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Hamburger Shopping-Plattform Luxodo steht vor dem Aus

EXKLUSIV Luxodo.com ist insolvent. Die Hamburger Luxus-Shoppingplattform wurde 2011 von [[[Name gelöscht]]] und Co. gegründet. Investoren wie DN Capital, b-to-v und RI Digital Ventures investierten in der Vergangenheit in das Start-up. Zuletzt flossen 2,4 Millionen in die Jungfirma.
Hamburger Shopping-Plattform Luxodo steht vor dem Aus
Montag, 7. Juli 2014VonAlexander Hüsing

Die Luxus-Shoppingplattform Luxodo.com bietet stationären Luxushändlern seit 2011 ein Zuhause im Netz. Nun steht das Unternehmen nach Informationen von deutsche-startups.de vor dem Aus – das Start-up ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt ernannt. In den vergangenen Wochen deutete sich diese Entwicklung bereits an, zumal das Unternehmen seine Kunden kürzlich darüber informierte, dass man momentan keine Zahlungen über PayPal und Kreditkarte abwickeln könne.

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“Dabei handelt es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme gegenüber unseren Händlern und Kunden”, teilte das Start-up per Mail mit. Stattdessen setzte das Luxodo.com-Team auf die Bestellmethode Call Back. “Bei dieser Bestellmethode werden Sie, wie gewohnt von unseren Luxodo-Mitarbeitern kontaktiert, um die Artikel zu reservieren. Selbstverständlich informiert Luxodo die Kunden über das Vorgehen. Im Anschluss werden die Kundendaten an den Händler übermittelt”, heißt es in besagter Kundeninfomail. Die Abwicklung des Kaufprozesses schob Luxodo.com somit direkt an die angeschlossenen Händler weiter. Was eine komplette Abkehr vom Modell war, immer wollte sich die Shopping-Mall Luxodo.com neben Präsentation und Marketing vor allem um die Abwicklung des Kaufprozesses kümmern.

Luxodo.com wurde von [[[Name gelöscht]]] und Philipp von Crieger, der das Unternehmen aber im ersten Jahr schon wieder verließ, gegründet. Namhafte Investoren wie DN Capital, b-to-v, RI Digital Ventures, Heiko Hubertz (Bigpoint), Rolf Grisebach (ehemals Textilwirtschaft), sowie Mirco Schultis und Holger Hengstler, die Gründer von dress-for-less, investierten mehrere Millionen in das Start-up mit Sitz in Hamburg. Zuletzt flossen Ende 2013 beachtliche 2,4 Millionen US-Dollar in die Jungfirma. Das Geld sollte vor allem in den Ausbau des Markenportfolios sowie die Optimierung der Unternehmensprozesse und der IT-Plattform fließen. Luxodo.com sollte eine globale Marke werden. “Den Insolvenzantrag haben wir aus Gründen kaufmännischer Sorgfalt gestellt“, sagt [[[Name gelöscht]]]. Grund sei ein Liquiditätsengpass. Der Geschäftsbetrieb laufe vorerst weiter. “Luxodo war von Anfang an auf Wachstum ausgerichtet. Die Finanzierung im vergangenen Jahr haben wir dazu genutzt, das Unternehmen für strategische Investoren attraktiver zu machen. So befinden wir uns seit einiger Zeit in aussichtsreichen Verhandlungen mit namhaften Interessenten, diese haben nun jedoch deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant”, so [[[Name gelöscht]]].

Vor rund einem Jahr zeigte sich Mitgründer  [[[Name gelöscht]]] im Interview mit etailment auch noch “in bester Stimmung”. Zitat: “Wir verzeichnen für die vergangenen zwölf Monate einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich. Luxodo wächst sehr dynamisch: Im 2. Quartal 2013 hat sich der Umsatz auf Monatsbasis gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Die Wiederkaufsquote liegt bei 30 Prozent. Wir sind auf dem besten Weg, das zu werden, was wir uns vorgenommen haben: Wir wollen ein Top-Player im Luxus-Segment werden”. Irgendwann danach verloren die Hanseaten, dann aber den Faden. Wie aus dem Umfeld des Start-ups zu hören ist, soll es aber bereits potenzielle Interessenten für Luxodo.com geben.

Foto: Insolvent from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.