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Käuferportal sichert sich erneut Millionenfinanzierung

EXKLUSIV Das 2008 gegründete Berliner Unternehmen Käuferportal sichert sich eine weitere Finanzierung. Die Investitionsbank Berlin (IBB) investiert im Rahmen des Programms zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT) 3,3 Millionen Euro in das noch junge Start-up.
Käuferportal sichert sich erneut Millionenfinanzierung
Montag, 31. März 2014VonAlexander Hüsing

Zu den stillen Start-ups-Stars in Berlin gehört auf jeden Fall Käuferportal. Dabei hätten Robin Behlau und Mario Kohle, die das Unternehmen 2008 gegründet haben, viel zu erzählen. Etwa, dass sie innerhalb von wenigen Jahren ein Unternehmen aufgebaut haben, welches aktuell mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt. Und, dass sie im vergangenen Jahr über ihre Plattform “Anfragen mit einem Auftragsvolumen von mehr als 500 Millionen Euro vermittelt” haben. Beim Umsatz schweigen sich die jungen Käuferportal-Gründer zwar weiter aus. Wie zu hören ist, erwirtschaftet die Jungfirma aber auf jeden Fall zweistellige Millionenumsätze im Jahr. Zuletzt schreibt das Unternehmen zwar auf Jahresbasis noch rote Zahlen, in den vergangenen sechs Monaten wirtschaftete das Unternehmen aber profitabel.

Nach einigen Jahren öffentlichem Schweigen wollen Behlau und Kohle sich nun wieder mehr öffnen. Zum Start verkünden Sie gegenüber deutsche-startups.de exklusiv eine neue Finanzspritze: Die Investitionsbank Berlin (IBB) investiert im Rahmen des Programms zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT) 3,3 Millionen Euro in das junge Start-up. Die Fremdkapitalfinanzierung aus den Fördermitteln des Landes Berlin und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umfasse ein Darlehen von 3 Millionen sowie einen Forschungszuschuss von knapp 300.000 Euro, teilt das Unternehmen mit. Ganz bewusst haben sich die Gründer dabei für ein Darlehen und nicht für Risikokapital entschieden. In der Vergangenheit wurde die Jungfirma unter anderem von Team Europe, der Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft und Family’s Venture Capital finanziell unterstützt. Rund 3 Millionen sind bisher in das Start-up geflossen.

“Wir haben in den vergangenen sechs Jahren eine starke Entwicklung hingelegt und freuen uns über die Finanzierung durch die IBB. Sie ist für uns der richtige Partner, um Käuferportal auf die nächste Stufe zu bringen”, sagt Käuferportal-Macher Behlau. Mit dem frischen Kapital wollen die Hauptstädter unter anderem ihr “Produkt weiter verbessern”. Behlau will eine Marke aufbauen, die auch international bekannt ist. “Denn wir wollen mit Käuferportal in Zukunft auch europaweit die passendsten Firmen für beratungsintensive Produkte vermitteln”. Ganz nebenbei sollen auch noch “mehr als 50 neue Arbeitsplätze in Berlin” entstehen.

Käuferportal bringt nun schon seit rund sechs Jahren Kaufinteressenten mit den passenden Anbietern zusammen. Mittlerweile geht es dabei um beratungsintensive Produkte rund um die Themen Bauen, Wohnen und Sanieren. Also Küchen, Solaranlagen, Fenster, Haustüren, Wintergärten und Garagen. Beim Start 2008 nannte sich Käuferportal noch “Marktplatz für den Mittelstand” und setzte auf Produkte wie Kopierer, Telefonanlagen, Kassensysteme, Plotter und Computer. Die vermittelte Produktauswahl wandelte sich somit in den vergangenen Jahren erheblich. Das geschäftsmodell blieb dagegen gleich: Verkäufer müssen im Erfolgsfall eine “geringe Vermittlungsgebühr” an Käuferportal zahlen. Rund 1,3 Millionen Kundenanfragen vermittelte das Start-up nach eigenen Angaben bisher. Viele weiteren werden wohl folgen.

Passend zum Thema: “‘Den Mutigen gehört die Welt’ 15 Fragen an Robin Behlau von Käuferportal

Hausbesuch bei Käuferportal

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Ein Blick zurück: 2009 besuchte deutsche-startups.de in seinem Büro am wunderschönen Gendarmenmarkt. Inzwischen residiert das Start-up in der Friedrichstraße. Einige Eindrücke des alten Büros gibt es in unserer nostalgischen Fotogalerie.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.