Online-Pfandhaus

iPfand will die “diskrete Alternative zu Bankkrediten” sein

Mit iPfand will Achim Illner (ehemals DJTunes) quasi "eine konservative, diskrete Alternative zu Bankkrediten anbieten". Startpunkt des simplen Online-Pfandhauses ist ein sogenannter Pfandassistent. iPfand-Kunden sind nach Angaben des jungen Start-ups "Unternehmer oder Selbstständige.
iPfand will die “diskrete Alternative zu Bankkrediten” sein
Freitag, 4. April 2014VonAlexander Hüsing

Eigentlich ist es merkwürdig, dass es bisher kein richtig großes Online-Pfandhaus gibt – zumal das Thema schon 2008 ein kleines Thema in Deutschland war – damals versuchte Pfandy sein Glück (leider ohne Erfolg). Auch andere Versuche wie Cashit.com gingen dagegen gar nicht erst online. Nun will iPfand das Segment erobern. “Wir sind stolz darauf, mit iPfand.de das erste Online-Pfandhaus Deutschlands eröffnet zu haben“, sagt Achim Illner (ehemals DJTunes), Vorstandsvorsitzender des Betreiberunternehmens Deutsche Pfandkredit (DPKAG), dass in Essen ein Pfandhaus betreibt. Mit Hinblick auf Pfandy sollte das Unternehmen aber noch einmal die Sache mit dem ersten Online-Pfandhaus Deutschlands überdenken – dies aber nur Rande.

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Mit dem digitalen Ableger will sich die DPKAG vor allem aus dem “klassischen Umfeld lösen und neu platzieren”. Startpunkt des Online-Pfandhauses ist ein sogenannter Pfandassistent, mit dem “eine unkomplizierte Pfandanfrage” möglich ist. Dafür müssen die Nutzer zunächst einmal nur einige Knöpfe drücken, einige Rubriken auswählen und eine kurze Beschreibung eingeben. “Die an iPfand.de übersandten Daten werden daraufhin von Experten für Pfandleihe und Pfandkredite analysiert. Ein unverbindliches Angebot mit dem möglichen Pfandkreditvolumen erreicht den Kunden innerhalb kurzer Zeit per E-Mail. Ist der Kunde von den vorgeschlagenen Konditionen überzeugt, werden seine Wertgegenstände versichert über den Logistikdienstleister UPS oder spezielle Valorenversender abgeholt, wodurch eine hohe Transportsicherheit gewährleistet ist”, teilt das Unternehmen mit. Anschließend bekommen die Nutzer ihr Geld. Nach Rückzahlung der Summe – zuzüglich der angefallenen Zinsen – schickt iPfand die Pfandgegenstände zurück. Bei 300 Euro fallen bei iPfand monatliche Gebühren von 9,50 Euro an. Ab einer Kreditsumme von 10.000 Euro erhält der Kunde ein individuelles Angebot. “Unsere Kunden leihen sich das Geld quasi bei sich selbst”, sagt Illner. Mit iPfand will der Essener quasi “eine konservative, diskrete Alternative zu Bankkrediten anbieten”.

iPfand-Kunden sind nach Angaben des jungen Start-ups, das sein Online-Pfandhaus im vergangenen Jahr startete, “Unternehmer oder Selbstständige, die sich Ihre Wertgegenstände bereits in der Vergangenheit erfolgreich erarbeitet haben”. Der durchschnittliche Leihwert liegt bei rund 3.500 Euro. Die Leihdauer beträgt im Schnitt drei Monate. Am häufigsten werden Luxusuhren und Schmuck beliehen. Eigentlich sollte das Konzept aufgehen – immerhin ist es ein etabliertes – wenn auch angestaubtes – Offlinemodell.

Foto: Illustration of a lady standing beside the pawnshop from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.