Vanessa Lewerenz-Bourmer (Leinentausch)

“Ich startete bewusst in der Hundehauptstadt Berlin”

Wohin mit Wuff und Bello während der Arbeitszeit, bei Krankheit oder Urlaub? Mit Leinentausch hat Gründerin Vanessa Lewerenz-Bourmer eine Plafform gegründet, auf welche Hundebesitzer den passenden Sitter finden können. Im Gründer-Kurzinterview spricht sie über Herrchen und Hunde.
“Ich startete bewusst in der Hundehauptstadt Berlin”
Dienstag, 18. Februar 2014VonChristina Cassala

Hundehalter möchten ihre Lieblinge natürlich am liebsten überall und jederzeit mitnehmen können. Da aber Reiseanbieter oder Arbeitgeber nicht in jedem Fall entgegenkommend sein können, stellt sich schnell die Frage: wohin mit dem Hund? Hier setzt Leinentausch um Gründernin Vanessa Lewerenz-Bourmer an. Das Start-up vermittelt Hunde an Hobby-Herrchen, die Zeit genug haben, um Gassi zu gehen oder ein Tier in Pflege zu nehmen. Im Gründer-Kurzinterview spricht die Gründerin und Hundesbesitzerin über Berlin als Hundehauptstadt, Betreuungszeiten und Hundetrainer.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Als Hundehalter kennt man die Problematik, dass es zu Situationen kommt, in denen man seinem Hund zeitlich nicht gerecht wird. Hier greift Leinentausch mit seinem Konzept. Leinentausch ist eine Plattform, auf der Hundehalter eine qualifizierte Betreuung für Zeiten buchen können, in denen sie selbst ihre Vierbeiner nicht versorgen können. Das Angebot reicht von Gassi-Services über die Betreuung während der Arbeitszeit, bis hin zur klassischen Ferienbetreuung mit Übernachtungen. Auf der Webseite können Hundehalter dazu nach Betreuern – so genannten Hundesittern – suchen. Um den passenden Sitter zu finden, gibt es diverse Filtermöglichkeiten: z.B. die zeitliche Verfügbarkeit, die Wohnsituation oder das Vorhandensein oder Fehlen von Artgenossen. All diese Kriterien helfen, den Betreuer zu finden, der am besten zu meinem Hund passt.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Bisher hat sich nichts Wesentliches verändert.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Ach, da gibt’s viele. Leinentausch wird durch qualifizierte Hundetrainer unterstützt, die bei Problemen telefonisch Rat geben. Eine Krankenversicherung, die im Notfall einspringt, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, mit dem wir uns von unseren Mitbewerbern unterscheiden. Mit zusätzlichen kostenlosen Seminaren wollen wir außerdem unsere Hundesitter fachlich schulen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Kunden, Kunden, Kunden.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Leinentausch verdient an jeder erfolgreich abgeschlossenen Buchung 15% Vermittlungsprovision. Wir arbeiten an weiteren zahlungspflichtigen Services, die wir in unser Angebot mit aufnehmen.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Leinentausch startete bewusst in der Hundehauptstadt Berlin, um den hiesigen Markt und die Kunden zu verstehen. Das Konzept soll nach und nach in die großen deutschen Städte ausgeweitet werden. Danach lässt sich das Modell entlang dreier Achsen skalieren: 1) andere Tiere, 2) Internationalisierung und 3) andere Dienstleistungen. Für eine abschliessende Einschätzung ist es aber jetzt noch zu früh.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Eine Expansion in andere weitere deutsche Städte wie beispielsweise Hamburg und München.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Vanessa Lewerenz-Bourmer ist Hundebesitzerin und Gründerin von Leinentausch. Sie studierte zunächst BWL an der Kath. Hochschule Eichstädt und aufbauend Strategie und Marketing in Kopenhagen. Ihr Weg führte sie zunächst nach China, wo Hunde eher selten als Haustiere gehalten werden. Ehe sie ihr eigenen Start-up an den Start brachte, arbeitete sie zurück in Deutschland bei einer Dating-Plattform.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.