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3D-Druck-Marktplatz Fabbeo schließt seine Pforten

"Wir haben zwei Jahren an Fabbeo gearbeitet, müssen aber leider aus wirtschaftlichen Gründe schließen", sagt Fleur Augustinus, Mitgründerin von Fabbeo, einem Online-Marktplatz für 3D-Druck-Dienstleistungen. Ohne Investition komme man nicht weiter. Man sei schlicht zu früh dran gewesen.
3D-Druck-Marktplatz Fabbeo schließt seine Pforten
Freitag, 30. Mai 2014VonAlexander Hüsing

Ohne große Worte schließt Fabbeo, ein Online-Marktplatz für 3D-Druck-Dienstleistungen, seine Pforten. Auf der Website des Start-ups, das einst auch beim Accelerator Wayra an Bord war, steht: “Fabbeo schließt. Vielen Dank für Ihren Support, Ihr Vertrauen und Ihr Mitmachen, wir habe viel von euch gelernt und es war eine schöne Zeit”. Fabbeo stellte als Vermittler die technische Infrastruktur zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern zur Verfügung. Das Unternehmen wollte so “3D-Druck für jedermann zugänglich und bezahlbar machen”. Was offensichtlich nicht funktioniert hat. Modelle können die Nutzer bei Fabbeo nicht mehr hochladen. Die Kundenkonten bleiben noch bis Ende Juni erhalten.

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Fabbeo wurde von Karim Hamdi, Fleur Augustinus und Mike Schliekau ins Leben gerufen. Mitgründerin Augustinus zieht gegenüber uns Bilanz: “Wir haben zwei Jahren an Fabbeo gearbeitet, müssen aber leider aus wirtschaftlichen Gründe schließen”. Ohne Investition komme man nicht weiter. Man sei zu früh dran gewesen für die breite Masse. “Aber es ist sowieso schwierig Kunde zu finden, die wirklich Vorteile sehen in 3D Druckverfahren und dafür bezahlen wollen”. Es sei sehr schade, dass man nicht länger weitermachen könne. Augustinus hofft nun “schnell wieder was Neues” aufbauen zu können. Schließlich habe sie viel bei Fabbeo gelernt.

So funktionierte Fabbeo im Detail: “Als Auftraggeber laden Sie einfach Ihr 3D-Modell auf die Plattform, beschreiben Ihren Auftrag und erhalten von registrierten Auftragnehmern Angebote. Sie entscheiden, welcher Auftragnehmer letztendlich den Zuschlag bekommt. Über die Bewertungsfunktion sehen Sie zusätzlich auf einen Blick, ob ein Auftragnehmer nur günstig ist oder auch einen erstklassigen Service anbietet. Falls kein Angebot Ihren Vorstellungen entsprechen sollte, müssen Sie natürlich auch kein Angebot annehmen”. Vergleichbare Ansätze fahren auch FabGate und crowdprinter. Den großen Durchbruch schaffe noch keiner. Die Zeit ist offenbar noch nicht reif.

Passend zum Thema: “Was man beim 3D-Druck rechtlich alles beachten sollte

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.