ittner, Tolulope Ogunsina und Paul Varga.

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Via Kickstarter sammelte das Trio bereits vor Monaten 40.192 britische Pfund ein. Zudem investierten Markus Gnirck sowie runtastic- und Shpock-Investor Hansi Hansmann in das junge Unternehmen, das in Österreich und Großbritannien zu Hause ist. Die erste Playbrush-Hardware konnten die Jungunternehmer, die bereits neun Mitarbeiter beschäftigen, bereits ausliefern, alles nach zeitplan wie in der Kickstarter-Kampagne versprochen. Mit Playbrush können junge Zahnakrobaten während des Zähneputzens spielen. In der Zahnputz-Welt Utoothia müssen die Playbrush-Nutzer, Zielgruppe sind Kinder, die Zahnfee vor bösen Bakterienmonstern schützen. Langfristig soll es auch mehrere Spiele geben, welche alle kostenlos sein sollen. Der Playbrush-Aufsatz kostet 49 Euro.

“Elektrische Zahnbürsten, und andere Lösungen die Freude ins Badezimmer bringen”, sieht Playbrush-Mitgründer Varga als die größten Konkurrenten seiner Putz- und Spielwelt. Er verweist aber auch auf Oral B und Philips, die Smart Toothbrush-Lösungen anbieten. An Start-up gibt es dann noch Grush und Kolibree. “Alle dies sind aber Zahnbürste, während Playbrush ein Device ist, dass mit jeder herkömmlichen Zahnbürste funktioniert”, sagt Varga. Auf jeden Fall ein waschechter Vorteil ist, denn eine Zahnbürste hält bekanntlich nicht ewig.

“Playbrush arbeitet exklusiv für Kinder”

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Playbrush-Mitgründer Paul Varga übers Zähneputzen, Zahnarzttermine und Dankbarkeit.

Welches Problem wollen Sie mit Ihrem Start-up lösen?
Zähneputzen ist für Kinder eines der größten Probleme, und circa 50 % der Kids machen es einfach ungern, finden es langweilig oder mühsam. Das führt nicht nur zu endlosen und mühsamen Diskussionen mit den Eltern sondern auch langfristig zu angsteinflößenden und schmerzhaften Zahnarztterminen und zu hohen Behandlungskosten.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Playbrush ein Erfolg?
Playbrush löst ein richtig großes Problem für eine große, aber vernachlässigte Zielgruppe, an die andere Start-ups selten bis nie denken. Im Gegensatz zu den meisten Start-ups, die Lösungen für ihre Peer-Group anbieten, arbeitet Playbrush exklusiv für Kinder und testet auch startet mit Kindern. In dieser Zielgruppe, mit dieser Problemlösung, müssen wir natürlich die Schnellsten sein. Jedoch haben wir das richtige Netzwerk, Team und Produkt um die Situation rasch zu verbessern. Ansonsten zählen die üblichen Faktoren: harte Arbeit, Dankbarkeit und Glück.

Wo steht ihr Start-up in einem Jahr?
Playbrush steht in einem Jahr bei ganz ganz vielen Kindern im Badezimmer und bringt ihnen Freude am Zähneputzen näher. Die Company ist dann in noch mehr Ländern mit dem Produkt vertreten – jetzt schon haben wir Kunden in allen Kontinenten -, und schafft noch mehr Arbeitsplätze.

Wie finden Sie Playbrush?

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.