Mega-Investment

Rocket Internet steigt bei Delivery Hero ein

Große Neuigkeiten von Rocket Internet und Delivery Hero: Der Berliner Über-Inkubator sichert sich dabei 30 % am jungen Unternehmen, zu dem in Deutschland Lieferheld und Pizza.de gehören. Insgesamt investiert Rocket Internet gigantische 496 Millionen Euro in Delivery Hero.
Rocket Internet steigt bei Delivery Hero ein
Freitag, 6. Februar 2015VonAlexander Hüsing

Jetzt wächst in gewisser Weise zusammen, was schon immer irgendwie zusammengehört hätte! Rocket Internet investiert 496 Millionen Euro in Delivery Hero. Der Über-Inkubator sichert sich dabei 30 % am jungen Unternehmen, zu dem in Deutschland Lieferheld und Pizza.de gehören. Rocket Internet schreibt zum Deal: “Rocket Internet AG, acquired today a 30% stake in Delivery Hero, a global leader in the online food takeaway market, for approximately EUR 496 million on a fully diluted basis. The transaction consists of the acquisition of primary and secondary shares of Delivery Hero”.

A long night at the notary public … and signed :-) #deliveryhero

Ein von Kolja Hebenstreit (@koljahebenstreit) gepostetes Foto am

Delivery Hero wiederum teilt mit: “Delivery Hero, weltgrößter Anbieter im Bereich von Online-Essenlieferungen, gibt heute eine Finanzierungsrunde über EUR287 Millionen von Rocket Internet bekannt. Die Gesamtinvestition von Rocket Internet liegt bei EUR496 Millionen”. Rocket kaufte somit Anteile von bestehenden Delivery Hero-Investoren und pumpt zudem neues Geld, 287 Millionen Euro, in die Jungfirma. Offen bleibt momentan, wenn Rocket so alles bei Delivery Hero rausgekauft hat bzw. wer zumindest einige Anteile abgegeben hat.

Rocket Internet bringt seine frische Beteiligung an Delivery Hero in seine neue Global Online Takeaway Group ein. Der brandneue Ableger vereint zudem die Rocket-Gründung Foodpanda und die gerade übernommenen Marken La Nevera Roja in Spanien und Pizzabo in Italien. Allein für La Nevera Roja soll der samwersche Raketenbetrieb 80 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben. Rockets Foodpanda (Anteil des Inkubators: 55,2 %) ist momentan nach eigenen Angaben “in mehr als 526 Städten in 39 Ländern auf 5 Kontinenten aktiv”. Gerade erst übernahm das Unternehmen sieben Wettbewerber in Asien – konkret in Indien, Malaysia, Singapur, Philippinen, Pakistan, Hong Kong, und Thailand. Delivery Hero wiederum ist “mit mehr als 90.000 Restaurants in 24 Ländern, davon in 19 Ländern in einer marktführenden Position”. Da sich die beiden Lieferdienstvermittler in ihrer globalen Ausrichtung eher ergänzen als dass sie in Konkurrenz stehen, schien eine Fusion, Beteiligung etc. immer sinnvoll. Mit Phenomen Ventures hatten beide Unternehmen zudem schon länger einen gemeinsamen Investor.

Erst im November des vergangenen Jahres hatten die beiden Unternehmen sich die Welt ein wenig aufgeteilt und etliche Beteiligungen quasi getauscht. Aufsehen sorgte Delivery Hero zuvor mit der sehr teuren Übernahme von Pizza.de in Deutschland. “Delivery Hero hat eine sehr langfristige Vision, die Industrie für Essenslieferungen komplett umzubauen, hin zu mehr Transparenz, Qualität, Komfort und Tempo. Rocket Internet ist ein perfekter langfristiger Investor, um dies zu erreichen”, sagt Niklas Östberg von Delivery Hero. Eine Fusion bzw. Zusammenlegung von Foodpanda und Delivery Hero bedeutet der Einstieg (bisher) aber nicht: “Delivery Hero und die Unternehmenseinheiten von Rocket Internet, die ebenfalls in diesem Wirtschaftszweig agieren, werden auch weiterhin separat betrieben. Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen sind vorgesehen”, teilt Delivery Hero mit. Was nicht ist, kann aber ja noch werden. Immerhin hält Rocket Internet mittlerweile gerne die Mehrheit an guten Unternehmen.

Hausbesuch bei Delivery Hero

ds-hero-hb

ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich bei Delivery Hero kürzlich noch einmal ganz genau umsehen. Er fand selbstverständlich viele Pizzakartons und viele Superhelden. Einige Eindrücke unserer Fotogalerie.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.