1. Geburtstag

Was nach einem Jahr Epic Companies hängen bleibt

Ein Jahr nach dem offiziellen Start befinden sich momentan sechs Start-up im Portfolio von Epic Companies. Mal sehen, ob Epic Companies dieses große Tempo 2014 halten kann. Was dem Inkubator noch fehlt, ist ein echter Überflieger - nach einem Jahr kann dies aber auch niemand erwarten.
Was nach einem Jahr Epic Companies hängen bleibt
Freitag, 28. Februar 2014VonAlexander Hüsing

Vor ziemlich genau einem Jahr lüftete ProSiebenSat.1 den Schleier und enthüllte seinen Inkubator Epic Companies. Seitdem ist der Brutkasten ein fester Bestandteil der deutschen Gründerszene. Epic Companies ist voll dabei, voll etabliert, sehr umtriebig – und immer wieder Gesprächsstoff in der Szene. Epic Companies ist somit in Windeseile angekommen in der deutschen Gründerszene. Im Portfolio von Epic befinden sich momentan sechs Start-ups. Dies wären: Amorelie, Discavo, Gymondo, Petobel, TodayTickets und Valmano.

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Den Schmuckshop Valmano, den Tierfuttershop Petobel (beide 2013) und den Hotelpreisvergleich Discavo (2014), hob der Brutkasten dabei selbst aus der Taufe, war von Anbeginn an Bord. “Homemade Start-up” nennt das Unternehmen diese Unternehmen. Das Fitnessstudio Gymondo übernahm der Inkubator im Sommer des vergangenen Jahres komplett und stattete das Start-up mit einer neuen Führungsmannschaft aus und gliederte es komplett in sein kleines Imperium ein. Anfang 2014 startete Gymondo runderneuert wieder durch. Beim Sexshop Amorelie investierte Epic Anfang dieses Jahres. Zudem ist Epic einer der Hauptinvestoren der Ticket-App Todaytickets, welche ebenfalls 2013 startete. Eindeutig erkennbar bei Epic Companies ist auf jeden Fall die E-Commerce-Ausrichtung – auch wenn nur bei Amorelie, Petobel und Valmano klassische Güter, also Produkte, Waren etc, durch die Gegend geschickt werden. Diesen und den anderen Start-ups bietet der Inkubator eine Anschubfinanzierung, Medialeistung und Gründungsexpertise.

Die Medialeistung spielt dabei eine ganz große, wichtige Rolle, immerhin können die Epic-Start-ups über die TV-Sender der Mediengruppe massiv für sich trommeln. Der Brutkasten sieht darin sein “Alleinstellungsmerkmal” und einen “enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Inkubatoren”. Eine feine Sache ist der Zugriff auf TV-Präsenz auf jeden Fall, auch wenn es wie bei Discavo schon einmal etwas schief läuft – siehe: “Discavo erzürnt mit seinem TV-Spot die schwule Community“. Insgesamt dürften die Epic-Start-ups aber dank der TV-Werbung einen guten Vorsprung vor anderen Konzepten haben, die nicht direkt im TV werben können. Ein Killertool für ultimativen Erfolg ist dies aber noch lange nicht. Die Umsetzung und andere Faktoren spielen weiter eine große Rolle, damit eine Idee ein Erfolg wird. Wie zu hören ist, zahlt sich die TV-Strategie bei Petobel aber offenbar aus. Trotz der vielen Konkurrenz im Segment soll das Unternehmen bereits gut laufen.

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Zum offiziellen Start im Februar des vergangenen Jahres kündigte Epic-Macher Mato Peric an, pro Jahr mindestens fünf Start-ups aufzubauen. Nun sind bereits sechs im Portfolio des Brutkastens – wobei drei davon über eine Beteiligung bzw. Übernahme ins Portfolio gekommen sind. Mal sehen, ob Epic Companies dieses Tempo 2014 halten kann. Das nächste “Homemade Start-up” soll zumindest noch im ersten Quartal an den Start gehen, zwei weitere befinden sich – wie zu hören ist – bereits in einer frühen Gründungsphase. Was dem Inkubator noch fehlt, ist ein echter Überflieger – nach einem Jahr kann dies aber auch niemand erwarten. Epic-Macher Peric ist dennoch zufrieden: “Epic hat es innerhalb eines Jahres geschafft, sich in der Top-Liga der internationalen Start-up-Szene zu etablieren. Nach nur zwölf Monaten bestehe das Epic-Team samt deren Beteiligungen aus über 250 Mitarbeitern. Für 2014 kündigt der ehemalige Rocket Internet-Mann nun eine große Internationalisierung an: “Konkrete Diskussionen mit namhaften Investoren und lokalen Partnern laufen bereits”.

Foto: Happy birthday cloud word from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.